DOI Heft:
Heft 10
DOI Artikel:Neue Trägerkonstruktionen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0399
156 B
DER BAUMEISTER • 1911, JULI . BEILAGE.
belastet, so würden sich die einander berührenden
Gurtungen G o u und G uo aufeinander verschieben,
da Gon als Untergurt des oberen Trägers infolge
der entstehenden Zugspannungen verlängert. G u o
als Obergurt des unteren Trägers infolge der ent-
stehenden Druckspannungen verkürzt würde. Die
schrägen Schrauben verhindern diese Verschiebung in
derselben Weise, wie es für die Einzelbalken der
Fig. 1 dargelegt worden ist.
In dem Patent 225687 behandelt OttoH etzer sen.
in Weimar einen aus Holz hergestellten Fachwerk-
träger, bei dem die Diagonalen aus einem zickzack-
förmig gebogenen Holzstabe bestehen, welcher unter
Zuhilfenahme allgemein üblicher Zwischenglieder mit
den Gurtungen verbunden wird. Auf diese Weise her-
gestellte Fachwerkträger können mit geraden oder
gebogenen Gurtungen versehen werden; sie können
dann in bekannter Weise auch zur Herstellung von
Bogenbindern verwendet werden. In der Zeichnung
Fig. 2 ist ein Fachwerkträger aus Holz bekannter
Konstruktion mit zickzackförmig gebogenen Dia-
gonalziigen aus Holz wiedergegeben. Die mit a und b
bezeichneten Gurtungen werden bisher entweder mit
geraden, einfachen Aussteifungen, schräg gerichtet
ten, einfachen Aussteifungen oder kreuzweise an-
Arch. Arthur Wienkoop, Darmstadt-Eberstadt.
Wohnzimmer, geordneten, miteinander verbundenen oder nicht
verbundenen Aussteifungen versehen. Zwischen den
zwischen den aufeinanderliegenden Flächen. Wenn es hiernach
bei Anwendung des beschriebenen Verfahrens auch gleichgültig
ist, wie die aufeinanderliegenden Flächen der Balken beschaffen
sind, so ist es doch oft zweckmässig, die an den Berührungs-
flächen der Balken immer vorhandene Reibung zu erhöhen und
mit zu benutzen. Bei Holz geschieht es dadurch, dass man die
Flächen in dem rauhen Zustande belässt, den sie durch den
Sägeschnitt erhalten, bei Eisen oder anderem Stoffe, indem
man die Flächen etwa mit rillenartigen, ineinandergreifenden
Vertiefungen versieht und dadurch künstlich eine verstärkte
Reibung hervorruft. Auch in Fällen, wo es erwünscht ist,
nicht vollwandige Balken, sondern gegliederte Träger zu einem
als Ganzes wirkenden Träger zu vereinigen, können die
schrägliegenden Schrauben sowohl lediglich zur Aufnahme
der Schubkräfte als auch zur Hervorbringung von Durch-
biegungen und damit von Spannungen, die den durch die
Nutzlast hervorgebrachten Spannungen entgegengesetzt sind,
benutzt werden. Wären z. B. die beiden Fachwerksträger der
Fig. 1 einfach aufeinandergesetzt und mit den Nutzlasten P
Arch. Arthur Wienkoop, Darmstadt-Eberstadt.
Wohnküche.
Gurtungen a und b ist ein zickzackförmig gebogener Holz-
stab / angewendet, der das Hauptmerkmal der vorliegen-
den Erfindung bildet. Dieser zickzackförmig gebogene
Stab / wird zweckmässig aus Langholz hergestellt und kann
durch Ueber- oder Nebeneinanderlegen mehrerer Stäbe
hergestellt und durch Pressung in die geeignete Form
gebracht werden. Auch aus einem Stück Langholz lässt
sich unter günstigen Umständen die geeignete Form
erzielen. Zur Ausfüllung der freien Felder können Hölzer
in paralleler, schräger oder senkrechter Richtung zu den
Begründet 1858
RudonoiHPüiT
OPiiunos-uiiil üiRungsanifldpn
famburg Bi'i'lin Brrmra KiPl Frankfurt a.flt. Posen
Strassburg i.Ets.
