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Nördlich von Koropi sind wieder mehre Capellen mit vie-
len alten Resten, und daneben mehre alte Brunnen. Ein an-
derer grosser Brunnen ist einige Minuten westwärts von dem
Dorfe, und neben ihm liegt eine sehr beschädigte grosse Figur
in Hautrelief, und eine grosse Stele, auf welcher eine Vase in
ganz flachem Belief. Von hier bis an den Fuss des Hymettos
erstreckt sich eine Reihe von nicht weniger als neun verfalle-
nen Capellen, alle voll alter Reste, als Säulen, Grabsteinen u.
s. w. In mehren derselben, namentlich in der sechsten, finden
sich christlich - moralische Inschriften, in verhältnissmässig guten
und alten Schriftzügen, etwa aus dem dritten bis fünften Jahr-
hundert nach Christo, ζ. B.
ΑΥΤ[ΗΗ]πΥλΗΤΟΥλΥΤΡΟΥΔΗ
HceAeYcoNTeeNAYTH (sie).
Diese Gegend scheint also einer der frühesten Sitze des Chri-
stenthums in Attika gewesen zu sein; und es ist schon sonst
bemerkt worden, dass das Christenthum in Griechenland wäh-
rend der ersten Jahrhunderte sich in abgelegene Gegenden ge-
flüchtet hatte, bevor es die Städte, die Hauptsitze des alten
Götterdienstes, zu betreten wagte, oder durch das Schwert der
Gothen in dieselben eingeführt wurde26). Bei dieser Kirche
und der siebenten sind wieder ausgedehntere Spuren eines alten
Demos. In der siebenten Kirche ist ein viereckiger Marmor:
ΔΗΜ OK ΗΔ[Ηί
ΔΗΜΟίΤΡΑΤ[0
In der neunten sind mehre Stelen mit Reliefs, und auf einer
derselben auch ein Name:
NAY£I£TPA[TH.
Von hier führt ein Pfad nordwärts über das verlassene
Dörfchen Karcha nach Liopesi. Ein wenig südlich von Karela
sind wieder die Ruinen eines alten Demos mit mehren Kirchen,
und in einer derselben eine sehr unleserliche Grabschrift27).
26) Eoss, Reisen im Peloponnes I. S. 44 flg.
27) C. I. G. I. Add. n. 791. b. Meine Abschrift ist:
.ΓΤΟλΛΟΦλΝΗΣ λΠΡλΕΥΡΑ
.. Ο Γ Ε Ν Ο Υ Σ ΠΙΣΤΟΥ
ΦΥλλΣΙΟΣ II ί-C λ I Τ Ρ Ο Ν
... Η
Nördlich von Koropi sind wieder mehre Capellen mit vie-
len alten Resten, und daneben mehre alte Brunnen. Ein an-
derer grosser Brunnen ist einige Minuten westwärts von dem
Dorfe, und neben ihm liegt eine sehr beschädigte grosse Figur
in Hautrelief, und eine grosse Stele, auf welcher eine Vase in
ganz flachem Belief. Von hier bis an den Fuss des Hymettos
erstreckt sich eine Reihe von nicht weniger als neun verfalle-
nen Capellen, alle voll alter Reste, als Säulen, Grabsteinen u.
s. w. In mehren derselben, namentlich in der sechsten, finden
sich christlich - moralische Inschriften, in verhältnissmässig guten
und alten Schriftzügen, etwa aus dem dritten bis fünften Jahr-
hundert nach Christo, ζ. B.
ΑΥΤ[ΗΗ]πΥλΗΤΟΥλΥΤΡΟΥΔΗ
HceAeYcoNTeeNAYTH (sie).
Diese Gegend scheint also einer der frühesten Sitze des Chri-
stenthums in Attika gewesen zu sein; und es ist schon sonst
bemerkt worden, dass das Christenthum in Griechenland wäh-
rend der ersten Jahrhunderte sich in abgelegene Gegenden ge-
flüchtet hatte, bevor es die Städte, die Hauptsitze des alten
Götterdienstes, zu betreten wagte, oder durch das Schwert der
Gothen in dieselben eingeführt wurde26). Bei dieser Kirche
und der siebenten sind wieder ausgedehntere Spuren eines alten
Demos. In der siebenten Kirche ist ein viereckiger Marmor:
ΔΗΜ OK ΗΔ[Ηί
ΔΗΜΟίΤΡΑΤ[0
In der neunten sind mehre Stelen mit Reliefs, und auf einer
derselben auch ein Name:
NAY£I£TPA[TH.
Von hier führt ein Pfad nordwärts über das verlassene
Dörfchen Karcha nach Liopesi. Ein wenig südlich von Karela
sind wieder die Ruinen eines alten Demos mit mehren Kirchen,
und in einer derselben eine sehr unleserliche Grabschrift27).
26) Eoss, Reisen im Peloponnes I. S. 44 flg.
27) C. I. G. I. Add. n. 791. b. Meine Abschrift ist:
.ΓΤΟλΛΟΦλΝΗΣ λΠΡλΕΥΡΑ
.. Ο Γ Ε Ν Ο Υ Σ ΠΙΣΤΟΥ
ΦΥλλΣΙΟΣ II ί-C λ I Τ Ρ Ο Ν
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