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Größler, Hermann [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 18): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Mansfelder Gebirgskreises — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25512#0208
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MansfelAer Gebirgskreis.

kleideten Kameraden abwehrend, der mit bitterbösem Gesichte, die Unterlippe tief
herutitergezogeii, mit einer leeren Kanne auf den andern einhaut und mit dem
linken Fnss gar ihm einen Tritt versetzt, was atles jenen aber nicht in seinem
Behagen zu stören scheint. Die leeren Trinkgefässe, die der Angreifer in den
Händen hat, scheinen den Grnnd seines Zornes anzudeuten. Die beiden andern


Kumpane sind nicht mehr aktionsfähig; der eine schläft seinen Rausch aus, der
andere erleichtert sich zur Freude seines, wie es scheint, auch durstigen Hundes.
Dem gröberen Stoffe entsprechend ist die Scene auch derber, als die mit dem
Weingotte. Auch hier fehlt die Inschrift nicht, die nicht leicht zu deuten ist.
Sie lautet: QVtT - EST - RAPS! A) Es mag heissen sollen: Was ist das? Ich
b Mau las bisher immer BAPSI und sab darin ein barbarisches Perfectum von bibo
Das ist aber unzulässig, schon wegen der Deutlichkeit des R. Zudem hat ja der Trinker
noch gar nicht getrunken, sondern will erst trinken. Rapsi ist ein altes Perfekt von rapio
(cf. Cic. Legg. ,2, 9, 2,2.), das in der Reformationszeit nicht etwa wieder ausgegraben zu sein
braucht, sondern nur nach Anaiogie der Perfekte auf si scherzhaft oder auch aus Unkenntnis
gebildet sein kann.
 
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