BUCHBESPRECHUNGEN UND ZEITSCHRIFTENSCHAU
HEINERSDORFF GOTTFRIED, Die Glasmalerei,
ihre Technik und ihre Geschichte, Berlin 1913, Verlag Cassierer.
(Vgl. dazu die Abbildungen auf Seite 121—123.)
Selbstanzeige. (Dem kritischen Referat an dieser Stelle
soll mit dieser Selbstanzeige nicht vorgegriffen werden. Die Red.)
Der erste Gedanke zu dem hier angezeigten Buche entstand
bei einem Gespräche mit einigen Kollegen. Man klagte über
das geringe Interesse, das weitere Kreise gerade unserer Kunst
entgegenbringen und suchte nach den Ursachen. Als eine der-
selben wurde auch der Mangel an Literatur genannt, die nicht
bloß für den Fachmann, sondern auch für den Laien ge-
schrieben ist. Die letzten Jahre haben uns ja eine Reihe aus-
gezeichneter Werke gebracht, ohne Ausnahme aber verhält-
nismäßig teure Bücher, die stets nur ein kleines Einzelgebiet
oder eine besondere Periode der Glasmalerei behandeln,
während für Plastik und Schmiedeeisen, für Malerei und Para-
mente, für Holzschnitzereien und für Stuck jeder Architekt
Veröffentlichungen erhalten kann und besitzt, die ihn über die
ganze Entwicklung informieren, fehlt derartiges bei uns voll-
kommen. Die Kunsthistoriker scheint die Aufgabe, ein der-
artiges Buch zusammenzustellen, nicht gereizt zu haben. Die
Gründe kann ich wohl verstehen, dem gewaltigen Stoff, ge-
schichtlich und wissenschaftlich vollkommen gerecht zu werden,
ist heute wohl überhaupt kaum jemand möglich. Ich bin deshalb
von vornherein an die Arbeit gegangen mit dem Vorsatze,
mich bei der Zusammenstellung weniger von kunstgeschicht-
lichen Gesichtspunkten leiten zu lassen, als von meinem per-
sönlichen Geschmack und meinem Gefühl für das, was meiner
Meinung nach weitere Kreise interessieren müßte und was zu
kennen vor allem dem Architekten bei seinen Aufgaben wichtig
ist. Es sind dadurch naturgemäß einzelne Perioden, die mir
als Höhepunkte erscheinen, ganz besonders stark in denVorder-
grund gerückt. Die Beschaffung des Materials hat außerordent-
liehe und nicht vorher geahnte Schwierigkeiten bereitet, und
ich bin mir durchaus bewußt, daß das Buch noch nicht den
Anspruch auf Vollkommenheit erheben darf. Auf Wunsch des
Verlegers sind auch 30 Abbildungen von modernen Arbeiten
beigefügt worden. Ich mußte es aus triftigen Gründen ab-
lehnen, diesen Teil des Buches zu bearbeiten und Herr Cassierer
hat dafür Herrn Carl Scheffler gewonnen, von dem auch das
Vorwort stammt. Gottfried Heinersdorff.
SCHWEIZERISCHES KÜNSTLERLEXIKON, heraus^
gegeben mit Unterstützung von kunstfreundlichen Privaten
vom Schweizerischen Kunstverein, redigiert unter Mitwirkung
von Fachgenossen, von Carl Brun.
Dieses außerordentlich wichtige und ebenso treffliche Lexikon
ist nunmehr beendet. Wir haben dem großen Werk in Nr. 8
des vorigen Jahrgangs eine eingehende Besprechung gewidmet
und können uns auf eine nachdrückliche Empfehlung des Ge-
samtwerkes beschränken. Es umfaßt 12 Lieferungen, die in
zwei Bände eingeteilt sind. Es wäre zu wünschen, daß alle,
die in der Lage sind, Zusätze, Ergänzungen und Besserungen
zu machen, dieselben an die Redaktion richten würden, da noch
eine Reihe von Lieferungen mit Ergänzungen erscheinen sollen.
Fischer.
