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Baumeister: das Architektur-Magazin — 23.1925

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Beilage zu Heft 5
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HEFT 5

DER BAUMEISTER « 1925, MAI = BEILAGE

B 37

dem Amte auch der Fähigkeiten teilhaftig wurde, die dieser
Posten von ihm verlangen muß, soll man nicht zu der Ansicht
gelangen müssen, daß das Amt eines Kreisbaumeisters z. B.
rein repräsentativ oder auf gut deutsch der Posten für eine
Strohfigur sein müsse. Man wird die Frage berechtigt finden
müssen —■ und der Herr Kreisbaumeister wird sich diese
Frage gefallen lassen müssen—, woher ein Mann, der ehedem
das Amt eines Wiesenbaumeisters innehatte, vom Gestern
auf das Heute die Fähigkeit erworben haben könnte, über
das Problem der Aesthetik in der Baukunst zu Rate zu sitzen
und den künstlerischen Entwurf des Architekten zu beurteilen!
Denn es erscheint nicht glaubwürdig, daß die Zugehörigkeit
zu einer Partei oder die Protektion eines guten Freundes
oder Parteigenossen in einer Nacht dasselbe ermögliche,
wozu die übrigen Mitmenschen gewöhnlich eines ernsten
Studiums und einer mehrjährigen praktischen Tätigkeit
bedürfen.
Im allgemeinen muß gesagt werden, daß diese Partei-
männer den Krebsschaden unseres Behördenapparates dar-
stellen müssen. Durch einen Zufall, auf den sie wohl im
stillen gehofft, an den sie aber ernstlich nicht glauben durften,
wurden sie von der Nachrevolutionszeit auf Posten und Aemter
geschleudert, die sie nicht ausfüllen können. Der Schein, der
gewahrt wissen will, verlangt ihrer Ansicht nach die Maske
der Unberührbarkeit, in die sie sich trefflich eingewöhnen
und die sie nur ablegen, wenn persönlicher Vorteil in Aussicht
genommen werden kann (vgl. die sich häufenden Klagen über
„Geschäftsverständigungen“ in Berlin).
Leider hat der großzügige Abbau meist die Sorte von
Beamten betroffen, die mit der Parteiwirtschaft nichts zu
schaffen hatten und von Parteienmacht und -gunst nicht ge-
halten worden sind. Hoffen wir, daß auch das neuzeitliche
Deutschland nach den bereits übergenug kläglichen Erfolgen
seiner innerpolitischen Experimente endlich wieder der mensch-
lichen Vernunft zugänglich werde und jene „Parteiopfer11 von
ihren Aemtern befreien möge, die ihnen einst, als sie ihrer
noch nicht teilhaftig waren, so verabscheuungswürdig er-
schienen waren.
Videant consules! Rola.
Bücherbesprechungen.
V o n der Faserzum Gewand. Blick in die Ver-
arbeitung der Textilrohstoffe. Von Hans Wolfgang Behm.
Mit 37 Abbildungen und einem farbigen Umschlagbild. Preis
geh. 1,20 Gm., geb. 2.— Gm. Franckh’sche Verlagshandlung,
Stuttgart. — Das Büchlein beschreibt in den einzelnen Ab
teilungen den gesamten Werdegang und Weg zum Garn,
Verarbeitung der Garne, Ausrüstung und Veredelung des
Textilgewebes, vom Bleichen, Glanzsteigern, Färben und
Bedrucken.
DerTaylorismus als H i 1 f e‘ i n uiisererWirt-
s c h a f t s n o t. Von Edgar Herbst, emer. Vorsitzender der
„Forschungsgesellschaft für wissenschaftliche Betriebsführung“
in Wien. Dritte erweiterte Auflage. Anzengruber-Verlag in
Wien. Preis 50 Pfg.
Internationale Technische Arbeitsgemein-
schaft für wissenschaftliche Wirtschafts-
ordnung. Erweiterter Vortrag von Otto Lan g, gehalten im
Verein deutsch - österreichischer Ingenieure. Anzengruber-
Verlag in Wien. Preis 1 Mark.
Hilfszahlen zurBe Stimmung derMo mente
und S t ü t z e n d r ü c k e statisch unbestimmbarer Träger
nebst zahlreichen erläuternden Beispielen. Herausgegeben
von Alfred Schmidt, Studienrat in Zerbst. Mit 24 Textab-
bildungen. Verlag von Bernh. Friedr. Voigt, Leipzig 1925.
In Ganzleinen geb. 5 M. — Die Tatsache, daß dem in der
höheren Mathematik nicht bewanderten Techniker sich hin-
sichtlich der Anwendung der Elastizitätsbedingungen bei be-
liebiger Belastung außerordentliche Schwierigkeiten in den
Weg stellen, veranlaßten den Verfasser zur Herausgabe obiger
Tabellen, Ihre Anwendung kann bei Beachtung der entspre-
chenden Formeln, die in den einzelnen Abschnitten beson-
ders betont sind, eine beträchtliche Erleichterung für die
Lösung bestimmter Aufgaben bedeuten.
Die Vorteile der Kupferbe dachun g, betitelt sich
eine geschmackvoll ausgestattete Druckschrift, welche Interes-
senten von der Verkaufsstelle des Kupferblech-Syndikates,
G. m. b. H. in Kassel, Bismarckstraße 3/5 zugestellt wird.
The Studio A Magazine of Fine and Applied Art.
Alleinvertrieb für Deutschland, Oesterreich und Deutsche
Schweiz: Deutsche Bauzeitung G. m. b. H, Berlin SW. 11,
Königgrätzerstraße 104. — Das vorliegende Februarheft ist

