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Baumeister: das Architektur-Magazin — 23.1925

DOI Heft:
Heft 12
DOI Artikel:
Neue Bauten der deutschen Reichspost
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.70021#0310

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DB BAUMEISTER

HERAUSGEBER: PROF. Dr.-ING. e.h. II
HERMANN JANSEN, Arch., BERLIN,
/.und STADTBAUAMTMANN /. /. /.
S.LANGENBERGER,Arch., MÜNCHEN ||

MONATSHEFTE
FÜR ARCHITEKTUR
UND BAUPRAXIS

VERLAG UND EXPEDITION:
GEORG D. W. CALLWEY
MÜNCHEN, FINKENSTRASSE 2, UND
BERLIN W. 57, KURFÜRSTENSTRASSE 8

ALLE ZUSENDUNGEN AN DEN VERLAG VON GEORG D.W.CALLWEY IN MÜNCHEN FINKENSTRASSE 2

XXIII. JAHRGANG

DEZEMBER 1925

HEFT 12

INHALT: Hauptblatt: Neue Bauten der Reichspost: Oberpostdirektionsgebäude in München — Neubau für das Paket-Zustellamt mit Kraftwagen halle
in München — Postscheckamt in München — Postdienstgebäude in Nürnberg — Postscheckamt in Nürnberg — Telegraphen- u. Fernsprech-
dienstgebäude in Regensburg — Postdienstgebäude in Nördlingen, Wasserburg und Oberammergau — Postdienst- u.Wohngebäude in Murnau
und Lenggries — Hauptreparaturwerkstätte in Bamberg
Beilage: Auszug aus einem Vortrag von Stadtbaurat H.Ritter— Bücherbesprechungen— Offene Preisausschreiben — Entschiedene Preis-
ausschreiben — Verschiedenes — Geschäftliche Mitteilungen
Tafeln: 99-100: Oberpostdirektionsgebäude in München — 101: Telegraphen-u.Fernsprechdienstgebäude in Regensburg, Postdienstgebäude
in Nürnberg —102: Postdienstgebäude in Wasserburg u. Nördlingen — 103: Postdienstgebäude in Oberammergau — 1C4: Postdienstgebäude
in Murnau — 105: Postdienstgebäude in Iphofen — 106: Postdienstgebäude in Lenggries — 107: Postscheckamt in Nürnberg, Telegraphen-
und Fernsprechdienstgebäude in Regensburg — 108: Postdienstgebäude in Oberammergau, Nördlingen und Wasserburg

Neue Bauten der Deutschen Reichspost

Die im November - Heft unserer Zeitschrift wieder-
gegebenen Abbildungen vermochten keinen auch nur annähernd
umfassenden Ueberblick der baulichen Tätigkeit für Zwecke
der Deutschen Reichspost bezw. deren einzelne Abteilungen
zu vermitteln. Dieser
Ueberblick kann auch
durch die ergänzen-
den Wiedergaben im
vorliegenden Hefte
nicht gewonnen wer-
den. Zweck dieseran-
schaulichen Wieder-
gaben soll vielmehr
sein, mit den Abbil-
dungen einer Anzahl
neuerer Bauten fest-
zustellen, daß auch
die während der wirt-
schaftlichen Notlage
Deutschlands entstan-
denen Bauwerke eine
Prägung erhalten koü-
ten, die erkennen läßt,
wie in unserer kultu-
rellen Entwicklung die
aus den ungünstigen
wirtschaftlichen Ver-
hältnissen unsererZeit
sich ergebenden Hin-
dernisse und Hem-
mungen auf diesem
Sondergebiete über-
wunden wurden.
In einer verhältnis-
mäßig geringen Zeit-
spanne wurde eine
stattliche Anzahl von
Nutzbauten des posta-
lischen Verkehrs ge-
schaffen, die — selbst
wenn man von retro-
spektiven Betrachtun-
gen absehen wollte —
die künstlerische Ent-
faltung einer jüngeren
Generation zu versinn-
bildlichen geeignet
sind und in ihrer Aus-
druckskraft immer
wieder allem Wollen
und Wünschen viel-
leicht zum Trotze den
Vergleich mitderVer-
gangenheit heraus-
fordern müssen. —

Es mag an dieser Stelle eine Unterscheidung in städtische
Großbauten und ländliche Kleinbauten vorweggenommen sein.
Wohl wohnt beiden der gleiche frische Zug inne, der gleiche
kraftvolle Ausdruckswille, ein weitergreifender Vergleich jedoch
müßte zu einem Trug-
bilde führen, dessen
Begründung in den
gegebenen und vor-
auszusetzenden Ver-
hältnissen verborgen
bliebe, würde sie nicht
sonderlich zur Kennt-
nis gebracht. Will man
ihre hauptsächlichsten
Faktoren feststellen,
bleiben als bedeut-
samste Ergebnisse
zwei Begriffe: Mensch
und Landschaft!
Für Bayern, beson-
ders aber Südbayern,
wirdvielfach alsVolks«
Charakteristikum ein
wenigerlebhaftesTem-
perament geltend ge-
macht und daraus ein
trägerer Umstellungs-
wille auch des persön-
lichen Kunstempfin-
dens gefolgert. Wie-
weit diese Annahme
berechtigt oder be-
gründet ist, mag da-
hingestellt bleiben.
Dem Einzelnen im
Volkskörper wird, wo
es auch sein möge,
kaum als Manko an-
zurechnen sein, wenn
er als Ausfluß seines
trägeren Umstellungs-
willens sich eine ei-
gene und beschauliche
Ruhe zu bewahren
weiß, die ihn von
übereilten Experimen-
ten abhält und vor
Oberflächlichkeit im
Denken und Empfin-
den schützt. Es wird
ihm auch nicht zum
Vorwurf zu machen
sein, daß er sich z. B.
dem Expressionismus
in der Architektur


Oberpostdirektionsgebäude in München — Haupteingang
 
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