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1803. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST _ Nr. 8.
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ist der Text noch unvollständig; denn Beschrei-
bung und Beurtheilung der Mosaiken ist noch
nicht in Angriff genommen. Diesen Mangel ersetzt
einigermafsen der vortreffliche »Guide de la
basilique St. Marc ä Venise par Antoine Pasini,
chanoine de la meme basilique, Schio, Marin
1888«, worin eine gute Uebersicht der Mosaiken
gegeben ist. Die Mosaiken der Vorhalle sind von
Tikkanen («Die Genesismosaiken in Venedig.«
Berlin (Wasmuth) und Helsingfors 1889. Abdruck
aus »Acta Societatis Scientiarum Fennicae« XVII)
gründlich besprochen worden. Dem Architekten
der Basilika, Herrn Saccardo, verdanke ich aufser
Erster Theil.
I. Das alte Mosaik der Fagade.
Die durch Gold und Marmor, durch Plastik
und Malerei in freigebigster Pracht verzierte
Facade besafs ehedem neun grofse Mosaiken.
Leider sind sie uns nur in skizzenhaften Nach-
bildungen durch das von Gentile Bellini 1496
gemalte, jetzt in der Akademie zu Venedig unter
Nr. 29 befindliche grofse Bild der Prozession
erhalten. Vier befanden sich in der obern Ab-
theilung der Fagade und zeigten, wie dies auch die
neuen Mosaiken des XVII. Jahrh. thun: Christi
Figur 1. Mosaik der Facade von S.Marco zu Venedig. (Nach einer Photographie von C. Naya zu Venedig)
einer Broschüre über die im nördlichen Quer-
schiff gelegene Kapelle des hl. Isidor (»La cap-
pella di S. Isidoro.« Venezia, Typografia Emiliana
1887) werthvolle mündliche Auskunft. Andere
Hülfemittel sind bei Mothes »Die Baukunst des
Mittelalters in Italien.« Jena 1884, II, 795 ff.
und bei Pasini p. V sq. angegeben, boten uns
aber wenig Nutzen. Um eine übersichtliche Be-
handlung zu ermöglichen und vor Inangriff-
nahme der zahlreichen, noch wenig untersuchten
altern Mosaiken des Innern einen festen chrono-
logischen Boden zu gewinnen, werden wir diese
Abhandlung in zwei Theile trennen, im ersten
die rings um die Kirche, in der Facade, der
Vorhalle und drei Seitenkapellen, im zweiten
die im Innern angebrachten besprechen.
Kreuzabnahme, Höllenfahrt, Auferstehung und
Himmelfahrt. Die andern standen in den Bogen
über den fünf Eingängen zum westlichen Theile
der Vorhalle. Nur letztere kommen in Betracht.
Urn die LJebersicht zu erleichtern, möge das
nebenstehende Schema die Lage dieser Mosaiken,
Querschi ff.
VI
o
i
V
N
s
ii
IV
w
in
------;. . . •
III
II
i : z
derVorhalle, derTauf-
kapelle und der Zeno-
kapelle darstellen.
I—V
der untern
Reihe bezeichnet jene
fünf Mosaiken. Im
Innern der schwarzen
Striche zeigen I—VI
IV m I[ l die Kuppeln derVor-
halle an, Z steht an der Stelle der Zenokapelle,
1803. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST _ Nr. 8.
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ist der Text noch unvollständig; denn Beschrei-
bung und Beurtheilung der Mosaiken ist noch
nicht in Angriff genommen. Diesen Mangel ersetzt
einigermafsen der vortreffliche »Guide de la
basilique St. Marc ä Venise par Antoine Pasini,
chanoine de la meme basilique, Schio, Marin
1888«, worin eine gute Uebersicht der Mosaiken
gegeben ist. Die Mosaiken der Vorhalle sind von
Tikkanen («Die Genesismosaiken in Venedig.«
Berlin (Wasmuth) und Helsingfors 1889. Abdruck
aus »Acta Societatis Scientiarum Fennicae« XVII)
gründlich besprochen worden. Dem Architekten
der Basilika, Herrn Saccardo, verdanke ich aufser
Erster Theil.
I. Das alte Mosaik der Fagade.
Die durch Gold und Marmor, durch Plastik
und Malerei in freigebigster Pracht verzierte
Facade besafs ehedem neun grofse Mosaiken.
Leider sind sie uns nur in skizzenhaften Nach-
bildungen durch das von Gentile Bellini 1496
gemalte, jetzt in der Akademie zu Venedig unter
Nr. 29 befindliche grofse Bild der Prozession
erhalten. Vier befanden sich in der obern Ab-
theilung der Fagade und zeigten, wie dies auch die
neuen Mosaiken des XVII. Jahrh. thun: Christi
Figur 1. Mosaik der Facade von S.Marco zu Venedig. (Nach einer Photographie von C. Naya zu Venedig)
einer Broschüre über die im nördlichen Quer-
schiff gelegene Kapelle des hl. Isidor (»La cap-
pella di S. Isidoro.« Venezia, Typografia Emiliana
1887) werthvolle mündliche Auskunft. Andere
Hülfemittel sind bei Mothes »Die Baukunst des
Mittelalters in Italien.« Jena 1884, II, 795 ff.
und bei Pasini p. V sq. angegeben, boten uns
aber wenig Nutzen. Um eine übersichtliche Be-
handlung zu ermöglichen und vor Inangriff-
nahme der zahlreichen, noch wenig untersuchten
altern Mosaiken des Innern einen festen chrono-
logischen Boden zu gewinnen, werden wir diese
Abhandlung in zwei Theile trennen, im ersten
die rings um die Kirche, in der Facade, der
Vorhalle und drei Seitenkapellen, im zweiten
die im Innern angebrachten besprechen.
Kreuzabnahme, Höllenfahrt, Auferstehung und
Himmelfahrt. Die andern standen in den Bogen
über den fünf Eingängen zum westlichen Theile
der Vorhalle. Nur letztere kommen in Betracht.
Urn die LJebersicht zu erleichtern, möge das
nebenstehende Schema die Lage dieser Mosaiken,
Querschi ff.
VI
o
i
V
N
s
ii
IV
w
in
------;. . . •
III
II
i : z
derVorhalle, derTauf-
kapelle und der Zeno-
kapelle darstellen.
I—V
der untern
Reihe bezeichnet jene
fünf Mosaiken. Im
Innern der schwarzen
Striche zeigen I—VI
IV m I[ l die Kuppeln derVor-
halle an, Z steht an der Stelle der Zenokapelle,