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Zeitschrift für alte und neue Glasmalerei und verwandte Gebiete: off. Organ d. Verbandes Deutscher Glasmalereien — 1913

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Nr. 6
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Leidinger, Georg: Ein verschwundenes Landshuter Glasgemälde vom Jahre 1488
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https://doi.org/10.11588/diglit.74067#0127

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EIN VERSCHWUNDENES LANDSHUTER GLASGEMÄLDE
VOM JAHRE 1488.

Die Quellen für die Geschichte der Glasmalerei
fließen an außerordentlich zerstreuten und häufig
an verborgenen und entlegenen Orten. Gerade für
Bayern ist noch viel zu tun, um die Materialien zu
sammeln, auf denen dann Kritik und Forschung
die Darstellung der bayerischen Leistungen auf dem
Gebiete der
Glasmalerei
aufbauen kön-
nen, Kein Bau-
stein erscheint
dazu zu gering.
Ich möchte in
folgenden Zei-
len einen aus
entlegener
Stelle herbei-
tragen.
Die wichtige
ste erzählende
Quelle für die
Geschichte
Bayerns in der
zweiten Hälfte
des 15. Jahr-
hunderts ist
zweifellos des
Landshuter
Pfarrers Veit
Arnpeck <f
1495) «Chro-
nica Baioario-
rum». Ich
bereite gegen-
wärtig im Auf-
trage der His-
torischen Kom^
mission bei der


Athene. Entwurf von Aug. Unger, ausgeführt von Eckart und Gojert, Berlin.

K.B.Akademie der Wissenschaften eine Neuaus-
gabe der Werke dieses Chronisten vor. Sie ist als
3. Band der Neuen Folge der Quellen und Er-
örterungen zur bayerischen und deutschen Ge-
schichte im Druck. Bei der Beschreibung eines
Landtages, den Herzog Georg der Reiche von
Niederbayern im Jahre 1488 in seiner Residenz-
stadt Landshut abhielt, findet sich folgende Notiz
über ein Glasfenster, welches hervorragende Mit-
glieder des bayerischen Adels damals in die präch-
tige St. Martinskirche zu Landshut stifteten <S. 387
meiner Ausgabe):
In hac concione subscripti milites in signum sue
congregacionis in choro ecclesie parrochialis S.Mar-

tini vitrum fecerunt, in quo arma eorundem aduc
depicta cernuntur : Pernardus baro de Schäfftenberg,
Sigismundus Frawnberger baro de Haga, Johannes
Gebolf baro Degenbergensis, Teseres Frawnhofer
de Frawnhofen, Georgius Frawnberger in Götters-
torf,# Johannes de Aichperg, Cristoferus de Kamer,
Wilhelmus de
Wolfstain, Jo-
hannes Ebron
deWildenberg,
Sigismundus
de Layming,
Ulrich von
Praitenstain
(dieser Name
steht am Rande
der Original-
handschrift an
Stelle der aus-
gestrichenen
Worte : Johan-
nes Stauffer de
Sünching), Jo-
hannesZenger,
Georgius de
Gumppenberg,
Erasmus de
Seyberstorf,
Lucas de
Ahaym, Ge-
orgius Puech-
berger de
Wintzer, Cris-
toferus Frey-
bergerdeAsch-
ach, Ludovicus
de Habsperg,
Caspar de

Westenberg, <F.310) Wolfgangus dePasperg, Con-
radus Helmsteter, Wolfgangus Trenbeck, Johannes
Haslinger, Gawinus Trawner, Engelhardus de
Weichs, Andreas Swartzenstainer, Johannes Pef-
fenhauser, Fridericus Holup, Johannes Pusch de
Vilshaim, Sigismundus Puecher de Erelpach, Egi-
dius Munchauer, Paulus Hawnperger. Hii omnes
milites erant preter Gebolf. Und in der deutschen
Bearbeitung, welche Veit Arnpeck von dieser
Chronik geliefert hat, brachte er die gleiche Mit-
teilung*) mit den Worten:
*> Der ganze Abschnitt fehlt in dem bisherigen Drucke der
Chronik bei Freyberg, Sammlung historischer Schriften und
Urkunden I, 162.

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