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Staniol, in Gyps, in Schwefel und die Nachbildungen
in Metall durch Guß und durch den Strom.
Stan iolabdrücke werden gefertigt, indem man ein
doppeltes Staniolblatt mit einer weichen Bürſte feſt der
Münze aufdrückt und die beiden Seiten durch Harz
vereinigt.
Gyps gibt ſehr ſcharfe Nachbildungen, nur muß
beſtes Material gebraucht werden. Ehe das Negativ ge-
fertigt wird, haucht man das blanfe Metall ein wenig
an, bder beſtreicht es dünn mit Oel, wenn ein Ueberzug
von Lack, oder Patina vorhanden iſt. Um vom Negativ
ein gutes Poſitiv zu bekommen, reibt man das erſtere
dünn mit grüner Seife ein. Der fertige Gypsabguß
wird einige Tage ſcharf getrocknet und dann mit ſieden-
dem Firniß getränkt, wodurch er hart und widerſtands⸗—
fähig wird und einen ſchönen gelblichen Ton bekommt.
(Fortſetzung folgt.)
Berichte aus Vereinen.
Berlin. (Numismatiſche Geſell-
von letzterem Jahre auch ein Viertelthaler. Dieſe
Stücke entſtammen den Münzſtätten zu Stettin, Rügen-
walde und Köslin, und ſind zum Theil mit den Namens-
buchſtaben der Eiſenſchneider Ulrich Buttkau in Stettin
(1633 bis 63), Karſten Vilke in Köslin (1631) und
des unbekannten G, T. (1628 bis 37 und 1654) be-
zeichnet. Bei Gelegenheit der Beiſetzung im Jahre
1654 wurde ebenfalls eine große Anzahl verſchieden-
artiger Denkmünzen zu 1, 1/ Dukat, 4, 3, 2, 1, 1/o, !/4
„ und !g Thaler gefchlagen, von denen ein Theil das
Bildnitz des Herzogs, andere das ſchwediſche und branden-
burgiſche Waͤppen! noch andere einen Todtenkopf und
ſonſtige ſinnbildliche Darſtellungen zeigen. Herr Brat-
ring erläuterte ſeinen Vortrag wiederum durch Vor-
legung einer ungewöhnlich vollſtändigen Reihe beſproche-
nen Münzen aus ſeiner Sammlung.
Bibliotheken, Muſeen, Sanini-
lungen.
: Paris. (Die Lage der ſtaatlichen
LKunſtſammlungen), im Loupre und
LLuxembourg in erſter Linie, hat ſeit ge-
W raumer Zeit Vieles zu wünſchen Übrig
E gelaffen. Im Louvre hat ein großer
WTheil der Gemälde eine ganz elende
ſtellt werden kann. Die Galerie iſt dabei im Erdge-
ſchoßbau und im Sommer ſo ſehr der Sonnenhitze
ausgeſetzt, daß zeitweiſe der Aufenthalt darin unerträg-
lich wird und die Bilder auf die Dauer Schaden nehmen
müſſen. Ein anderer großer Nachtheil liegt in dem
Umſtande, daß für Unkerhaltung und Ergänzung der
Sammlungen im Louvre, im Lufemhourg, in Verfailles
und St. Germain insgeſammt im Budget nur 162,000
Franken ausgeworfen ſind. Daß bei ſolcher Armuth
die Verwaltung der ſtaatlichen Sammlungen ſich vom
Mitbewerb zur Vervollſtaͤndigung ihres Beſitzes ausge-
ſchloſſen ſieht, liegt auf der Haͤnd, zumal unter den
heutigen Verhältniſſen die geringen Mittel nicht ein-
mal von einem Jahre zum anderen für einen guten
Kauf angeſammelt werden können. Was in dem Rahmen
des Jahres nicht ausgegeben wurde, das hält der Fis-
kus feſt, und das iſt ein⸗ für allemal für die Samm-
lung verloren. Um dieſen verſchiedenen Nachtheilen
ſtufenweiſe abzuhelfen, hat der zeitige Unterrichtsminiſter,
dem auch der Verwaltungszweig der Künſte unterſteht,
eine Vorlage in Bereitſchaft, die zunächſt den natio-
nalen Samimlungen die Rechte einer juriſtiſchen Perſon
verleiht. Sie erlangen dadurch die Möglichkeit, durch
Schenkung oder Erbſchaft Beſitz zu erwerben. Man
hat vor zehn Jahren etwa den Fakultäten die gleiche
Eigenſchaͤft verliehen, und ſie haben in Folge deſſen
mittlerweile ſchon beträchtliche Mittel angeſammelt.
