DER BAUMEISTER o 1925, JUNI
43
Schichten, einem mittleren Beton - bezw. Eisenbetonkern, einer
5 cm starken Vorsetzbetonschichte nach außen und einer
10 cm starken Bimsbetonschicht an der inneren Mauerseite.
Die Stockwerkshöhen betragen im Untergeschosse, dessen
Räume zum Teil die naturgetreue Nachbildung von Berg-
werken aufweisen, 4,10 m, im Erdgeschoß 7,25 m bis 8 m, im
ersten Geschoß 6,75 m, im zweiten Obergeschoß 5,90 m und
endlich im Dachgeschoß 5,00 m. Die Decken sind entspre-
chend der wechselnden Beanspruchung für Nutzlasten von
500kg/qm bis 1000 kg/qm von verschiedener Stärke und zum
Teil in ebener, gerippter und kassettierter Form durchgebil-
det. Besondere Erwähnung verdienen die Decke über dem
Ehrensaal mit enggestellten, bis zu siebzehn Meter langen
Parallelträgern, sowie die nach oben folgende Decke, die den
Aufbau der astronomischen Abteilung von zwölf Meter Höhe
ohne Pfeilerunterstützung aufzunehmen hat. Die überaus
schwierigen statischen Berechnungen fanden ihre Erledigung
durch den Stadtoberbaurat Dr.-Ing. h. c. Bosch, wohl einen
unserer besten Statiker, der dem Deutschen Museum bei der
Ueberwindung jeglicher konstruktiven Schwierigkeiten stets
mit Rat und Tat trefflichen Beistand leistete.
Gabriel von Seidl sollte es nicht mehr vergönnt sein,
sein großzügiges Werk vollendet zu sehen. Am 29. April 1913
rief ihn der Tod aus seiner Arbeit ab. Zum Nachfolger wurde
sein Bruder Emanuel von S eidl bestimmt, der bis zu seinem
am 25.Dezember 1919 erfolgten Ableben die bauliche Oberlei-
tung des Deutschen Museums innehatte. Von ihm stammen
einige bauliche Aenderungen in der Planung des Museums,
die jedoch dem Grundgedanken seines Bruders auf das engste
eingefügt waren. Nach seinem Tode übernahm Professor Bie-
ber die Bauleitung, dem als Chefarchitekt der Bauabteilung
des Deutschen Museums, Architekt Theo Schäffer, ein
langjähriger Schüler und Assistent Emanuel von Seidls,
auf das tatkräftigste zur Seite stand und der sich besonders
um die Durchführung der bereits vorliegenden Pläne und
Entwürfe Seidls zur Ausgestaltung der Innenräume im Sinne
des Meisters verdient gemacht hat.
Die heute bestehende Gebäudeanlage stellt nur einen Teil-
bestand des großzügigen Seidlschen Entwurfes dar. Eine fast
ebenso große Anlage, wie diefbestehende, soll sich noch an den
Museumstrakt anschließen, Räume für Bibliothek, Plansamm-
lung und Kongreßsaal enthaltend. Beide Haupttrakte sollen
nach dem bestehenden Entwürfe durch niedere, den Verwal-
tungszwecken dienende Bauteile miteinander verbunden wer-
den. Hier besonders hat Emanuel von Seidl in feinfühlendster
Anlehnung an den Gedankengang seines verstorbenen Bru-
ders großzügige Aenderungen in Vorschlag gebracht, die auch
bei der Ausführung Berücksichtigung finden werden. Wäh-
rend Gabriel von Seidl den Bibliothektrakt als vollständig ge-
schlossenen Bauteil vorgesehen hatte und die Hauptzugänge
über die Isararme von der Erhardtstraße und Zeppelinstraße
angelegt hatte (vergl. „Der Baumeister“ V. Jahrgang, Heft 9),
behält Emanuel v. Seidl wohl die beiden Zugänge von den ge-
nannten Straßen bei, gruppiert jedoch den Bibliotheksbau um
einen großen Hof, durch den er in der Gebäudelängsachse
einen Zugang von der Ludwigsbrücke aus anordnet. Die
schwierigen Verhältnisse, die aus der wirtschaftlichen Not-
und Zwangslage der Nachkriegszeit heraus entstanden, muß-
ten die Ausführung dieses zweiten Hauptteiles einer späteren
Zeit vorbehalten sein lassen.
