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Größler, Hermann [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 18): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Mansfelder Gebirgskreises — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25512#0072
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Mansfelder Gebirgskreis.

2

zwei Heilige, nämlich Pankratius mit der Darm winde und Sebastian, von Pfeilen
durchbohrt.
/(?/ Auf dem Turme hängen gegenwärtig nur zwei Glocken von 1,08 und
0,77 m Durchmesser. Die grössere ist im Jahre 1756 von J. Georg Uhlrich in
Laucha gegossen und trägt den Spruch:
Gloria in excelsis
sowie das Mansfeldische Wappen. Die kleinere vom Jahre 1652 hat folgende
Inschrift:
Utits bcitt rScuwr (int wir alte bm? jitgtciJ) gtAofpit.
Purd) (Sottes tülfP ! Püs Bans BänviJ) RaitG) a!t$ (H(ptt4
wiebev in ^raitnroba gegoren.
Peter Dedewind. Hans Zieche. Tobias Rudoltf.
Kirchväter.
Praefecto Dn. Christoph Gebhardo Goldstein,
Pastore Dn. Paulo Pfulio,
Dn. Andrea Millern scriba,
Laurentio Apitio aedituo.
An der Seite steht:
6ei)tc iBavmHDJgfeit
Bat Mod) Lin iSnbe.
Da hier von drei zugleich gegossenen Glocken die Rede ist, so müssen 1652
von dem genannten Glockengiesser Rausch 3 Glocken vorhanden gewesen sein;
fraglich ist nur, ob dieselben ursprünglich für Bräunrode oder für Abberode
bestimmt gewesen bind.

Ahlsdorf.
/G/ Pfarrkirchdort, 12 km südlich von Hettstedt, auf dem nördlichen Ufer des
Dippelsbaches, des Oberlaufs des urkundlichen Wilderbaches, vormals im nördlichen
Hosgau, im geistlichen Banne Eisleben gelegen, wohl schwerlich das im 8. Jahr-
hundert im Hersfelder Zehntverzeichnisse erwähnte Ellesdorpf, da die späteren
urkundlichen Formen, die nur aus verhältnismässig später Zeit beizubringen sind
(1400 Allerstorp, 1420 und 1430 Allirsdorf, 1484 AlderstorS, 1541 Alszdorf), diese
Annahme nicht gestatten. Legt man die späteren Formen der Deutung des
Namens zu Grunde, so birgt derselbe den Personennamen Althar oder Alther;
vielleicht auch, falls das r erst später eingeschoben ist, den Namen Aldo, (also
Dorf des Alther oder Aldo).
Das Dorfsiegel mit der Umschrift: „Gemeine Siegel zu Ahlsdorf" zeigt
einen Bergmann, welcher mit der Rechten eine Keilhaue schultert und eine
andere in der Linken hält. Auf beiden Seiten verteilt, steht die Jahreszahl 1738.
Ein anderes vom Jahre 1758 zeigt dasselbe Siegelbild, welches offenbar als den
Hauptnahrungszweig der Bewohner den Bergbau bezeichnen will; ob es auch
besagen will, dass das Dorf infolge des Bergbaues begründet worden sei — was
dann als Zeit der Gründung frühestens das 13. Jahrhundert ergeben würde — muss
dahingestellt bleiben. Doch ist das Dorf vermutlich älteren; Ursprungs, da die
 
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