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Verbürgte
Auflage 3000.
u
M
Verſteigerungen und Alterthumskunde.
Verbürgte
Auflage 3000.
Goldene Medaille
Stuttgart 1894,
München 1895.
Abounement:
Deutſchland u. Oeſterreich M 2.50
vierteljährlich, Ausland M 3.—.
Nr. 52.
Stuttgart, 23. Dezember 1895,
Erſcheint wöchentlich.)
Auzeigen:
Die Nonpareillezeile oder deren
Raum 20 Pfg., Auktionen 30 Pfg.
3. Jahrgang.
Anleitung zum Sammieln
von Münzen.
Von
Dr. M. Kirmis.
Fortſetzung.
Nachdruck verboten.)
S) Thracia. Die Vährunggverhältniſſe ſind im
Allgem dieſelben wie in Macedonien; von den griechi-
ſchen Städten behaupteten nur Byzanz und Maroneia
ihr volles Münzrecht über das Jahr 350 v. Chr. hi-
naus. Unter den Königsmünzen ſind die des Lyſimachos
Lyſimachos, Tetradrach mon (17,10)
Avers: Kopf des zum Gott erhobenen Alexander.
(323—281 v. Chr.) durch Zahl und Schönheit hervor-
ragend. Er prägte von 323—311 im Namen Alexan-
ders des Großen und von Philippus Aridaeus; bis
306 fügte er dem „Alexander“ „Ly“ bei und nach der
Annahme des Königstitels im Jahre 306 prägte er
unter eigenem Namen und Titel.
9) Epirus. Die älteſte bekannte Münze iſt ein
Silberſtater von Ambracia nach korinthiſchem Typus,
etwa vom Jahre 400. Die häufigeren Gepräge des
Alexander (342—326 v. Chr.) und des Pyrrhus (295
—272 v. Chr.) ſind meiſt in Großgriechenland und in
Sizilien gefertigt. Die korkyräiſchen Münzzeichen gehen
von zirka 585 v. Chr. bis auf Caracalla. Der Stater
wog bis zum Jahre 300 zirka 11,664—11,016 Gramm,
ſpäter höchſtens 10,368 Gramm.
10) The ſſalia. Die Prägung beginnt, wohl in Pherä
und Lariſſa, im 5. Jahrhundert, und folgt bis in's 2.
Jahrhundert dem äginetiſchem Fuße.
11) Atkarnania. Der herrſchende Fuß iſt ſeit
dem 5. Jahrhundert der korinthiſche.
12) Aetolia. Die Volksgemeinde prägte von
etwa 300—168 v. Chr.
12 2) Loeris. Die öſtlichen Lokrer, die Locri
Ovuntit oder Hypocnemidii prägten von 400—300 v.
5 Bundesmünzen (Silber und Erz) nach äginetiſchem
uße.
13) Vhoeis. Seit dem 6, Jahrhundert wurden
Bundesmünzen nach äginetiſchem Fuße geprägt. Delphi
gab Geld im Namen der Gemeinde und in dem der
Amphiktionen aus.
14) Boeotia. Der Beginn der Prägung fällt
in die erſte Hälfte des 6. Jahrhunderts, ſie iſt eine
gemeinſchaftliche die Gepraͤge find gekennzeichnet durch
den böotiſchen Schild auf der Hauptſeite. Gegen 500
o. Ehr erſcheinen die Anraugsbuchitaben des Stadt-
namens; nach der Schlacht bei Leuktra monopoliſirte
der Bund die Prägung, welche bis 27 v. Ehr. dauexte.
Die Prägung folgte bis zirka 315 v. Chr. dem ägine-
tiſchen Fuße, ſpäler dem atheniſchen.
Euboea. In Chalkis und Eretria, den vor-
perſiſchen Prägeſtätten, hatte ſich früh ein eigener Nünz-
fuß ausgebildet. Man wählte als Norm für die Sil-
berprägung ein im Umlauf befindliches Theilgewicht
Challis. Tetrobol (2,72 Gramm), zirka 369—336,
(20/.9) der babyloniſchen Silbermine gemeiner Norm
(gleich 20/-, Gewichtsmine — 48 Ten — 436,6 Gramm).
Die Prägung dürfte in Chalkis um 700 v. Chr., in
Eretria um 600 v. Chr. begonnen haben, nach 480 trat
N
—
Hiſtiaeg. Ofktobol (5,75 Gramm), zirfa 313—265.
Karylto3 an die Spitze, Hiſtiäa prägte nach dem Jahre
369. In Chalkis, Eretria und Karhſtos wurden auch
unter den Kaiſern Broncen geſchlagen.