HARTIG MICHAEL, Bayerns Klöster und ihre
Kunstschätze, von der Einführung des Christentums
bis zur Säkularisation. I. Band, Die Klöster des Benediktinern
L. SCHWANN, K. HOM U. VERLAGSBUCHHANDLUNG, DÜSSELDORF
GEKRÖNTE PREISSCHRIFT
5>
DieRheinifdienGlasmalereien
vom 12. bis zum 16. Jahrhundert
von
DR. HEINRICH OIDTMANN
I. BAND. Ein ftattlicher Folioband von XXIII u. 251 Seiten mit 18 Tafeln
(darunter drei in Vierfarben=Autotypie) u. 400 Abb. im Text
Preis gebunden 29 Mark
Preisfdtriften der Meviffen-Stiftung III i. Gekrönt u. herausg. von der Gefellfchaft für Rhein. Gefchichtskunde
DIE GLASINDUSTRIE = ZEITUNG „DIAMANT" fchreibt in Nr. 24 (1912) folgendes: „Daß die Gefellfchaft für Rheinifche
Gefchichtskunde die würdige Veröffentlichung der rheinifchen Wand- und Glasmalereien fich angelegen fein läßt, bleibt ihr großes Verdienft.
Diefer monumentale Schaß hat in feiner Fülle und Gefchloffenheit kaum feinesgleichen auf der Welt und die Metropole Köln be-
zeichnet feinen Glanzpunkt. Der erfte Tafelband in Groß-Folio mit den romanifchen Wandmalereien von Clemen (Verlag v. L. Schwann,
Düffeldorf) liegt bekanntlich längft vor. Inzwifchen ift als Ergebnis eines Preisausfehreibens der Meviffen-Stiftung das vorliegende Werk von
Oidtmann erschienen, zunächst der erfte Band, der die romanifchen, früh- und hochgotifchen Glasgemälde behandelt, alfo von 1200 bis
1450. Das Werk präfentiert fich vortrefflich. Die überaus zahlreichen, zumeift auf photographischen Aufnahmen, mehrfach auf Zeich-
nungen beruhenden Abbildungen find durchweg Scharf und gut, ebenfo die Dreifarbendruck -Tafeln. Der Text ift Sehr eingehend und
nach der technischen Seite geradezu erschöpfend, nach der geschichtlichen Seite fehr ergiebig und zuverläffig. Was bisher auf diefem Gebiete
erreichbar war, ift in diefem Bande übersichtlich und lehrreich zufammengeftellt, fo daß nicht nur durch diefes Werk die Wiffenfehaft erheb-
liche Förderung erfahren hat, Sondern auch für die Lefer der Befuch der bevorzugten rheinifchen Kirchen einen erhöhten Reiz gewinnt."
Illuftrierter Profpekt koftenfrei!
Jede gute Buchhandlung liefert das Werk; wo nicht, wende man fich an den Verlag.
4
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Q^ß^Al^^lllllllJill^lll^l^l^llJillJ!^
XXXXV
HEINERSDORFF GOTTFRIED, Die Glasmalerei,
ihre Technik und ihre Geschichte, Berlin 1913, Verlag Cassierer.
(Vgl. dazu die Abbildungen auf Seite 121—123.)
Selbstanzeige. (Dem kritischen Referat an dieser Stelle
soll mit dieser Selbstanzeige nicht vorgegriffen werden. Die Red.)
Der erste Gedanke zu dem hier angezeigten Buche entstand
bei einem Gespräche mit einigen Kollegen. Man klagte über
das geringe Interesse, das weitere Kreise gerade unserer Kunst
entgegenbringen und suchte nach den Ursachen. Als eine der-
selben wurde auch der Mangel an Literatur genannt, die nicht
bloß für den Fachmann, sondern auch für den Laien ge-
schrieben ist. Die letzten Jahre haben uns ja eine Reihe aus-
gezeichneter Werke gebracht, ohne Ausnahme aber verhält-
nismäßig teure Bücher, die stets nur ein kleines Einzelgebiet
oder eine besondere Periode der Glasmalerei behandeln,
während für Plastik und Schmiedeeisen, für Malerei und Para-
mente, für Holzschnitzereien und für Stuck jeder Architekt
Veröffentlichungen erhalten kann und besitzt, die ihn über die
ganze Entwicklung informieren, fehlt derartiges bei uns voll-
kommen. Die Kunsthistoriker scheint die Aufgabe, ein der-
artiges Buch zusammenzustellen, nicht gereizt zu haben. Die
Gründe kann ich wohl verstehen, dem gewaltigen Stoff, ge-
schichtlich und wissenschaftlich vollkommen gerecht zu werden,
ist heute wohl überhaupt kaum jemand möglich. Ich bin deshalb
von vornherein an die Arbeit gegangen mit dem Vorsatze,
mich bei der Zusammenstellung weniger von kunstgeschicht-
lichen Gesichtspunkten leiten zu lassen, als von meinem per-
sönlichen Geschmack und meinem Gefühl für das, was meiner
Meinung nach weitere Kreise interessieren müßte und was zu
kennen vor allem dem Architekten bei seinen Aufgaben wichtig
ist. Es sind dadurch naturgemäß einzelne Perioden, die mir
als Höhepunkte erscheinen, ganz besonders stark in denVorder-
grund gerückt. Die Beschaffung des Materials hat außerordent-
liehe und nicht vorher geahnte Schwierigkeiten bereitet, und
ich bin mir durchaus bewußt, daß das Buch noch nicht den
Anspruch auf Vollkommenheit erheben darf. Auf Wunsch des
Verlegers sind auch 30 Abbildungen von modernen Arbeiten
beigefügt worden. Ich mußte es aus triftigen Gründen ab-
lehnen, diesen Teil des Buches zu bearbeiten und Herr Cassierer
hat dafür Herrn Carl Scheffler gewonnen, von dem auch das
Vorwort stammt. Gottfried Heinersdorff.
