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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0325

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281

einem späteren Briefe an Crusius auf Athen zurück βα), indess
ohne etwas topographisch Erhebliches beizubringen; vorzüglich
rühmt er dort nur den reichen Oelbau.

13. In dem Briefe des Kabasilas sind besonders die An-
gaben über die damalige Ausdehnung der Stadt, über ihre Ein-
theilung in drei Quartiere und über ihre Bevölkerung bemer-
kenswert!].. Nach ihm zerfiel die Stadt in das innere Viertel
oder die Akropolis, wo nur Muselmänner wohnten; in das
äussere oder mittlere (το αναμεταξύ), das ganz von Christen be-
wohnt war, und in das äusserste (το εξώτερον), um das Königs-
schloss (Olympion) und den Bogen dos Hadrian, welches gleich-
falls damals noch bewohnt gewesen sein soll. Die letztere An-
gabe erhält dadurch mehr Wahrscheinlichkeit, dass auch der
Anonymus (oben §. 9) in jene Gegend noch einen „andern
Marktplatz" setzt, und dass Guillet, Spon und Wheler beim
Olympion und der Kallirrhoe wenigstens noch einige Häuser
fanden. Aber auch in solcher Ausdehnung ist die Angahe des
Umfanges auf sechs bis sieben römische Meilen sehr übertrie-
ben , und beruht vielleicht auf einer falschen Schätzung dieses
in Griechenland immer nur halb eingebürgerten Maasses. We-
niger übertrieben dürfte die Angabe der Bevölkerung auf
12000 Männer sein , wenn wir hierunter nicht bloss Erwachsene,
Mindern überhaupt männliche Seelen verstehen, da im ganzen
türkischen Reiche die Volkszahl in beständigem Abnehmen be-
griffen war. — Die verächtlichen Aeusserungen über die Rein-
heit des Dialektes der modernen Athenäer mögen auf sich be-
ruhen; es fragt sich, ob Kabasilas der Mann war, dies richtig
zu beurtheilen.

80) Turcograecia p. 95. De r letzte Brief findet sich auch als An-
hang zu der Alter'schen Ausgabe des Phrantzes.
 
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