Trotzdem bleibt das Deutsche Museum in seiner einstwei-
ligen Gestalt ein hohes, hehres Zeugnis ungebrochener deut-
scher Arbeitskraft und deutschen Arbeitswillens, ein erheben-
des Zeugnis deutschen Opfersinnes, der ein Werk von der-
artig einzigartiger Größe und Bedeutung in einer geschichtlich
beispiellosen Zeit der Not und Unterdrückung erstehen ließ.
Der Bedeutung des Tages entsprechend blieb es selbstver-
ständlich, daß die MünchnerKünstlerschaft dem Eröffnungsfeste
desMuseums einen würdigen Rahmen verleihen wollte, eingedenk
der alten Tradition des alten und anerkannten Rufes der Stadt
München als Stätte froher und lebendiger, sprühender Kunst.
Münchens Straßen prangten in festlichem Schmucke, der
allerdings — wenn man an ähnliche große Veranstaltungen
der Vorkriegszeit in München zurückdenkt — hie und da
wohl die finanzielle Verarmung in der gehemmten Prachtent-
faltung erkennen lassen mußte. Ebenbürtig und würdig aller
Traditionen aber war der große Festzug der Münchener Künst-
lerschaft und der Zünfte. Eine Entfaltung der Farben sonder-
gleichen, ein neckisches Füllhorn sprühender Laune und Ein-
fälle in steter, reicher Abwechslung hielt die Beschauer in
Bann. Der Dreiklang von Symbolik, Farbe und Form — wie
ihnl die Kamera nicht wiederzugeben vermag — schuf ein
Bild von unvergeßlicher Wirksamkeit.
So wird unlösbar von dem stolzen Bau die Erinnerung an
jene großartigen Tage seiner Eröffnung bleiben, so wird sich
an seinen Anblick der stille Wunsch ketten, daß es dem Ge-
nie seines Schöpfers, Oskar von Miller, noch vergönnt sein
möge, ihn fortzuführen zur ganzen wirklichen Vollendung
und zum Zeugnis deutscher Einheit 1
Robert Langenberger.
Zum 70. Geburtstage Oskar von Millers
Exz. Geh. Baurat Dr.-Ing. Oskar von Miller
das Tamtam der großen Propagandatrommel vermieden, sie
wurden mit einer
großartigen Bescheidenheit und Selbstver-
ständlichkeit gegeben, wie es das Leben
eines Mannes heischt, der seine Ziele und
Zwecke in helfender Arbeit und nicht in
Effekthascherei erblickt 1
Dem Schaffensdurst Oskar von Millers,
der mit 20 Jahren in den Staatsdienst ge-
treten, der mit 26 Jahren als Regierungs-
kommissar auf die erste elektrotechnische
Ausstellung in Paris entsandt wurde, ge-
nügte der Arbeitsbereich des Staatsdienstes
nicht. Auf eigene Faust wollte er die Sache
der Elektrotechnik vertreten, mit seiner
flammenden Redegabe zur Geltung ver-
helfen. — Als Siebenundzwanzigjähriger
schuf er den Organisationsplan für die
Internationale Elektrizitätsausstellung 1882
in München und zwei Jahre später berief
ihn Emil Rathenau in seine neugegründete
Gesellschaft, die AEG , die seinerzeitigen
Edisonwerke, als Direktor. Sechs Jahre
fruchtbarster und erfolgreichster Arbeit
folgten, aber ihn fesselt kein Erfolg, ihn
treibt der innere übermächtige Drang
neuen Problemen entgegen, die Umwer-
tung derWasserkräfte zu elektrischerGroß-
energie. Studienreisen führten ihn in fast
aller Herren Länder, in die Schweiz, Frank-
reich, England und Amerika. In Neuyork
lernte er Edison kennen, der ihm seine Freundschaft schenkte.