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DER BAUMEISTER • 1911, JULI . BEILAGE.
belastet, so würden sich die einander berührenden
Gurtungen G o u und G uo aufeinander verschieben,
da Gon als Untergurt des oberen Trägers infolge
der entstehenden Zugspannungen verlängert. G u o
als Obergurt des unteren Trägers infolge der ent-
stehenden Druckspannungen verkürzt würde. Die
schrägen Schrauben verhindern diese Verschiebung in
derselben Weise, wie es für die Einzelbalken der
Fig. 1 dargelegt worden ist.
In dem Patent 225687 behandelt OttoH etzer sen.
in Weimar einen aus Holz hergestellten Fachwerk-
träger, bei dem die Diagonalen aus einem zickzack-
förmig gebogenen Holzstabe bestehen, welcher unter
Zuhilfenahme allgemein üblicher Zwischenglieder mit
den Gurtungen verbunden wird. Auf diese Weise her-
gestellte Fachwerkträger können mit geraden oder
gebogenen Gurtungen versehen werden; sie können
dann in bekannter Weise auch zur Herstellung von
Bogenbindern verwendet werden. In der Zeichnung
Fig. 2 ist ein Fachwerkträger aus Holz bekannter
Konstruktion mit zickzackförmig gebogenen Dia-
gonalziigen aus Holz wiedergegeben. Die mit a und b
bezeichneten Gurtungen werden bisher entweder mit
geraden, einfachen Aussteifungen, schräg gerichtet
ten, einfachen Aussteifungen oder kreuzweise an-
Arch. Arthur Wienkoop, Darmstadt-Eberstadt.
Wohnzimmer, geordneten, miteinander verbundenen oder nicht
verbundenen Aussteifungen versehen. Zwischen den
zwischen den aufeinanderliegenden Flächen. Wenn es hiernach
bei Anwendung des beschriebenen Verfahrens auch gleichgültig
ist, wie die aufeinanderliegenden Flächen der Balken beschaffen
sind, so ist es doch oft zweckmässig, die an den Berührungs-
flächen der Balken immer vorhandene Reibung zu erhöhen und
mit zu benutzen. Bei Holz geschieht es dadurch, dass man die
Flächen in dem rauhen Zustande belässt, den sie durch den
Sägeschnitt erhalten, bei Eisen oder anderem Stoffe, indem
man die Flächen etwa mit rillenartigen, ineinandergreifenden
Vertiefungen versieht und dadurch künstlich eine verstärkte
Reibung hervorruft. Auch in Fällen, wo es erwünscht ist,
nicht vollwandige Balken, sondern gegliederte Träger zu einem
als Ganzes wirkenden Träger zu vereinigen, können die
schrägliegenden Schrauben sowohl lediglich zur Aufnahme
der Schubkräfte als auch zur Hervorbringung von Durch-
biegungen und damit von Spannungen, die den durch die
Nutzlast hervorgebrachten Spannungen entgegengesetzt sind,
benutzt werden. Wären z. B. die beiden Fachwerksträger der
Fig. 1 einfach aufeinandergesetzt und mit den Nutzlasten P
Arch. Arthur Wienkoop, Darmstadt-Eberstadt.
Wohnküche.
Gurtungen a und b ist ein zickzackförmig gebogener Holz-
stab / angewendet, der das Hauptmerkmal der vorliegen-
den Erfindung bildet. Dieser zickzackförmig gebogene
Stab / wird zweckmässig aus Langholz hergestellt und kann
durch Ueber- oder Nebeneinanderlegen mehrerer Stäbe
hergestellt und durch Pressung in die geeignete Form
gebracht werden. Auch aus einem Stück Langholz lässt
sich unter günstigen Umständen die geeignete Form
erzielen. Zur Ausfüllung der freien Felder können Hölzer
in paralleler, schräger oder senkrechter Richtung zu den
Begründet 1858
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