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Sommer, Gustav
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 1): Die Kreise Zeitz, Langensalza, Weissenfels, Mühlhausen und Sangerhausen — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.41153#0174

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74

Kreis Langensalza.

Wasser aus der Stadt fliegst, wurde die Grösse des Groschenbrods an der Mauer
eingehauen, und amWichhause zwischen diesem und dem Osthöverthor die Grösse
des Sechspfennigbrods: beide Steine waren 1048 noch zu sehen. — Ton den Thor-
thürmen steht nur noch der Osthöver Thurm; die drei übrigen Thorthürme sind

Fig. 57 a.


Fig. 57.


im Laufe dieses Jahrhunderts abgebrochen worden, weil sie beim Einfahren der
Feldfrüchte hinderlich waren. Auch der nordöstliche Theil der Stadtmauer, vom
Osthöver bis zum Brückenthore, ist in den Jahren 1872 — 75 mit höherer Geneh-
migung abgetragen; die Gräben an der Mauer sind längst zugefüllt.
Bei Erbauung der Stadtmauern scheint die westliche Burg bereits in Trüm-
mern gelegen zu haben, und es stand nur noch die mit einem Teiche umgebene
landesherrliche Burg in den Osthöven. Die dazu gehörigen 6 Hufen Land hatten
indess die Bürger bereits 1438 durch Kauf erworben, und che baufälligen Gebäude
gingen 1484 behufs Abbruchs ebenfalls an Bath und Bürgerschaft über; endlich
verkaufte ihnen der letzte Burgmann, Hans Schallen, 1485 seine Kemnate mit
Zubehör auf und vor der Burg für 20 Gülden. Die letzten Mauerstücke wurden
1610 abgetragen, und che Steine zum Neubau des Rathhauses verwendet.
 
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