SCHWEIZERISCHES KÜNSTLERLEXIKON, heraus^
gegeben mit Unterstützung von kunstfreundlichen Privaten
vom Schweizerischen Kunstverein, redigiert unter Mitwirkung
von Fachgenossen, von Carl Brun.
Dieses außerordentlich wichtige und ebenso treffliche Lexikon
ist nunmehr beendet. Wir haben dem großen Werk in Nr. 8
des vorigen Jahrgangs eine eingehende Besprechung gewidmet
und können uns auf eine nachdrückliche Empfehlung des Ge-
samtwerkes beschränken. Es umfaßt 12 Lieferungen, die in
zwei Bände eingeteilt sind. Es wäre zu wünschen, daß alle,
die in der Lage sind, Zusätze, Ergänzungen und Besserungen
zu machen, dieselben an die Redaktion richten würden, da noch
eine Reihe von Lieferungen mit Ergänzungen erscheinen sollen.
Fischer.
HARTIG MICHAEL, Bayerns Klöster und ihre
Kunstschätze, von der Einführung des Christentums
bis zur Säkularisation. I. Band, Die Klöster des Benediktinern
L. SCHWANN, K. HOM U. VERLAGSBUCHHANDLUNG, DÜSSELDORF
GEKRÖNTE PREISSCHRIFT
5>
DieRheinifdienGlasmalereien
vom 12. bis zum 16. Jahrhundert
von
DR. HEINRICH OIDTMANN
I. BAND. Ein ftattlicher Folioband von XXIII u. 251 Seiten mit 18 Tafeln
(darunter drei in Vierfarben=Autotypie) u. 400 Abb. im Text
Preis gebunden 29 Mark
Preisfdtriften der Meviffen-Stiftung III i. Gekrönt u. herausg. von der Gefellfchaft für Rhein. Gefchichtskunde
DIE GLASINDUSTRIE = ZEITUNG „DIAMANT" fchreibt in Nr. 24 (1912) folgendes: „Daß die Gefellfchaft für Rheinifche
Gefchichtskunde die würdige Veröffentlichung der rheinifchen Wand- und Glasmalereien fich angelegen fein läßt, bleibt ihr großes Verdienft.
Diefer monumentale Schaß hat in feiner Fülle und Gefchloffenheit kaum feinesgleichen auf der Welt und die Metropole Köln be-
zeichnet feinen Glanzpunkt. Der erfte Tafelband in Groß-Folio mit den romanifchen Wandmalereien von Clemen (Verlag v. L. Schwann,
Düffeldorf) liegt bekanntlich längft vor. Inzwifchen ift als Ergebnis eines Preisausfehreibens der Meviffen-Stiftung das vorliegende Werk von
Oidtmann erschienen, zunächst der erfte Band, der die romanifchen, früh- und hochgotifchen Glasgemälde behandelt, alfo von 1200 bis
1450. Das Werk präfentiert fich vortrefflich. Die überaus zahlreichen, zumeift auf photographischen Aufnahmen, mehrfach auf Zeich-
nungen beruhenden Abbildungen find durchweg Scharf und gut, ebenfo die Dreifarbendruck -Tafeln. Der Text ift Sehr eingehend und
nach der technischen Seite geradezu erschöpfend, nach der geschichtlichen Seite fehr ergiebig und zuverläffig. Was bisher auf diefem Gebiete
erreichbar war, ift in diefem Bande übersichtlich und lehrreich zufammengeftellt, fo daß nicht nur durch diefes Werk die Wiffenfehaft erheb-
liche Förderung erfahren hat, Sondern auch für die Lefer der Befuch der bevorzugten rheinifchen Kirchen einen erhöhten Reiz gewinnt."
Illuftrierter Profpekt koftenfrei!
Jede gute Buchhandlung liefert das Werk; wo nicht, wende man fich an den Verlag.
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XXXXV