Es ſollen auch bereits, wie der Unterrichtsminiſter einem
Zeitungsmanne verſichert hat, mehrere reiche Wohlthäter
nur auf den Augenblick warten wo die neue Vorlage
Geſetz werden würde, um den Muſeen ſehr anſehnliche
Zuwendungen zu machen. In dem Budget ſoll in Zu-
kunft die jährliche Summe von 162,000 Franken nicht
erhoͤht, aber unverweigerlich voll ausgeworfen werden.
Außexdem aber möchte der Minijter den Sammlungen
die Einnahmen aus dem Verkaufe von Stichen Und
Abgüſſen nach den in ihrem Beſitze vefindlichen Werken
überweiſen, wie auch den Ertrag der ſtaatlichen Kunſt-
induſtrie von Porzellan (Sevresj und Gobelins. Wahr-
ſcheinlich würde e& nicht ſchwer halten, den Verkauf
dieſer Induſtrien und den Ertrag zum Beſten der
Muſeen noch um ein Bedeutendes zu fördern. Endlich
möchte Herr Leygues auch noch einen beſcheidenen
Zehnten von den Krondiamaͤnten hexauspreſſen und da-
mit eine kleine Million in die neue Muſeumskaſſe gießen.
Allmählich würde auf dieſe Weiſe die Muſeenverwal-
tung in die Lage verſetzt werden, um den Erwerb
werthvoller und für den Beſitz des Landes beſonders
erwünſchter Kunſtwerke gegen das Ausland bieten zu
können. Wenn die Sammlungen gewiſſermaßen auf
die eigenen Füße geſtellt werden, wird auch die Er-
füllung mancher anderer längſt gehegten Wünſche ſich
leichter bewerkſtelligen laſſen. Der Plan des Miniſters
findet in weiten Kreiſen Beifall, und wenn er es mit
der Durchführung ſo eilig hat, wie er in ſeinen Unter-
haltungen merfen läßt, ſo wird ihm die Preſſe und die
öffentliche Meinung allen möglichen Vorſchub leiſten.
Ausgrabungen, Entdeckungen,
Funde.
Gaͤchbruck nur mit Genehmigung der Nedaktion gefiattet. Sämmt-
liche Fund⸗Nachrichten ſtammen ausnahmslos aus der neueften geit.
Einjendungen ſtets erwünſcht. Bei Zeitunggausſchnitten iſt zu be-
merfen , aus weſchem Blatte ſie ſtammen.)
Der Herausgeber eines Blattes in Amerita
wendet ſich mit den Worten an das Publikum :
Wenn Sie irgend etwas wiſſen, was zu wiſſen
intereſſant ift, und was wir eigentlich wiſſen ſoll-
_ ten, und von dem Sie wiſſen daß wir es nicht
) wijjen — Dbitte, laſſen Sie es uns wijjen!“ *—
Das gilt auch für unſere geneigten Leſer.
Stuttgart. (Vom Limes) Ueber die Thätigkeit
der Limeskomiſſion im Jahre 1894 gibt der archäologiſche
Dirigent einen intereffanten Bericht. Die Arbeit der
Kommiſſion knüpfte im vergangenen Jahre zunächſt an
das Grenzgräbchen an. Es galt, die von dem Strecken-
kommiſſar Jacobi im Taunus entdeckte Verſteinung
der Reichsgrenze oder Grenzmarkirung auch in den
übrigen Linesgebieten aufzufinden. Heute ſteht feſt,
daß eine Grenzmarkirung ſowohl längs der Mauer
(rätiſcher Limes;, als auch längs des Walles (oherger-
maniſcher Limesj überall vorhanden war, ja daß dieſe
auch der rückliegenden Main-Neckarlinie nicht fehlte.