hauptsächlich der Malerei gewidmet. Von den einzelnen
Plastiken ist besonders eine Arbeit Bernhard Hötgers her-
vorzuheben.
Kommunale Wohnungs- und Siedlungspolitik.
Aus der Praxis. Nach amtlichen Unterlagen der Stadt Werdau
i. Sa. Von Stadtrat Dr. Fischer. Verlag des Bundes Deutscher
Mietervereine Dresden. Gm. 3.50. — Abgesehen von ver-
schiedenen Einseitigkeiten, wie solche sich aus der Stellung-
nahme der Mietervereine gegenüber dem Hausbesitzer er-
geben und zum Teil auch in reinen Idealvorstellungen der
Bodenreformer begründet sind, stellt die Schrift einen nicht
uninteressanten Beitrag zur Frage des Wohnungsproblems
dar. F.
Wohnungsbau und S t ad t e r w e i t e r u n g. Von Ober-
baurat Dr.-Ing. Heinrich Serini. Mit 44 Textabbildungen.
Verlag von Ernst Reinhardt, München. 2 M. — Die vor-
liegende Schrift ist als Heft 22 der „Schriften des Bayer.
Landesvereins zur Förderung des Wohnungswesens (e. V.)“
erschienen und stellt einen beachtenswerten Beitrag des Ver-
fassers dar, der dem städtischen Wohnungsamte in Nürn-
berg vorsteht.
Zwei Münchener Baukünstler: Gabriel von Seidl
und Georg von Hauberisser. Von Dr. Oscar Doering.
Herausgegeben von der Allgemeinen Vereinigung für christ-
liche Kunst, München. M. 1.80. — Unter diesem Titel ist
in Heft 51/52 der Schriften „Die Kunst dem Volke“ der
Versuch unternommen, das Wirken der beiden großen
Architekten einem breiten Volkskreise verständlich zu machen.
Auf diesen Gesichtspunkt ist bei einer Wertung Rücksicht
zu nehmen. F.
Jahrbuch derbayerischen Wirtschaft. Heraus-
gegeben von Stange’s Technischer Beratungsstelle. Max
Heitner Verlag, München. M. 7.50. — Unter diesem Titel
ist erstmalig ein neues Werk erschienen, das vornehmlich
einen Ueberblick über die Stellung und Bedeutung Bayerns
in wirtschaftspolitischer Hinsicht geben soll. Der vorliegende
Jahresband 1925 bringt in über 80 Abhandlungen aus be-
rufener Feder eine Darstellung der verschiedensten Wirt-
schaftszweige und ermöglicht ein Gesamtbild der bayerischen
Industrie, wie auch des bayerischen Handels und Gewerbes.
Dem Jahrbuch ist am Schlüsse ein großes Kalendarium mit
Notizgelegenheit beigefügt. Rein äußerlich betrachtet, ist die
einfache, jedoch geschmackvolle Aufmachung hervorzuheben.
Dagegen dürften verschiedentlich einige der zahlreichen er-
gänzenden Abbildungen eine größere Deutlichkeit aufweisen,
da hiedurch der Wert des Buches noch etwas gesteigert
würde. Fla.
Der Dom zu Xanten. Bd. 9 der „Heimatbilder“,
herausgegeben vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege
und Heimatschutz, Verlag Aug. Steiger, Moers. 3.— Gm. —
Die Mappe enthält auf 6 Tafeln im Format 28:38 Abbildungen
des Domes zu Xanten nach Federzeichnungen von Prof.
O. Ackermann (Pasegg). Die mit großer Liebe und Sorgfalt
gezeichneten Bilder geben in anschaulicher Weise einen Über-
blick über den großen Reichtum und die Schönheit dieses
rheinischen Schatzstückes. Eine wertvolle Ergänzung hiebei
stellen die textlichen Erläuterungen von Prof. Dr. E. Renard,
Provinzialkonservator der Rheinprovinz dar.
Handbuch der Steinkon'struktionen einschl. des
Grundbaues und des Beton- und Eisenbetonbaues. Von Prof.
Otto Frick, Oberstudiendirektorder Staatlichen Baugewerk-
schule in Königsberg i. Pr. 8 bis 10 monatliche Lieferungen
von je 64 Seiten Lexikonformat mit zusammen überöOOText-
abbildungen. 1925. Willy Geissler Verlag, Berlin SW 61. Preis
jeder Lieferung 2.40 M. — Nach dem vorliegenden l.Heft zu
urteilen, scheint hier ein vorzügliches Werk zu entstehen. Wir
werden nach Vorliegen einiger weiterer Lieferungen ausführ-
lich darauf zurückkommen.
Offene Preisausschreiben.
AHLEN i. Westf. Zur Erlangung von Ideenskizzen für die
Ausgestaltung des Bahnhofsplatzes und der angrenzenden
Straßen in Ahlen wird unter den in der Provinz Westfalen und
dem Reg.-Bez. Düsseldorf ansässigen oder geborenen Baukünstlern
ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Preise: 2000, 1500, 800, für
Ankäufe 700 M. Preisrichter u. a.: Arch. B. D. A. Diederichs-Barmen,
Stadtbaurat Kierey-Ahlen. Die Unterlagen sind gegen portofreie
Einsendung von 8 M. vorn Stadtbauamt Ahlen zu beziehen. Der
Betrag wird bei Einreichung eines Entwurfes zurückgezahlt. Ein-
lieferungstermin 1. Juli 1925.
BOCHUM. Die Stadt Bochum schreibt zur Erlangung von
Planskizzen für den Neubau eines Rathauses einen öffent-
 
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