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Zeitschrift für christliche Kunst — 21.1908

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Arntz, Ludwig: Die Pfarrkirche zu Wildenburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.4126#0036

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• 1908. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 2.

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der Empore besser zu beleuchten, wurden
zwei ursprüngliche Pallasfenster mit Sitzbänken
an der Südwand wieder freigelegt und neu
verglast. Dem zweiten Gesichtspunkt ent-
sprach es, das Bauwerk in allen seinen wesent-
lichen Teilen für die Zwecke ordnungs-
mäßiger Aufsicht zugänglich zu machen. An
Stelle des ursprünglichen, massiven Treppen-
aufganges, dessen Anlage im oberen Bau noch
nachzuweisen war, aber dessen Wiederher-
stellung ohne wesentliche Änderung des Altar-
raumes nicht möglich war, ist von außen ein

Nach Maßgabe der verfügbaren Mittel
kamen sämtliche Bauarbeiten unter der be-
sonderen Leitung des Baurats de Ball in Düren
zur Ausführung, während Plan und künstlerische
Oberleitung in den Händen des Verfassers
lagen. Die Kosten der Instandsetzungsarbeiten
beliefen sich einschließlich der Bauleitung
(rd. 400,_ Mk.) im ganzen auf 9802,87 Mk.

Neuerdings ist auch der an das Pfarrhaus
anschließende, südwestliche Wehrturm, der so-
genannte Hexenturm (E), sowie ein schönes
Fachwerkhaus (H) in der Vorburg in seinem

Abb. 8.

neuer massiver Treppenaufgang auf einem
Schwibbogen an der Nordwestecke ausgeführt
worden. Außer dem neuen Dachgebälk sind
die Zwischengebälke wieder eingezogen und
neue Verbindungstreppen bis zum Dachboden
eingefügt worden. Auch wurde Wert gelegt
auf die Wiederherstellung und Hochführung
der ursprünglichen Feuerungsanlagen (Kamine),
im besonderen des zweiteiligen Schornsteines.
Die äußeren Öffnungen erhielten nach Aus-
weis des Befundes entsprechende Ladenver-
schlüsse und teilweise Verglasung; endlich
wurde die Auffangstange des Blitzableiters mit
der getriebenen Figur des Patrones, Johannes
des Täufers, bekrönt.

äußeren Bestände gesichert worden. (Vergl.
Abb. 2 u. 8.)

Für die Ausführung standen recht begrenzte
Mittel zur Verfügung; es wäre wünschenswert,
wenn weitere Beihilfen es ermöglichten, die
Wiederherstellungsarbeiten an der eigenartigen
Bauanlage angemessen, vor allem in künstle-
rischem Sinne zu ergänzen, wobei allerdings
ein weises Maßhalten durchaus geboten er-
scheint. In erster Linie wird eine sachkundige
Sicherung und Ergänzung der vorhandenen,
bez. noch aufzudeckenden Wandmalereien im
Kirchenraum anzustreben sein, während im
übrigen eine schlichte, aber wirksame, tektonische
innere Wandbemalung angezeigt sein dürfte.
 
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