259
1893.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST
Nr. 9.
260
Äo.4. Sl Mirt^ct^S ctcö tä.-xAqX/M&cSbtä
JZcl6. Qzma\Aju& Aax. yZoc&endMve/
Fig. 1—6. Grundrisse und Ansichten.
Es sind, wie man sieht, recht bescheidene Ab-
messungen, aber so glücklich ist der Erbauer
in der Wahl der Verhältnisse gewesen, dafs man
Maafsen wohl beistimmen kann, wenn er dem
schlichten Bauwerke eine „majestätische Kraft"
bewundernd zugesteht.4)
Die Zierformen sind nicht besonders reich,
ohne aber deshalb in den entgegengesetzten
Fehler einer zu grofsen Einfachheit zu verfallen.
Das Erdgeschofs ist seiner besonderen Bedeutung
entsprechend ebenso wie die Chorapside mit
einem Rundbogenfriese verziert. Das nur auf
der Nordseite in seinem ursprünglichen Zustande
noch erhaltene Fenster zeigt als einfachen
Schmuck eine kleeblattförmige Umrahmung
seiner Lichtfläche. Das erste Obergeschofs, dessen
*) Maafsen a. a. O. S. 315.
Beleuchtung durch schmale Schlitzfenster be-
wirkt wird, ist nur durch ein einfaches Gesims-
band gegen das oberste Geschofs abgesetzt. In
diesem sind die Glocken untergebracht. Dem-
entsprechend ist dasselbe auf allen vier Seiten
mit grofsen Schallöffnungen versehen. Dieselben
sind unter einem gemeinsamen, zusammenfassen-
den Bogen dreifach getheilt, und zwar so, dafs
von den drei Zwischenbögen, die auf Säulen
mit einfachen Blattkapitellen aufsetzen, der mitt-
lere gegen die beiden seitlichen etwas erhöht
ist. Laibungen und umschliefsender Bogen sind
von einem Rundstabe begleitet. Ein kräftig aus-
ladendes Hauptgesims, dessen Unterglied schach-
brettartig verziert ist, bildet den oberen horizon-
talen Abschlufs, auf dem dann die Giebeldrei-
ecke aufsetzen. Dieselben zeigen wieder den
Schmuck eines Rundbogenfrieses, der den Giebel-
1893.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST
Nr. 9.
260
Äo.4. Sl Mirt^ct^S ctcö tä.-xAqX/M&cSbtä
JZcl6. Qzma\Aju& Aax. yZoc&endMve/
Fig. 1—6. Grundrisse und Ansichten.
Es sind, wie man sieht, recht bescheidene Ab-
messungen, aber so glücklich ist der Erbauer
in der Wahl der Verhältnisse gewesen, dafs man
Maafsen wohl beistimmen kann, wenn er dem
schlichten Bauwerke eine „majestätische Kraft"
bewundernd zugesteht.4)
Die Zierformen sind nicht besonders reich,
ohne aber deshalb in den entgegengesetzten
Fehler einer zu grofsen Einfachheit zu verfallen.
Das Erdgeschofs ist seiner besonderen Bedeutung
entsprechend ebenso wie die Chorapside mit
einem Rundbogenfriese verziert. Das nur auf
der Nordseite in seinem ursprünglichen Zustande
noch erhaltene Fenster zeigt als einfachen
Schmuck eine kleeblattförmige Umrahmung
seiner Lichtfläche. Das erste Obergeschofs, dessen
*) Maafsen a. a. O. S. 315.
Beleuchtung durch schmale Schlitzfenster be-
wirkt wird, ist nur durch ein einfaches Gesims-
band gegen das oberste Geschofs abgesetzt. In
diesem sind die Glocken untergebracht. Dem-
entsprechend ist dasselbe auf allen vier Seiten
mit grofsen Schallöffnungen versehen. Dieselben
sind unter einem gemeinsamen, zusammenfassen-
den Bogen dreifach getheilt, und zwar so, dafs
von den drei Zwischenbögen, die auf Säulen
mit einfachen Blattkapitellen aufsetzen, der mitt-
lere gegen die beiden seitlichen etwas erhöht
ist. Laibungen und umschliefsender Bogen sind
von einem Rundstabe begleitet. Ein kräftig aus-
ladendes Hauptgesims, dessen Unterglied schach-
brettartig verziert ist, bildet den oberen horizon-
talen Abschlufs, auf dem dann die Giebeldrei-
ecke aufsetzen. Dieselben zeigen wieder den
Schmuck eines Rundbogenfrieses, der den Giebel-