16) Attika. Die Münzen bon Athen beginnen
um 600, und gehen bis zum Jahre 86 v. Chr.; unter
Hadrian ſcheint die Stadt das Münzrecht wieder er-
langt zu haben. Münzmetall iſt daͤs Silber; Gold
und Erz ſind ſelten. Hauptſtück iſt die Tetradrachune
vom Silberwerth eines Vereinsthalers. Die atheniſchen
Athen. Tetradrachmon (17,40 Gramm), zirka 6, Jahrhundert.
Tetradrachmen zeichnen ſich aus durch ſtete Vollwichtig-
Lit, richtigen Gehalt und Bewahrung des alten Typus.
Von der aͤtheniſchen Währung iſt ſchon öfters die Rede
geweſen. Alle verbürgt attiſchen Münzen find nach dem
euböiſch⸗attiſchen Fuße geprägt; die vorſoloniſche Mine
verhielt ſich zu ſoloniſchen wie 137:100
„baſirte alſo
auf einer Drachme von 6,625 Gramm.
Dekadrachmon (42,65 Gramm). Zeit des Timon.
12) Megaris. Einige ältere Stücke von Aego-
ſthena und Megara kommen vor. Um 243 trat die
Landſchaft dem achäiſchen Münzbunde bei.
18) Aegina. Bis zur Eroͤberung durch Athen im
Jahre 456 v. Chr. war Aegina eines der bedeutenſten
Athen.
Athen. Tetradrachmon (17,25 Gramm).
Handelscentren Griechenlands, daher iſt e& auch er-
klärlich, daß hier die erſten griechiſchen Münzen geprägt
worden ſein ſollen. Die äginetiſche Währung iſt be-
reits beſprochen. Die Münzen erſtrecken ſich, abgeſehen
von einer Pauſe (431—464 v. Chr.), ungefähr vom
Jahre 700 bis zum Untergange der griechiſchen Freiheit,
und hewahren, wie die atheniſchen, einen gleichmäßigen
archaiſtiſchen Typus. Die Hauptſeite zeigt bis 431 eine
Seeſchildkröte, nach 404 eine Landſchildkröte.
19) Peloponneſus. Den Verkehr beherrſchten
bis zu den Perſerkriegen im Nordoſten der korinthiſche
Stater, im übrigen Lande die äginetiſchen Gepräge.
Zwiſchen 480 und 430 begannen arkadiſche Städte zu
prägen; die Stater von Elis und Sikyon verdrängten
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Verbürgte
Auflage 3000.
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Verſteigerungen und Alterthumskunde.
Verbürgte
Auflage 3000.
Goldene Medaille
Stuttgart 1894,
München 1895.
Abounement:
Deutſchland u. Oeſterreich M 2.50
vierteljährlich, Ausland M 3.—.
Nr. 52.
Stuttgart, 23. Dezember 1895,
Erſcheint wöchentlich.)
Auzeigen:
Die Nonpareillezeile oder deren
Raum 20 Pfg., Auktionen 30 Pfg.
3. Jahrgang.
Anleitung zum Sammieln
von Münzen.
Von
Dr. M. Kirmis.
Fortſetzung.
Nachdruck verboten.)
S) Thracia. Die Vährunggverhältniſſe ſind im
Allgem dieſelben wie in Macedonien; von den griechi-
ſchen Städten behaupteten nur Byzanz und Maroneia
ihr volles Münzrecht über das Jahr 350 v. Chr. hi-
naus. Unter den Königsmünzen ſind die des Lyſimachos
Lyſimachos, Tetradrach mon (17,10)
Avers: Kopf des zum Gott erhobenen Alexander.
(323—281 v. Chr.) durch Zahl und Schönheit hervor-
ragend. Er prägte von 323—311 im Namen Alexan-
ders des Großen und von Philippus Aridaeus; bis
306 fügte er dem „Alexander“ „Ly“ bei und nach der
Annahme des Königstitels im Jahre 306 prägte er
unter eigenem Namen und Titel.
9) Epirus. Die älteſte bekannte Münze iſt ein
Silberſtater von Ambracia nach korinthiſchem Typus,
etwa vom Jahre 400. Die häufigeren Gepräge des
Alexander (342—326 v. Chr.) und des Pyrrhus (295
—272 v. Chr.) ſind meiſt in Großgriechenland und in
Sizilien gefertigt. Die korkyräiſchen Münzzeichen gehen
von zirka 585 v. Chr. bis auf Caracalla. Der Stater
wog bis zum Jahre 300 zirka 11,664—11,016 Gramm,
ſpäter höchſtens 10,368 Gramm.
10) The ſſalia. Die Prägung beginnt, wohl in Pherä
und Lariſſa, im 5. Jahrhundert, und folgt bis in's 2.
Jahrhundert dem äginetiſchem Fuße.