Seit dem Jahre 1890, seit seinem Ausscheiden aus der AEG.
hatte er seinen ständigen Wohnsitz wieder in München auf-
Am 7. Mai 1855 wurde Oskar von Miller als Sohn des be-
kannten Eisengießers Ferdinand von Miller in München ge-
boren. Ein überragender Geist in einem
überragenden Menschen, das ist Oskar
von Millers Bild in wenigen Worten. —
Drängendes, wildpulsierendes Leben be-
herrscht Geist und Körper, sie sättigen
nicht ungezählte Ehrungen und Verdienste
und lassen sich zur wohlverdienten Ruhe
bestimmen, es treibt und gärt in ihnen,
lechzt nach neuen Bürden, neuer Arbeit
Last, ein zügelloser Trieb fordert Schwierig-
keiten, die erüberwinden will in hemmungs-
losem Ringen und Schaffen.
Ein Siebzigjähriger steht vor dem Be-
sucher, aber seinen Augen entglimmt das
Feuer eines in strotzender Kraftblüte
stehenden Jungen, über seine Lippen
quillt das fröhliche Lachen eines seiner
Kraft Bewußten, und seine Bewegungen
erfüllt die Elastizität, die wundersame Be-
weglichkeit einer starken Mannesblüte.—
Einer der Größten unter den Großen tritt
dem Besucher entgegen, einer, dem alle
Ehrungen seiner Zeiten zuteil geworden,
Reichsrat der Krone Bayerns, Ehrendoktor
vieler Fakultäten, Ehrenbürger großer und
kleiner Städte, Ritter hoher und höchster
Orden, aber in seinem Gebaren, in seinem
Worte und in seiner Bewegung prägt sich
schlichte Einfachheit, spricht ungezwungene Natürlichkeit.
So groß die Verdienste Oskar von Millers waren und sind,
so bescheiden blieben sie vor der Oeffentlichkeit! Sie haben
43
Schichten, einem mittleren Beton - bezw. Eisenbetonkern, einer
5 cm starken Vorsetzbetonschichte nach außen und einer
10 cm starken Bimsbetonschicht an der inneren Mauerseite.
Die Stockwerkshöhen betragen im Untergeschosse, dessen
Räume zum Teil die naturgetreue Nachbildung von Berg-
werken aufweisen, 4,10 m, im Erdgeschoß 7,25 m bis 8 m, im
ersten Geschoß 6,75 m, im zweiten Obergeschoß 5,90 m und
endlich im Dachgeschoß 5,00 m. Die Decken sind entspre-
chend der wechselnden Beanspruchung für Nutzlasten von
500kg/qm bis 1000 kg/qm von verschiedener Stärke und zum
Teil in ebener, gerippter und kassettierter Form durchgebil-
det. Besondere Erwähnung verdienen die Decke über dem
Ehrensaal mit enggestellten, bis zu siebzehn Meter langen
Parallelträgern, sowie die nach oben folgende Decke, die den
Aufbau der astronomischen Abteilung von zwölf Meter Höhe
ohne Pfeilerunterstützung aufzunehmen hat. Die überaus
schwierigen statischen Berechnungen fanden ihre Erledigung
durch den Stadtoberbaurat Dr.-Ing. h. c. Bosch, wohl einen
unserer besten Statiker, der dem Deutschen Museum bei der
Ueberwindung jeglicher konstruktiven Schwierigkeiten stets
mit Rat und Tat trefflichen Beistand leistete.
