Wippra.
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je 16—20 Schritt Länge haben. Die Mauer und zumteil auch der Burghof ist
mit Gesträuch stark bewachsen, sodass die Verhältnisse nicht bequem erkennbar
sind. Nach der Südseite, welche steil zur Wipper abfällt, desgleichen nach Osten
hin, wo ein tiefer anscheinend natürlicher Einschnitt den befestigten Rücken von
einem andern weiter nordöstlich gelegenen scheidet, bemerkt man keine wmitere
Befestigung, da hier die Steilheit des Absturzes genügenden Schutz bot. Nach
Norden dagegen liegt der Umfassungsmauer ein breiter Graben vor, der vermutlich
einen äusseren Burghof bildete, dessen Umfassung nach aussen eine noch deutlich
hervortretende wallartige Erhöhung bildet. Von dieser aus fällt der Berg auch
nach Norden steil ab, dessen Fuss ein allmählich höher steigender, im Westen
beginnender, an der Nordseite emporführender und von Osten her in den Burghot
tretender Fahrweg umschlingt, dessen Aussenseite ebenfalls durch einen wallartigen
Aufwurf geschützt war.
Westlich vom Schlosse hegen noch die sogenannte Kanzel und die Alten-
V.
bürg, vermutlich kleine Vorburgen des Hauptschlosses oder — wenigstens die
letztere — die älteste, noch bescheidene Wohnstätte des edlen Geschlechtes, welches
seit dem Anfänge des NI. Jahrhunderts in den Urkunden erscheint. Boppo
v. Wippra, welcher um 1045 starb, eröffnete ihre Reihe, soweit dieselbe bekannt
ist, und war vermutlich der Gründer des seinen Namen tragenden Dörfchens
Popperode. Am angesehensten war Graf Ludwig II. von Wippra, der Stiefvater
des Erzbischofs Wiclnnann von Magdeburg und Gemahl der Gräfin Mathilde
von Wettin, welcher mit der letzteren das Nonnenkloster Rossleben a. U. gründete
und im Jahre 1151 starb. Nach dem Erlöschen seines Geschlechts, welches etwa
um das Jahr 1175 mit Cuno III. ausstarb, kam die Herrschaft Wippra durch die
Erbtochter Kunigunde, eine Tochter Ludwigs II. und Gemahlin des Edelherren
Friedrich von Hakeborn, an dieses aus dem Nordschwabengau stammende edle
Geschlecht, weiches gleichzeitig die Herrschaft Helfta durch diese Heirat erlangt
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je 16—20 Schritt Länge haben. Die Mauer und zumteil auch der Burghof ist
mit Gesträuch stark bewachsen, sodass die Verhältnisse nicht bequem erkennbar
sind. Nach der Südseite, welche steil zur Wipper abfällt, desgleichen nach Osten
hin, wo ein tiefer anscheinend natürlicher Einschnitt den befestigten Rücken von
einem andern weiter nordöstlich gelegenen scheidet, bemerkt man keine wmitere
Befestigung, da hier die Steilheit des Absturzes genügenden Schutz bot. Nach
Norden dagegen liegt der Umfassungsmauer ein breiter Graben vor, der vermutlich
einen äusseren Burghof bildete, dessen Umfassung nach aussen eine noch deutlich
hervortretende wallartige Erhöhung bildet. Von dieser aus fällt der Berg auch
nach Norden steil ab, dessen Fuss ein allmählich höher steigender, im Westen
beginnender, an der Nordseite emporführender und von Osten her in den Burghot
tretender Fahrweg umschlingt, dessen Aussenseite ebenfalls durch einen wallartigen
Aufwurf geschützt war.
Westlich vom Schlosse hegen noch die sogenannte Kanzel und die Alten-
V.
bürg, vermutlich kleine Vorburgen des Hauptschlosses oder — wenigstens die
letztere — die älteste, noch bescheidene Wohnstätte des edlen Geschlechtes, welches
seit dem Anfänge des NI. Jahrhunderts in den Urkunden erscheint. Boppo
v. Wippra, welcher um 1045 starb, eröffnete ihre Reihe, soweit dieselbe bekannt
ist, und war vermutlich der Gründer des seinen Namen tragenden Dörfchens
Popperode. Am angesehensten war Graf Ludwig II. von Wippra, der Stiefvater
des Erzbischofs Wiclnnann von Magdeburg und Gemahl der Gräfin Mathilde
von Wettin, welcher mit der letzteren das Nonnenkloster Rossleben a. U. gründete
und im Jahre 1151 starb. Nach dem Erlöschen seines Geschlechts, welches etwa
um das Jahr 1175 mit Cuno III. ausstarb, kam die Herrschaft Wippra durch die
Erbtochter Kunigunde, eine Tochter Ludwigs II. und Gemahlin des Edelherren
Friedrich von Hakeborn, an dieses aus dem Nordschwabengau stammende edle
Geschlecht, weiches gleichzeitig die Herrschaft Helfta durch diese Heirat erlangt