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Größler, Hermann [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 18): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Mansfelder Gebirgskreises — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25512#0105
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Creisfeld.

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Zur Rechten (links für den Beschauer) folgen der Reihe nach die Jungfrau Maria,
S. Jacobus mit Muschethut und Buch (der Pilgerstab ist verloren gegangen), ein
bärtiger Heiliger mit Buch (wahrscheinlich 8. Petrus), 8. Katarina mit dem Rade,
endlich eine gekrönte weibtiche Figur, ein affenpinscberälmliches Ungetüm (den Teufel)
am Bande führend, vermutlich 8. Juliana. Zur Linken (rechts für den Beschauer)
folgen: Der Evangelist 8. Johannes, 8. Georg mit rotbekreuztem Schilde und dunkel-
farbigem Panzer (die Lanze ist verloren gegangen), ein Heiliger mit Stab und Buch
(Philippus?), 8. Barbara mit dem Turme, und eine gekrönte Heilige mit wallendem
Haar, deren Merkzeichen verloren gegangen ist.
Als Predella erscheinen der Reihe nach (für den Beschauer von hnks nach
rechts): 8. Christoph mit Baum und Christkind; ferner ein Jüngling mit einem
(als Handhabe dienenden?) Ringe; ein männlicher Heiliger in vergoldetem Gewand,
den Teufel mit Füssen tretend (8. Antonius d. Einsiedler, 8. Cassius oderS. Cyriacus?),
Maria mit dem Jesuskinde; S. Elisabeth mit einem Korbe, bekleidet mit einer Mütze,
deren Saum rings mit Rosen besetzt ist; Johannes der Evangelist mit dem Kelche;
8. Stephanus mit Buch und Steinen; und endlich der h. Antonius von Padua in
brauner Kutte, begleitet von einem knieenden Eselchen.
Über dem Altar erblickt man zwei schlechte Gemälde, eine Auferstehung und
eine Himmelfahrt, von denen nur die letztere und auch diese nur aus dem Grunde
erwähnenswert ist, weil von dem auffahrenden Christus nur die beiden Füsse
auf einer Wolke zu sehen sind.
Vor dem Altar, zum Teil durch den Taufstein verdeckt, liegt im Fussboden
eine steinerne Grabplatte, deren Schriftzüge stark verwischt sind. Die Inschrift
bezieht sich offenbar auf einen Geistlichen der Kirche. Soweit dieselbe zu ent-
ziffern war, lautet sie folgendermassen:
- - - - (hie ree) vbant.onis,
Spiritus in Christi vivit ovatque manu,
Extrema mundi donec ivngantur in hora,
Qui veniet iudex.
Obiit - - Anno Christi 1623, aetatis 59, ministerii 26.
Victor non ia ^.
Morte secunda.
Die Kanzel vom Jahre 1620 trägt, die Umschrift:
Bartholomaeus Knauff, uxor etc. .... Catharina sumthibus orna-
runt hanc cathedram proprijs 1620 ab. S. Luckas.
Nach dem Kircheninventar von 1737 war dieser B. Knauff Bergvogt. Eben-
dasselbe berichtet: „Ohngefehr vor 1622 hat Paul Meisner, V. Siering und
Ch. Müller das (in der Kirche hängende) Bild B. Lut her i machen lassen."
Auf dem Altäre stehen zwei zinnerne Leuchter, die auf ihrem Fusse folgende
Inschrift tragen.'
16 A. A. v. B. 83.
Auch befand sich unter dem Ornat ein weissleinenes Tuch mit den ein-
gestickten Buchstaben

A. S. V. T.

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