Gabriel von Seidl sollte es nicht mehr vergönnt sein,
sein großzügiges Werk vollendet zu sehen. Am 29. April 1913
rief ihn der Tod aus seiner Arbeit ab. Zum Nachfolger wurde
sein Bruder Emanuel von S eidl bestimmt, der bis zu seinem
am 25.Dezember 1919 erfolgten Ableben die bauliche Oberlei-
tung des Deutschen Museums innehatte. Von ihm stammen
einige bauliche Aenderungen in der Planung des Museums,
die jedoch dem Grundgedanken seines Bruders auf das engste
eingefügt waren. Nach seinem Tode übernahm Professor Bie-
ber die Bauleitung, dem als Chefarchitekt der Bauabteilung
des Deutschen Museums, Architekt Theo Schäffer, ein
langjähriger Schüler und Assistent Emanuel von Seidls,
auf das tatkräftigste zur Seite stand und der sich besonders
um die Durchführung der bereits vorliegenden Pläne und
Entwürfe Seidls zur Ausgestaltung der Innenräume im Sinne
des Meisters verdient gemacht hat.
Die heute bestehende Gebäudeanlage stellt nur einen Teil-
bestand des großzügigen Seidlschen Entwurfes dar. Eine fast
ebenso große Anlage, wie diefbestehende, soll sich noch an den
Museumstrakt anschließen, Räume für Bibliothek, Plansamm-
lung und Kongreßsaal enthaltend. Beide Haupttrakte sollen
nach dem bestehenden Entwürfe durch niedere, den Verwal-
tungszwecken dienende Bauteile miteinander verbunden wer-
den. Hier besonders hat Emanuel von Seidl in feinfühlendster
Anlehnung an den Gedankengang seines verstorbenen Bru-
ders großzügige Aenderungen in Vorschlag gebracht, die auch
bei der Ausführung Berücksichtigung finden werden. Wäh-
rend Gabriel von Seidl den Bibliothektrakt als vollständig ge-
schlossenen Bauteil vorgesehen hatte und die Hauptzugänge
über die Isararme von der Erhardtstraße und Zeppelinstraße
angelegt hatte (vergl. „Der Baumeister“ V. Jahrgang, Heft 9),
behält Emanuel v. Seidl wohl die beiden Zugänge von den ge-
nannten Straßen bei, gruppiert jedoch den Bibliotheksbau um
einen großen Hof, durch den er in der Gebäudelängsachse
einen Zugang von der Ludwigsbrücke aus anordnet. Die
schwierigen Verhältnisse, die aus der wirtschaftlichen Not-
und Zwangslage der Nachkriegszeit heraus entstanden, muß-
ten die Ausführung dieses zweiten Hauptteiles einer späteren
Zeit vorbehalten sein lassen.
Trotzdem bleibt das Deutsche Museum in seiner einstwei-
ligen Gestalt ein hohes, hehres Zeugnis ungebrochener deut-
scher Arbeitskraft und deutschen Arbeitswillens, ein erheben-
des Zeugnis deutschen Opfersinnes, der ein Werk von der-
artig einzigartiger Größe und Bedeutung in einer geschichtlich
beispiellosen Zeit der Not und Unterdrückung erstehen ließ.
Der Bedeutung des Tages entsprechend blieb es selbstver-
ständlich, daß die MünchnerKünstlerschaft dem Eröffnungsfeste
desMuseums einen würdigen Rahmen verleihen wollte, eingedenk
der alten Tradition des alten und anerkannten Rufes der Stadt
München als Stätte froher und lebendiger, sprühender Kunst.
Münchens Straßen prangten in festlichem Schmucke, der
allerdings — wenn man an ähnliche große Veranstaltungen
der Vorkriegszeit in München zurückdenkt — hie und da
wohl die finanzielle Verarmung in der gehemmten Prachtent-
faltung erkennen lassen mußte. Ebenbürtig und würdig aller
Traditionen aber war der große Festzug der Münchener Künst-
lerschaft und der Zünfte. Eine Entfaltung der Farben sonder-
gleichen, ein neckisches Füllhorn sprühender Laune und Ein-
fälle in steter, reicher Abwechslung hielt die Beschauer in
Bann. Der Dreiklang von Symbolik, Farbe und Form — wie
ihnl die Kamera nicht wiederzugeben vermag — schuf ein
Bild von unvergeßlicher Wirksamkeit.
