83
1893.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.
84
oder Baldachinarchitekturen umrahmt wurden.
Ein oder zwei Fenster scheinen auch mit Stand-
figuren, deren jede für sich unter einem Baldachin
steht, gefüllt gewesen zu sein. Am zahlreichsten
ist das Medaillonfenster vertreten: es sind Reste
von mindestens 9 bis 10 derartigen Fenstern
unter den vor-
handenen Ue-
berbleibseln
zu unterschei-
den. Im Jahre
1886, in wel-
chem dieWie-
derherstel-
lung der Fen-
ster begann,
warenvon den
jetzt noch vor-
handenen elf
Fenstern nur
vier noch so
weit vollstän-
dig, dafs sie
ohne Hinzu-
fügung ganz
neuer Grup-
pen wieder
hergestellt
werden konn-
ten: das eine
mit einer Dar-
stellung des
Wirkens des
hl. Stephanus
und seines
Märtyrer-
todes, genau
nach der Er-
zählungin der
Apostelge-
schichte; das
zweite mit
Szenen aus
der St. Petrus-
Fig. 1. Stephanusfenster.
Für ein fünftes endlich, das Mittelfenster des
Chors, war nur noch die Kreuzigungsgruppe
und ein Theil der Baldachinarchitektur darüber
wieder zu verwenden, die übrigen Gruppen
mufsten völlig neu hinzukomponirt werden. Die
Wiederherstellung erfolgte in mustergültigerWeise
durch das Kö-
nigliche Insti-
tut für Glasma-
lerei in Char-
lottenburg,
dem auch die
beigefügten
Lichtbilder zu
verdanken
sind, welche
dem Stepha-
nusfenster
(Fig. 1) und
dem Petrus-
fenster (Fig. 2)
entnommen
sind. Aus dem
ersteren sind
es die Dar-
stellungen der
Vorgänge aus
Apostelgesch.
VI, 8 ff., VII,
54 ff., VII, 2,
die vorgeführt
werden: der
Heilige grö-
fser wie die
übrigen Figu-
ren, um ihn
als die Haupt-
person zu cha-
rakterisiren,
und stets mit
denselben Far-
ben für das Ge-
wand (in allen
Gruppen weifs
legende, das dritte mit einer Darstellung der
Legende der hl. Katharina und das vierte mit
Szenen aus dem Leben der hl. Maria.
Nur die drei ersten der aufgeführten Fenster
waren noch in ihrer ursprünglichen Folge vor-
handen: die Gruppen des Marienfensters mufsten
aus drei verschiedenen^Landern Fenstern zu-
sammengesucht und fast alle ergänzt werden.
und grün). Vom Petrusfenster zeigen die Ab-
bildungen die bekannte Erzählung von der Be-
gegnung Petri mit Christus (Domine quo vadis)
und die Darstellung seines Märtyrertodes.
Die sehr erheblichen Kosten, welche die
Wiederherstellung der oben bezeichneten fünf
Fenster erforderte (ca. 30 000 Mk.), lassen es
erklärlich erscheinen, dafs vorläufig von der
1893.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.
84
oder Baldachinarchitekturen umrahmt wurden.
Ein oder zwei Fenster scheinen auch mit Stand-
figuren, deren jede für sich unter einem Baldachin
steht, gefüllt gewesen zu sein. Am zahlreichsten
ist das Medaillonfenster vertreten: es sind Reste
von mindestens 9 bis 10 derartigen Fenstern
unter den vor-
handenen Ue-
berbleibseln
zu unterschei-
den. Im Jahre
1886, in wel-
chem dieWie-
derherstel-
lung der Fen-
ster begann,
warenvon den
jetzt noch vor-
handenen elf
Fenstern nur
vier noch so
weit vollstän-
dig, dafs sie
ohne Hinzu-
fügung ganz
neuer Grup-
pen wieder
hergestellt
werden konn-
ten: das eine
mit einer Dar-
stellung des
Wirkens des
hl. Stephanus
und seines
Märtyrer-
todes, genau
nach der Er-
zählungin der
Apostelge-
schichte; das
zweite mit
Szenen aus
der St. Petrus-
Fig. 1. Stephanusfenster.
Für ein fünftes endlich, das Mittelfenster des
Chors, war nur noch die Kreuzigungsgruppe
und ein Theil der Baldachinarchitektur darüber
wieder zu verwenden, die übrigen Gruppen
mufsten völlig neu hinzukomponirt werden. Die
Wiederherstellung erfolgte in mustergültigerWeise
durch das Kö-
nigliche Insti-
tut für Glasma-
lerei in Char-
lottenburg,
dem auch die
beigefügten
Lichtbilder zu
verdanken
sind, welche
dem Stepha-
nusfenster
(Fig. 1) und
dem Petrus-
fenster (Fig. 2)
entnommen
sind. Aus dem
ersteren sind
es die Dar-
stellungen der
Vorgänge aus
Apostelgesch.
VI, 8 ff., VII,
54 ff., VII, 2,
die vorgeführt
werden: der
Heilige grö-
fser wie die
übrigen Figu-
ren, um ihn
als die Haupt-
person zu cha-
rakterisiren,
und stets mit
denselben Far-
ben für das Ge-
wand (in allen
Gruppen weifs
legende, das dritte mit einer Darstellung der
Legende der hl. Katharina und das vierte mit
Szenen aus dem Leben der hl. Maria.
Nur die drei ersten der aufgeführten Fenster
waren noch in ihrer ursprünglichen Folge vor-
handen: die Gruppen des Marienfensters mufsten
aus drei verschiedenen^Landern Fenstern zu-
sammengesucht und fast alle ergänzt werden.
und grün). Vom Petrusfenster zeigen die Ab-
bildungen die bekannte Erzählung von der Be-
gegnung Petri mit Christus (Domine quo vadis)
und die Darstellung seines Märtyrertodes.
Die sehr erheblichen Kosten, welche die
Wiederherstellung der oben bezeichneten fünf
Fenster erforderte (ca. 30 000 Mk.), lassen es
erklärlich erscheinen, dafs vorläufig von der