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Zeitschrift für alte und neue Glasmalerei und verwandte Gebiete: off. Organ d. Verbandes Deutscher Glasmalereien — 1913

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Nr. 9
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Fischer, Josef Ludwig: Die Krakauer Kunstanstalt für Glasmalerei und Mosaik-Ausführungen, G. S. v. Zelenski
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https://doi.org/10.11588/diglit.74067#0201

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DIB KRAKAUER KUNSTANSTALT FÜR GLASMALEREI
UND MOSAIK=AUSFÜHRUNGEN, G. S. v. ZELENSKI.

Die Bestrebungen der in dem vorigen Artikel
genannten Künstler, die als Führer der Bewegung
eine große Anzahl von Schülern und Mitstreitern
hinter sich haben,
wären nicht von
dem großen Erfolg
begleitet gewesen,
wenn sie nicht in
der Zelenskischen
Kunstanstalt einen
für die Ausführung
und Gestaltung ent-
scheidenden Mitteln
punkt gehabt hätten.
DieseAnstaltwurde
aus dem nationa-
len Empfinden des
Polentums heraus
im Jahre 1902 ge-
gründet. Obwohlin
alle Länder zer-
streut, hat dasPolen^
tum in seiner Kunst
und Kultur ein so
starkes Eigenwol-
len, daß man von
nationaler Kunst
sprechen kann.
Kunstgeschichtlich
ist diese Tatsache
jenen großen Schu-
len des Mittelalters
vergleichbar, deren
Angehörige, genau
im gleichen Chas
rakter arbeitend,
sich nurin der Haneln
schrift unterschieden.
Ähnliches findet sich
heute in keinem an-
deren Land. Kein
anderes Land unter-
stützt aber auch die
Bestrebungen auf
dem Gebiete der
Glasmalerei in der
umfassenden
Weise, wie gerade
die polnische Baus
und Adelswelt.
«Hoch steht der
nationale Gedanke,


Die Märtyrer. Teil eines Glasfensters von Josef Mehoffer, für die Kathedrale zu
Freiburg i. S./ ausgeführt in der Glasmalereianstalt G. S. von Zelenski.

man fördert und schätzt die heimischen Künstler
und erteilt ihnen Aufträge. So war es auch mit
der Zelenskischen Anstalt der Fall. Von allem
Anbeginn hat man
der sich entwickelns
den Schöpfung die
regsten Sympathien
entgegengebracht
und es für eine
patriotische Pflicht
gehalten, die erste
nationale Anstalt
dieser Art tatkräf-
tig zu unterstützen.
Der hohe Adel und
Klerus, der Grunde
besitz, namhafte
Bürger, wetteiferten
in Aufträgen kirch-
lieber Kunst und es
fehlte auch nicht an
Ausführungen pro-
faner Richtung zum
Schmucköffentlicher
und Privatbauten.»
<J. v, B. im «Dia-
mant» 1912, Seite
1117). Die Tätige
keit Zelenskis bezog
sich vorallem aufeine
allseitige Dienstbare
machung des Mate-
rials, um die eigene
artigen Farben-
akkorde und For-
men wiederzugeben,
die auf dem Karton
verlangt waren. Die
Künstler, die er für
diese Kartons
heranzog, gehören
alle einer Fortschritts
liehen Richtung an.
Nach dem schon ge-
nannten Gewährst
mann hat sie fol-
gendes Programm:
«Von der Feste
legung der figuralen
Darstellungen in
einem gotischen Ar-
chitekturrahmen,cfie

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