So wird unlösbar von dem stolzen Bau die Erinnerung an
jene großartigen Tage seiner Eröffnung bleiben, so wird sich
an seinen Anblick der stille Wunsch ketten, daß es dem Ge-
nie seines Schöpfers, Oskar von Miller, noch vergönnt sein
möge, ihn fortzuführen zur ganzen wirklichen Vollendung
und zum Zeugnis deutscher Einheit 1
Robert Langenberger.
Zum 70. Geburtstage Oskar von Millers
Exz. Geh. Baurat Dr.-Ing. Oskar von Miller
das Tamtam der großen Propagandatrommel vermieden, sie
wurden mit einer
großartigen Bescheidenheit und Selbstver-
ständlichkeit gegeben, wie es das Leben
eines Mannes heischt, der seine Ziele und
Zwecke in helfender Arbeit und nicht in
Effekthascherei erblickt 1
Dem Schaffensdurst Oskar von Millers,
der mit 20 Jahren in den Staatsdienst ge-
treten, der mit 26 Jahren als Regierungs-
kommissar auf die erste elektrotechnische
Ausstellung in Paris entsandt wurde, ge-
nügte der Arbeitsbereich des Staatsdienstes
nicht. Auf eigene Faust wollte er die Sache
der Elektrotechnik vertreten, mit seiner
flammenden Redegabe zur Geltung ver-
helfen. — Als Siebenundzwanzigjähriger
schuf er den Organisationsplan für die
Internationale Elektrizitätsausstellung 1882
in München und zwei Jahre später berief
ihn Emil Rathenau in seine neugegründete
Gesellschaft, die AEG , die seinerzeitigen
Edisonwerke, als Direktor. Sechs Jahre
fruchtbarster und erfolgreichster Arbeit
folgten, aber ihn fesselt kein Erfolg, ihn
treibt der innere übermächtige Drang
neuen Problemen entgegen, die Umwer-
tung derWasserkräfte zu elektrischerGroß-
energie. Studienreisen führten ihn in fast
aller Herren Länder, in die Schweiz, Frank-
reich, England und Amerika. In Neuyork
lernte er Edison kennen, der ihm seine Freundschaft schenkte.
Seit dem Jahre 1890, seit seinem Ausscheiden aus der AEG.
hatte er seinen ständigen Wohnsitz wieder in München auf-
Am 7. Mai 1855 wurde Oskar von Miller als Sohn des be-
kannten Eisengießers Ferdinand von Miller in München ge-
boren. Ein überragender Geist in einem
überragenden Menschen, das ist Oskar
von Millers Bild in wenigen Worten. —
Drängendes, wildpulsierendes Leben be-
herrscht Geist und Körper, sie sättigen
nicht ungezählte Ehrungen und Verdienste
und lassen sich zur wohlverdienten Ruhe
bestimmen, es treibt und gärt in ihnen,
lechzt nach neuen Bürden, neuer Arbeit
Last, ein zügelloser Trieb fordert Schwierig-
keiten, die erüberwinden will in hemmungs-
losem Ringen und Schaffen.
Ein Siebzigjähriger steht vor dem Be-
sucher, aber seinen Augen entglimmt das
Feuer eines in strotzender Kraftblüte
stehenden Jungen, über seine Lippen
quillt das fröhliche Lachen eines seiner
Kraft Bewußten, und seine Bewegungen
erfüllt die Elastizität, die wundersame Be-
weglichkeit einer starken Mannesblüte.—
Einer der Größten unter den Großen tritt
dem Besucher entgegen, einer, dem alle
Ehrungen seiner Zeiten zuteil geworden,
Reichsrat der Krone Bayerns, Ehrendoktor
vieler Fakultäten, Ehrenbürger großer und
kleiner Städte, Ritter hoher und höchster
Orden, aber in seinem Gebaren, in seinem
Worte und in seiner Bewegung prägt sich
schlichte Einfachheit, spricht ungezwungene Natürlichkeit.
So groß die Verdienste Oskar von Millers waren und sind,
so bescheiden blieben sie vor der Oeffentlichkeit! Sie haben