Kunstgesdiiditliche Übersieht.
/IR/ ]Aer Mansfelder Gebirgskreis hat zahlreiche und bedeutende Baudenk-
H V mäler aufzuweisen in Stein und Holz, aus der romanischen Zeit und der
gotischen, einige auch aus der der Renaissance und des Barockstils. Eine alte, nie
unterbrochene Kultur hat hier ihre Spuren in den mannigfaltigsten Formen zurück-
gelassen. Stattliche Kirchen, zahlreiche Burgen und Schlösser von den kleinsten
aus ältester Zeit an bis zu den Riesenwerken, die man am Ausgang des Mittel-
alters gegen die niemals unterschätzte Zerstörungskraft der Feuergeschütze auf-
türmte. Liegt auch vieles, ja das meiste davon, in Trümmern, so ist doch das
Erhaltene noch so bedeutend, dass der Mansielder Gebirgskreis mit zu den denk-
mälerreichsten der Provinz gehört, eine wahre Fundgrube für den Archäologen.
Von den Denkmälern aus der romanischen Zeit sind aufzuführen:
1. Die Kirche von Kloster-Mansfeld. Sie hat den Charakter der altsäch-
sischen Kirchen an der Kordseite des Harzes. Das Langhaus des Mittel-
schiffes hat aber nur zwei ziemlich streng angeordnete Quadrate, die zwar dem
Vierungsquadrate leidlich entsprechen, nicht aber dem Altarquadrate, woraus
vielleicht auf eine Änderung der ursprünglichen, wahrscheinlich noch ins 11. Jahr-
hundert zu setzenden Anlage geschlossen werden kann.
Die beiden Quadrate werden von einem freistehenden und zwei Wand-
Pfeilern begrenzt; zwischen je zwei Pfeilern steht eine Säule; die so entstehenden
vier Scheidbogen jeder Seite sind nicht von Blendbogen überspannt. Sonst aber
findet man manche Ähnlichkeit mit der Drübecker Klosterkirche. Die Abaken
der Pfeiler bestehen z. T. aus mehreren nach oben verjüngten Platten von
ungleicher Stärke, ähnlich wie in Drübeck. Auch ein Kapitäl mit Gesichtsmaske
erinnert an Drübeck. Der Turm war dreiteilig.
2. Die Klosterkirche auf der Conradsburg, ein Muster des romanischen
Stiles in seiner höchsten Blüte nach dem Schema der Benediktinermönche
in Hirsau; Blendbogen über den Arkaden des Altarraums, der von Seitenschiffen
flankiert wird (ganz wie in Paulinzelle, Sangerhausen, Breitenau, Wimmei-
burg u. a ).
Die Krypta dreischifhg; die drei Scheidbogen auf Pfeilern mit Ecksäulchen
ruhend; zwischen Mittelschiff und Absis reiche Bündelpfeiler, im Mittelschiff selbst
Kapitäle und Abaken von nie übertroff'ener Schönheit. Die Aussenwände, durch
breite Lisenen gegliedert, haben keinen Bogenfries.
3. Die Dorfkirche S. Andreae in Siersleben, deren westlicher Teil romanisch
ist; Kapitäle von edlen, nicht überladenen Formen; die Basen ohne Eckblätter.
4. Die Dorfkirche St. Wigberti in Creisfeld. Ein Teil des Schiffes ist
romanisch; Tympanon und Kämpfer von grosser Schönheit.
/IR/ ]Aer Mansfelder Gebirgskreis hat zahlreiche und bedeutende Baudenk-
H V mäler aufzuweisen in Stein und Holz, aus der romanischen Zeit und der
gotischen, einige auch aus der der Renaissance und des Barockstils. Eine alte, nie
unterbrochene Kultur hat hier ihre Spuren in den mannigfaltigsten Formen zurück-
gelassen. Stattliche Kirchen, zahlreiche Burgen und Schlösser von den kleinsten
aus ältester Zeit an bis zu den Riesenwerken, die man am Ausgang des Mittel-
alters gegen die niemals unterschätzte Zerstörungskraft der Feuergeschütze auf-
türmte. Liegt auch vieles, ja das meiste davon, in Trümmern, so ist doch das
Erhaltene noch so bedeutend, dass der Mansielder Gebirgskreis mit zu den denk-
mälerreichsten der Provinz gehört, eine wahre Fundgrube für den Archäologen.
Von den Denkmälern aus der romanischen Zeit sind aufzuführen:
1. Die Kirche von Kloster-Mansfeld. Sie hat den Charakter der altsäch-
sischen Kirchen an der Kordseite des Harzes. Das Langhaus des Mittel-
schiffes hat aber nur zwei ziemlich streng angeordnete Quadrate, die zwar dem
Vierungsquadrate leidlich entsprechen, nicht aber dem Altarquadrate, woraus
vielleicht auf eine Änderung der ursprünglichen, wahrscheinlich noch ins 11. Jahr-
hundert zu setzenden Anlage geschlossen werden kann.
Die beiden Quadrate werden von einem freistehenden und zwei Wand-
Pfeilern begrenzt; zwischen je zwei Pfeilern steht eine Säule; die so entstehenden
vier Scheidbogen jeder Seite sind nicht von Blendbogen überspannt. Sonst aber
findet man manche Ähnlichkeit mit der Drübecker Klosterkirche. Die Abaken
der Pfeiler bestehen z. T. aus mehreren nach oben verjüngten Platten von
ungleicher Stärke, ähnlich wie in Drübeck. Auch ein Kapitäl mit Gesichtsmaske
erinnert an Drübeck. Der Turm war dreiteilig.
2. Die Klosterkirche auf der Conradsburg, ein Muster des romanischen
Stiles in seiner höchsten Blüte nach dem Schema der Benediktinermönche
in Hirsau; Blendbogen über den Arkaden des Altarraums, der von Seitenschiffen
flankiert wird (ganz wie in Paulinzelle, Sangerhausen, Breitenau, Wimmei-
burg u. a ).
Die Krypta dreischifhg; die drei Scheidbogen auf Pfeilern mit Ecksäulchen
ruhend; zwischen Mittelschiff und Absis reiche Bündelpfeiler, im Mittelschiff selbst
Kapitäle und Abaken von nie übertroff'ener Schönheit. Die Aussenwände, durch
breite Lisenen gegliedert, haben keinen Bogenfries.
3. Die Dorfkirche S. Andreae in Siersleben, deren westlicher Teil romanisch
ist; Kapitäle von edlen, nicht überladenen Formen; die Basen ohne Eckblätter.
4. Die Dorfkirche St. Wigberti in Creisfeld. Ein Teil des Schiffes ist
romanisch; Tympanon und Kämpfer von grosser Schönheit.