11) Atkarnania. Der herrſchende Fuß iſt ſeit
dem 5. Jahrhundert der korinthiſche.
12) Aetolia. Die Volksgemeinde prägte von
etwa 300—168 v. Chr.
12 2) Loeris. Die öſtlichen Lokrer, die Locri
Ovuntit oder Hypocnemidii prägten von 400—300 v.
5 Bundesmünzen (Silber und Erz) nach äginetiſchem
uße.
13) Vhoeis. Seit dem 6, Jahrhundert wurden
Bundesmünzen nach äginetiſchem Fuße geprägt. Delphi
gab Geld im Namen der Gemeinde und in dem der
Amphiktionen aus.
14) Boeotia. Der Beginn der Prägung fällt
in die erſte Hälfte des 6. Jahrhunderts, ſie iſt eine
gemeinſchaftliche die Gepraͤge find gekennzeichnet durch
den böotiſchen Schild auf der Hauptſeite. Gegen 500
o. Ehr erſcheinen die Anraugsbuchitaben des Stadt-
namens; nach der Schlacht bei Leuktra monopoliſirte
der Bund die Prägung, welche bis 27 v. Ehr. dauexte.
Die Prägung folgte bis zirka 315 v. Chr. dem ägine-
tiſchen Fuße, ſpäler dem atheniſchen.
Euboea. In Chalkis und Eretria, den vor-
perſiſchen Prägeſtätten, hatte ſich früh ein eigener Nünz-
fuß ausgebildet. Man wählte als Norm für die Sil-
berprägung ein im Umlauf befindliches Theilgewicht
Challis. Tetrobol (2,72 Gramm), zirka 369—336,
(20/.9) der babyloniſchen Silbermine gemeiner Norm
(gleich 20/-, Gewichtsmine — 48 Ten — 436,6 Gramm).
Die Prägung dürfte in Chalkis um 700 v. Chr., in
Eretria um 600 v. Chr. begonnen haben, nach 480 trat
N
—
Hiſtiaeg. Ofktobol (5,75 Gramm), zirfa 313—265.
Karylto3 an die Spitze, Hiſtiäa prägte nach dem Jahre
369. In Chalkis, Eretria und Karhſtos wurden auch
unter den Kaiſern Broncen geſchlagen.
16) Attika. Die Münzen bon Athen beginnen
um 600, und gehen bis zum Jahre 86 v. Chr.; unter
Hadrian ſcheint die Stadt das Münzrecht wieder er-
langt zu haben. Münzmetall iſt daͤs Silber; Gold
und Erz ſind ſelten. Hauptſtück iſt die Tetradrachune
vom Silberwerth eines Vereinsthalers. Die atheniſchen
Athen. Tetradrachmon (17,40 Gramm), zirka 6, Jahrhundert.
Tetradrachmen zeichnen ſich aus durch ſtete Vollwichtig-
Lit, richtigen Gehalt und Bewahrung des alten Typus.
Von der aͤtheniſchen Währung iſt ſchon öfters die Rede
geweſen. Alle verbürgt attiſchen Münzen find nach dem
euböiſch⸗attiſchen Fuße geprägt; die vorſoloniſche Mine
verhielt ſich zu ſoloniſchen wie 137:100
„baſirte alſo
auf einer Drachme von 6,625 Gramm.
Dekadrachmon (42,65 Gramm). Zeit des Timon.
12) Megaris. Einige ältere Stücke von Aego-
ſthena und Megara kommen vor. Um 243 trat die
Landſchaft dem achäiſchen Münzbunde bei.
18) Aegina. Bis zur Eroͤberung durch Athen im
Jahre 456 v. Chr. war Aegina eines der bedeutenſten
Athen.
Athen. Tetradrachmon (17,25 Gramm).
Handelscentren Griechenlands, daher iſt e& auch er-
klärlich, daß hier die erſten griechiſchen Münzen geprägt
worden ſein ſollen. Die äginetiſche Währung iſt be-
reits beſprochen. Die Münzen erſtrecken ſich, abgeſehen
von einer Pauſe (431—464 v. Chr.), ungefähr vom
Jahre 700 bis zum Untergange der griechiſchen Freiheit,
und hewahren, wie die atheniſchen, einen gleichmäßigen
archaiſtiſchen Typus. Die Hauptſeite zeigt bis 431 eine
Seeſchildkröte, nach 404 eine Landſchildkröte.
19) Peloponneſus. Den Verkehr beherrſchten
bis zu den Perſerkriegen im Nordoſten der korinthiſche
Stater, im übrigen Lande die äginetiſchen Gepräge.
Zwiſchen 480 und 430 begannen arkadiſche Städte zu
prägen; die Stater von Elis und Sikyon verdrängten