Sie iſt an ſo vielen Stellen nachgewieſen, daß man
an den vereinzelten Punkten, wo ihre Auffindung bis
jetzt noch nicht gelungen iſt, wird annehmen müſſen,
daß daſelbſt die Grenzbezeichnung wegen der Boden-
verhältniſſe nicht mehr zır erkennen oder aus einem
beſonderen Gruͤnde berſchwunden iſt. Aber die Art
der Grenzmarkirung und die Lage derſelben — ob vor
oder hinter dem Grenzwall oder der Grenzmauer —
ſind ſehr verſchieden. Die Verſchiedenheit dürfte in
erſter Linie abhängig ſein von dem Boden, je nachdem
dieſer ſteinig oder ſteinfret iſt, ob die Steine in Platten
oder kleineren Stücken brechen; ohne Zweifel hat aber
auch die Vorliebe des Abtheilunhsgeometers für die
eine oder andere Markirungsart beſtimmend mitgewirkt.
Im Hienheimer Forſt (Bayern) zeigt das Gräbchen,
das dort deutlich zu Tage liegt, als Inhalt weder
Steine noch Kohle (die gewöhnlichen Inlagen), noch
irgend ein vom angrenzenden Boden verſchiedenes
Material; an anderen Stellen fanden ſich in demſelben
nur Holzaſche und Holzreſte und roth gebrannter Lehm.
Dagegen erſcheint auderwaͤrts das Gräbchen ganz mit
Steinen ausgefüllt, oder enthält in gewiſſen Zwiſchen-
räumen hochkantig geſtellte Steine, oder es liegen auf
eine längere Linie mehrere Steine neben einander,
oder es entſteht gar eine ſtraßenähnliche Form. Auch
kommt es in ſteinigem Boden vor, daß ein Gräbchen,
deſſen Herſtellung hier viel Mühe gemacht hätte, gar
nicht vorhaͤnden iſt, ſondern nur einzelne unbeaxbeitete
Steinplatten in den Boden eingelaſſen ſind, welche mit
der Schmalſeite in der Grenzrichtung ſtehen. Einmal
zeigte die Oberfläche eines ſolchen Steines eine finger-
dicke Rinne, die genau in der Grenzrichtung verlief,
und eine kürzere ſich von dieſer ſpitzwinklig abzweigend;
auf einem zweiten Steine wurde eine gleiche Rinne
ohne Abzweigung gefunden. Ein Zweifel daran, daß
dieſe Zeichen von Menſchenhand herrühren, ſcheint aus-
geſchloſſen. — Das Suchen nach der Grenzmarkung
hatte eine weitere wichtige Entdeckung am rätiſchen
Limes zur Folge, die dem bayeriſchen Streckenkommiſſar,
Apotheker Kohl in Weißenburg, verdankt wird. Er fand
bergiſchen Grenze, an letzter Stelle in einem faſt un-
unterbrochenen Laufe von 15 km, eine Paliſſadirung.
Die Pfähle ſtanden in einem trichterförmigen Gräbchen
von 8S0—150 em ehemaliger Tiefe; ſie waren unten
nicht zugeſpitzt, ſondern wagrecht abgeſägt und hatten
einen halbkreisförmigen Durchſchnitt. Die Zwiſchen-
räume zwiſchen je zwei Pfoſten betrugen 15—20 em.
Auch Querhölzer, welche die Pfähle unten einander
befeſtigten, wurden gefunden. Dieſe Pfahlreſte für
eine andere Form der Grenzmarkirung zu halten, ver-
bietet vor allem der Umſtand, daß neben der Paliſſadi-
xung noch eine Grenzmarkixung vorhanden iſt. Daß
die Paliſſadirung nicht gleichzeitig mit der Grenzmauer
im Gebrauche war, zeigt eine Stelle, wo die in flachem
Bogen hinziehende Paliſſadenreihe zweimal von der
geradlinig geführten Grenzmauex geſchnitten wixd. Es
bleibt feſtzuſtellen, wie weit ſich diefer Paliſſadenzaun
erſtreckte. Möglich, daß er nur in den zuerſt heſetzten
Theilen vorhanden war. — Die Kaſtellgraben erſtreckten
ſich auf 18 Hauptkaſtelle, von denen 11 fertig geſtellt
wurden; von Zwiſchenkaſtellen wurden 5 vollſtändig
ausgegraben Immer klarer laſſen ſich die zwei ver-
ſchiedenen Kaſtellſchemata und die Einrichtungen im
Innern des KaftellS, namentlich des Prätoriums exkennen.
