(Thal-) Mansfeld.
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dem Untren Flügel erscheint 8. Anna selbdritt mit lieblichem Gesiebt, die in einer
Bergmannsstadt an solcher Stelle nicht wohl fehlen darf, nnd 8. Ottilia, welche
durch die auf das Buch gelegten Augen gekennzeichnet ist, auf holilgeschnitzten
Ornament-Konsolen. Auf dem rechten Hügel erblickt man zwei heilige Frauen.
Die eine hat einen Stab mit knorrigem Wurzelende in der Rechten, die andere
führt in der Rechten ein Schwert. Auch dieser Schrein ist mit grosser Sorgfalt
und auch mit Geschmack gearbeitet. Reiches vielverschlungenes spätgotisches
Rankenwerk umrahmt doppelt die dargestellten Figurenpaare, besonders üppig ist
das Ranken werk, das sich am Fusse des Schreines in stattlicher Breite hinzieht.
Die Figuren zeigen durchweg edle und anmutige Gesichter, und die Gewänder
umwallen die Gestalten in würdigen, geschickt angeordneten Falten. Die Erhaltung
der Schreine ist eine vorzügliche, übrigens sind die Farben in neuer Zeit nicht
ungeschickt aufgefrischt.
Nr. 89.
/R/ Fast noch reicher ist der Klappaltar zur rechten Seite des Hauptaltars
(Nr. 89). Der Schrein selbst enthält die Krönung Mariä durch Vater und Sohn,
die als zwei gekrönte bärtige Männer in langen, in reichen schönen Falten herab-
wallenden Obergewändern sitzend dargestellt sind, die knieende Maria in der
Mitte. Die Gesichter dieser drei Hauptfiguren sind nicht besonders glücklich
gelungen und werden an Schönheit und Ausdruck von den meisten der zwölf
Nebenfiguren übertroffen. Von diesen zwölf in der halben Grösse der Haupt-
figuren ausgeführten Gestalten stehen je zwei übereinander zur rechten und linken
Seite der Hauptgruppe noch im Schrein selber, von dieser nur durch zierlich
gewundene Säulchen getrennt und von baldachinartigem Schnitzwerk überdacht.
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dem Untren Flügel erscheint 8. Anna selbdritt mit lieblichem Gesiebt, die in einer
Bergmannsstadt an solcher Stelle nicht wohl fehlen darf, nnd 8. Ottilia, welche
durch die auf das Buch gelegten Augen gekennzeichnet ist, auf holilgeschnitzten
Ornament-Konsolen. Auf dem rechten Hügel erblickt man zwei heilige Frauen.
Die eine hat einen Stab mit knorrigem Wurzelende in der Rechten, die andere
führt in der Rechten ein Schwert. Auch dieser Schrein ist mit grosser Sorgfalt
und auch mit Geschmack gearbeitet. Reiches vielverschlungenes spätgotisches
Rankenwerk umrahmt doppelt die dargestellten Figurenpaare, besonders üppig ist
das Ranken werk, das sich am Fusse des Schreines in stattlicher Breite hinzieht.
Die Figuren zeigen durchweg edle und anmutige Gesichter, und die Gewänder
umwallen die Gestalten in würdigen, geschickt angeordneten Falten. Die Erhaltung
der Schreine ist eine vorzügliche, übrigens sind die Farben in neuer Zeit nicht
ungeschickt aufgefrischt.
Nr. 89.
/R/ Fast noch reicher ist der Klappaltar zur rechten Seite des Hauptaltars
(Nr. 89). Der Schrein selbst enthält die Krönung Mariä durch Vater und Sohn,
die als zwei gekrönte bärtige Männer in langen, in reichen schönen Falten herab-
wallenden Obergewändern sitzend dargestellt sind, die knieende Maria in der
Mitte. Die Gesichter dieser drei Hauptfiguren sind nicht besonders glücklich
gelungen und werden an Schönheit und Ausdruck von den meisten der zwölf
Nebenfiguren übertroffen. Von diesen zwölf in der halben Grösse der Haupt-
figuren ausgeführten Gestalten stehen je zwei übereinander zur rechten und linken
Seite der Hauptgruppe noch im Schrein selber, von dieser nur durch zierlich
gewundene Säulchen getrennt und von baldachinartigem Schnitzwerk überdacht.