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Zeitschrift für christliche Kunst — 21.1908

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Nachrichten / Bücherschau
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319

1908.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 10.

320

Köln von EgbertDelpy; Buchschmuck von Loyse
Amicet. Klinkhardt & Biermann in Leipzig 1908.
(Preis kart. 3 Mk.)
Als Band XI der von Dr. G. Biermarin, heraus-
gegebenen „Stätten der Kultur" verdient dieser mit
recht charakteristischen und trefflich ausgeführten
Architektur- und Gemälde-Abbildungen wie sonstigen
Beigaben ausgestattete Führer durch die kölnische
Stadt- und Kunstgeschichte warme Empfehlung. Von
einem aus. der Kölner Bildungsatmosphäre heraus-
gewachsenen Gelehrten, der sich durch seine Arbeit
über „Die Legende von der h. Ursula in der Kölner
Malerschule" ^vergl. hier XIV, 223) gut eingeführt
hatte, veffaßt, ist er mit so vielseitiger Sachkennt-
nis wie warmer Begeisterung geschrieben. — Von
der römischen Gründung ausgehend führt der Weg
durch die mittelalterliche Bischofsstadt, durch ihre Ge-
schlechter und Zünfte, durch ihre Kunstdenkmäler, be-
sonders der Architektur und Malerei, durch ihre Nach-
blüte in den folgenden Jahrhunderten, durch ihren
Rückgang und ihr mächtiges Wiederaufblühen in der
neuesten Zeit. Trotz der naturgemäß mehr zusammen-
fassenden Art der Behandlung fehlt es nicht an inter-
essanten Details, und überall zeigt sich die Beherrschung
des Stoffes, der gegenüber vereinzelten Ungenauigkeiten,
wie jede begeisterte Schilderung sie mit sich bringt,
ganz bedeutungslos sind. So sind die farbigen Fenster
in St. Kunibert gewiß die schönsten, aber nicht die
ältesten (romanischen) Glasgemälde in Deutschland.
_________ Schnütgen.

„Deutsche Malerei desXIX.Jahrhunderts."
Die zuletzt begonnene Dreifarbendruck-Serie des Kunst-
verlags von E. A. Seemann in Leipzig (über die hier
XXL 63 referiert wurde) ist in schnellem Fortgang
auf 14 Hefte (ä 2 Mk.) angewachsen, von denen jedes
auf grauem Karton fünf Farbendrucke nach Ge-
mälden bedeutender deutscher Meister seit dem Anfarge
des XIX. Jahrh. enthält. — Diese sind nach Maßgabe
ihrer Geburt, längerer Wirksamkeit, oder künstlerischer
Eigenart zu besonderen Gruppen zusammengestellt, wie
Berlin, Dresden, Düsseldorf (3 Hefte), Frankfurt,
Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, München (4 Hefte),
Weimar. — Aus diesen Kunstkreisen werden nicht
nur die allen bekannten Maler vorgeführt, sondern
auch die allmählich etwas veralteten, so daß auch ein
reiches, anziehendes Entwicklungsbild hier geboten wird.
Porträts und Landschaften stehen im Vordergrunde
als die beliebtesten Schöpfungen der Neuzeit, aber
auch an Tierstücken, an Genre- und Geschichtsszenen
fehlt es nicht, so daß alle Arten und alle Meister von
Bedeutung hier zu Wort kommen durch vorzügliche
farbige Wiedergabe ihrer besten Werke, die nach ihrer
künstlerischen Eigenart auf je einer Textseite charakteri-
siert werden. — Wer ein einzelnes Bild als Wand-
schmuck in gefälligem Rahmen erwerben will, erhält
es für 3 Mk. __________ Schnütgen.

Hochland, Monatsschrift für alle Gebiete des Wissens,

der Literatur und Kunst. Herausgegeben von Karl

Muth. V.Jahrgang. Kösel in München und

Kempten (vierteljährlich 4 Mk.).