Auch die Straßenforſchung nahm einen erfolgreichen
Fortgang. Zum erſten Male hat der Bericht Verluſte
zu beklagen, welche der Tod gebracht; es ſtarben im
bergangenen Jahre die Hommiſſionsmitglieder v. Brunn
in München, von Cohauſen in Wiesbaden und der
Streckenkommiſſar Hölder in Rottweil.
Aſpen, Nordamerika. (Der größte Silberklumpen),
den je ein Bergwerk geliefert, iſt kürzlich in der ſoge-
nannten Smugglers Mine in Aſpen, Col., Vereinigte
Staaten, zu Taͤge gefördert worden. Dort ſtießen diefer
Tage die Bergleute auf einen gewaltigen Erzklumpen,
und als ſie ihn näher beſichtigten, fanden ſie, daß er von
faſt reinem Silber ſei. Nach harter Arbeit gelang es
endlich, den Block, der ein Gewicht von 3300 (2) Pfund
hatte und ein Kapital von 25, 000 Dollars repräſentirt,
an die Oberfläche zu ſchaffen. Es iſt das größte Stück
beinahe ganz reinen Silbers, von dem man jemals ge-
hört hat, und ſtellt den vor einigen Jahren in den Gib-
ſon⸗Minen gefundenen Block von 300 Pfund vollſtändig
in den Schaͤtten.
Auktionen, Verkäufe.
(Wir bitten die Herren Auttionatoren, uns ſtets die Rejultate
brucfertig mitzutheilen. Das iſt eine Meine Mühe und wird ſehr viel
zur Hebung des Geſchäfts beitragen.) ;
; München. (Oelgemälde, Alterthümer.)
Am 19. Februar und folgende Tage findet
-& bei Karl Maurer dahier wieder eine größere
SVerſteigerung von Alterthümern und Ge-
y mälden ſtatt. Siehe das Inſerat.
— Gerlin. (Auktion Barſch.) Bei Lepke
— wurden folgende bemerkenswerthe Preiſe er-
zielt: Ein Paar Alt-Berliner Porzellan-Deckelvaſen
mit Henkeln, in Form von ſchilfartigen Blättern, die
ſich en relief über die bauchige Leibung hinziehen und
an dieſer, ſowie an deren Uebergang in die Henkel mit
roſa Schleifen gebunden ſind. Die Leibung mit Blumen,
Vögeln auf blühenden Zweigen und Schmetterlingen
kunſtvoll bemalt. Aufgeblühte Roſen bilden die Be-
krönung des Deckels. (Ein Deckel reſtaurirt) Sehr
ſchöne Stücke. H. 29 cm. Mk. 100. — Alt Berliner
Porzellan⸗Gruppe. Die Tonkunſt; allegoriſche Dar-
ſtelluͤng durch zwei Amoretten. Eine andere Desgleichen.
Die Poeſie. Ebenſo. Eine andere Desgleichen. Die
Bildhauerei. Ebenſo. Mk. 81. — Oelgemälde von &.
Schulz. Ein Poſtillon, mit zwei Schimmeln auf einer
Dorfſtraße haltend, bekommt von einem Geflügelhändler
Feuer für ſeine Pfeife. Signirt. Leinwand. H. 27,
Br. 35 em. Mk. 60. — Oelgemälde der niederländiſchen
Schule des 17. Jahrhunderts in der Art des J. Miere-
veldt. Bruſtbild einer jungen holländiſchen Patrizierin
mit weißer Halskrauſe und Häubchen. Leinwand. Q.
47, Br. 33 cm. Mk. 52. — Oelgemälde. Junge ve-
netianiſche Patrizierin in der Tracht des 16. Jahrhun-
derts, mit beiden Händen ein kupfernes Becken empor-
haltend. Lebensgroße Halbfigur. Leinwand. H. 100,
Br. 78 em. Mk. 50. — Alt-Japaniſche Schüſſel aus
vieux laque, Bronce, Email cloisonne und mit Gold
tauſchirt, auf niederein Fuße, mit Ornamenten, Vögeln,
Blumen außerordentlich fein und geſchmackvoll verziert.
Beſonders intereſſantes Objekt der älteſten japaniſchen
Kunſtinduſtrie. Durchm. 45 cm. — Mk. 80. — Ein
Paar Bauernſtühle aus Eichenholz, die Rücklehne und
die Füße ſehr ſchön geſchnitzt; erſtere zeigt in durch-
brochener Arbeit vielfach verſchlungene Rankenornamente,
die in zwei mit einander kämpfende drachenartige Thiere
auslaufen. Die Sitze mit der Original⸗Lederpolſterung.
Italieniſch. 16. Jahrhundert. Mk. 62. — Hohe Stand-
uhr von William Jourdain in London, in geſchweiftem
Gehäuſe aus Nußbaumholz, die Geſimskanten und Pro-
fillinien mit Meſſing eingefaßt, ebenſolchem Zifferblatt,
Datum⸗ und Sekundenzeiger, Stunden⸗- und Halbſchlag
auf Glocken, acht Tage gehend. 18. Jahrhundert. H.
250 em. Mk. 186. — Renaiſſancetiſch aus Nußbaumholz,
auf vier ſpiralförmig gewundenen, in Kugeln endigenden
Füßen, die unten duͤrch einen diagonalen Steg verbun-
den ſind. Auf der Tiſchplatte die Darſtellung von
Reitern, Bauern und Hunden auf einer Eberjagd, in
kunſtvoller Holz⸗utarſta ausgeführt. 17. Jahrh. &.
S2, Br. 64 cm. Mk. 195. — Franzöſiſcher Schreibſekre-
tär Louis 14. aus Paliſſanderholz; das Pult mit Cy-
linder⸗Rollverſchluß enthält viele kleine Fächer; über
dem Pult ein niederer Aufſatz mit vier verſchließbaren
Laden, welche durch fünf Karnatiden aus feuervergol-
deter Bronce markirt ſind. Die Aufſatzplatte iſt mit
einer niederen, gitterförmig durchbrochenen Gallerie aus
Bronce eingefaßt. Der untere Theil des Schreibſekretärs
iſt durch vier cannelirte, ebenfalls bronceverzierte Pi-
laſter in drei Felder getheilt, welche zuſammen elf größere
und kleinere Laden enthalten, die mit zierlich gearbeiteten
Handgriffen aus feuervergoldeter Bronce verziert ſind.
H. 128, Br. 131, T. 166 em. Sehr ſchönes Möbelſtück.
ME. 470. — Wand⸗-Eckſchränkchen mit Etagere aus
Nußbaumholz, nach vorne halbrund, mit einer Thüre
verſchließbar. Zierliches und originelles Stück. Höhe
jammt der Etagere 96 em. Tiefe 35 cm. Wk. 47. —
Ein Paar gothiſche gemalte Glaͤsfenſter in Spigbogen-
form, mit je einem Apoſtel in ganzer Figur unter einem
ſäulengetragenen gothiſchen Porticus ſtehend; mit neuen
Ergänzungen. H 110, Br. 60 cm. Mk. 105.
Techniſche Notizen.
Beruſteinkitt. Die Schwierigkeit, Bernſtein zu
kitten, iſt beſonders den Bernſteinarbeitern bekannt. Am
beſten und am wenigſten bemerkbar kann man die Ope-
ration vornehmen, wenn man ſich einer ſyrupdicken
Löſung von hartem Kopal in Schwefeläther bedient.
Hat man mit zerbrochenen Cigarren: oder Pfeifenſpitzen
zu thun, ſo reinigt man ſie erſt ſorgfältig von dem
Tabakstheer mit Alkohol mittelſt einer Federfahne, be-
ſtreicht die Bruchflächen mit der Kopallöſung und ver-
bindet mit Bindfaden, um ſie möglichſt einander zu
nähern. Da der Aether ſchnell verdunſtet, muß man
alles bereit haben und raſch ſein. Der etwa ausdringende
Kitt wird, ſo lange er noch weich iſt, vorſichtig mit
einer Feder abgewiſcht. Nach einigen Tagen iſt die
Verkittung haltbar.
Statuen von Elfenbeinmaſſe reinigt man mit
Milch mittelſt eines kleinen, weichen Pinſels (ein harter
würde den feinen Konturen ſchadenj. Das Verfahren
nimmt den Staub weg und gibt neuen Glanz. Die
gelbe Farbe macht übrigens diefe Sachen nach Ausſpruch
von Kunſtkennern nur wirkungsvoller.
— ß —