Diese Zeitschrift führt ihr Programm, auf der festen

christlichen Grundlage die Fragen des Lebens, namentlich

die geschichtlichen und sozialen, zu prüfen, in geistvollen,

philosophischen, besonders ethischen Darlegungen sie

zu erörtern, konsequent durch, und die Aktualität hat
hierbei eher zu- als abgenommen. — Auch die Kunst
kommt immer mehr zur Geltung, sowohl durch Be-
sprechung von Kunstwerken, wie durch deren Abbil-
dungen, die in feiner Auswahl und Ausführung jedem
Hefte einen aparten Reiz verleihen. — Im letzten
Hefte des V.. und im ersten des VI. Jahrgangs erfahren
zwei Künstler des vorigen Jahrhunderts von hervor-
ragender Bedeutung eingehende Würdigung: von
Steinle und Puvis de Chavannes, unter Beifügung
zahlreicher Illustrationen. Beide haben in eminentem
Maße Stift und Pinsel in den Dienst der religiösen
und profanen Kunst gestellt, nicht mit ganz gleichem,
aber doch mit solchem Erfolge, daß nach derartigen

Meistern ein großes Heimweh sich geltend macht.

__________ Schnütgen.

Kühlens Kunstverlag in M. Gladbach legt
seinen Weihnachtskatalog für 1908 vor, der eine ganze
Anzahl neuer, etwas modernisierender Farbendruck-
bildchen enthält, aber auch einige (farblose) photo-
typische Serien, wie die „Altkölnische
Schule" I. Teil: 12 vorzüglich ausgewählte von
P. Beissel eingeführte Gemälde, — „Zwei musi-
zierende Engel aus dem Gemälde Maria im Rnsen-
hag von Stephan Lochner" als allerliebste Glückwunsch-
karten zu Weihnachten und Neujahr. — „Vier Raphael-
sche Madonnen". — Religiöse Meisterbilder aus dem
Herzen Jesu. Sendboten. I. Sammlung Meister
der Romantik, 10 teilweise fast zu kleine Wieder-
gaben nach Führich und anderen. — Diese durchweg
vortrefflichen Reproduktionen von guten Photographien
berühmter frommsinniger Gemälde eignen sich, serien-
weise in hübschen Umschlägen vereinigt, auch wegen
ihrer großen Wohlfeilheit (ä 60 Pf.), sehr für allgemeine
Verbreitung. __________ Schnütgen.

Walhalla, Bücherei für vaterländische Geschichte,
Kunst- und Kulturgeschichte. Herausgegeben von
Dr. Ulrich Schmid. IV. Band. Organ der
Walhalla-Gesellschaft zur Pflege und Förderung
vaterländischer Kultur und Kunst. — Callwey in
München 1908. (Preis 4,50 Mk.)
Die vor 4 Jahren in München gegründete „Walhalla-
Gesellschaft zur Pflege und Förderung
vaterländischer Kultur u nd Kunst" sucht ihre
Bestrebungen zu erreichen durch die kleinen „Walhalla-
Blätter", durch „Monographien", durch „künstlerische
und populärwissenschaftliche Veranstaltungen", nament-
lich aber durch das seit 1904 erscheinende Jahr-, von
1909 ab, Halbjahrbuch „Walhalla", von dem hier
der Vierte Band in reicher Ausstattung und gefälligem
Einband vorliegt. — Dasselbe enthält sehr interessante
kultur- und literargeschichtliche Beiträge von Golther,
Thode, Leidinger, Peltzer, Mausser; unter der Rubrik:
„Monumenta historica" mehrere alte Dokumente
von groL'er Wichtigkeit; unter dem Titel: „Sammler":
„Kunst- und kulturgeschichtliche Reiscbilder" von
Oertel, „Kunstrundschau" von Wolter; vom Verfasser
selbst eine Erklärung der zahlreichen Bilder zu denen
Thoma, Steppes, Reifferscheid, Würtcnberger, Haider
Beiträge geliefert haben, neben den Abbildungen älterer
Kunstwerke. — Diesem Bande darf mithin ein Stab
tüchtiger Mitarbeiter, große Vielseitigkeit unter um-
sichtiger und rühriger Redaktion nachgerühmt werden
so daß den weiteren, von nun an häufiger erscheinenden
Bänden mit Freude entgegengesehen werden darf. d.
 
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