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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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Heft 7
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Reisenotizen aus der Stuttgarter Galerie: September 1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.27900#0144

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Il6

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 7.

Nr. ii 3. Gewiß nicht Spranger, som
dern vermutlich im 18. Jahrhundert ent'
standen (Amor und Psyche).

Nr. 128: Reitergefecht. Ist ohne
Zweifel ein signiertes Werk des Ant'
werpener Schlachtenmalers Broers, von
dem signierte Bildchen ganz in der Art
des Stuttgarters in der Wiener Galerie
Liechtenstein zu sehen waren. Diese
Bildchen sind seither nach Feldsberg
gelangt. 1776 kommt der Name im
Salzthalener Katalog vor (S. 298). Oft'
mals steht der Name in den bei Hoet
und Terwesten zusammengestellten Ka'
talogen (I., 129; II., 33, 315, 387).

Weitere Angaben über Broers im Lexi'
kon von Alfred v. Wurzbach. Der Name
Broers ist auf dem Bilde in Stuttgart
ganz sicher zu lesen, wogegen die Jahres'
zahl unter dem „Fecit“ mit 1706 nicht
ganz bestimmt wiederzugeben ist.

Nr. 129 ist dagegen vermutlich ein
Werk des PeeterBout. Kleinfiguriges
Bild.

Nr. 130: Kinderspielplatz. Schien
mir ein Werk des Peter Balten. Über
diesen vgl. Bd. II der „Blätter für Ge'
mäldekunde“.

Nr. 132 bis 135 sind nicht alle von
derselben Hand. Nr. 134 (Allegorie der
Luft) sieht nach Hendrick van Baien aus.

Nr. 136: Landschaft. Ist so gut wie
sicher von Anton Mirou, was ich schon
vor Jahren erkannt habe.

Nr. 137: Gute alte flandrische Kopie
nach Jan Brueghel I.

Nr. 138 erinnert mich lebhaft an
J. Goedaert. Über diesen vgl. Bd. III
dieser Blätter.

Bei Nr. 142 und 143 aus der
Franckengruppe möchte ich eine sorg'
fähige Prüfung auf B a 11 i e u r und Simon
de Vos anregen.

Nr. 147 ist sicher nicht von einem
Francken (Jupiter und Juno).

Nr. 148 und 149. P. Bouts, nicht
C. Huysmans.

Nr. 157 hat mit Mirou nichts zu
schaffen. Erinnerte mich stark an
Toussaint Gelton (Anbetung durch
die Könige).

Bei Nr. 158 ist Josse de Momper
gewiß die zutreffende Benennung.

Nr. 190: Waldlandschaft mit Diana
und ihren Nymphen. Gemahnt an
Staelbemt, auf den es doch methodisch
geprüft werden sollte.

Nr. 232. Jan van Kessel, der
Amsterdamer Maler, Zeitgenosse Jac.
van Ruisdaels und Hobbemas: Land'
Schaft mit Allee. Galt ehedem einer
falschen Hobbema'Signatur wegen als
Werk des berühmteren Kunstgenossen.
In neuerer Zeit wurde die echte Signatur:
„J. van Kessel f." rechts unten aufge'
funden. Das Gemälde wird umstehend
abgebildet, da es für die Differenzial'
diagnose Hobbema oder J. v. Kessel von
Belang ist. Nach sicheren Bildern dieser
Art von der Hand des Amsterdamers
Van Kessel läßt sich auch der angebliche
Hobbema der Wiener Akademie auf
Jan van Kessel zurückführen.

Nr. 214. J. A. Duck: Wachtstube.
Signiert: „JA Dvck“. Zwar hat dieses
Bild ein wenig gelitten, doch bleibt es
trotzdem noch ein sehr bezeichnendes
Werk des Utrechter, später Haager Ge'
sellschaftsmalers. Es stammt aus der
Galerie von Pommersfelden. Anbei eine
Abbildung. Das vorliegende Bild zeigt
den J. A. Duck als Parallelmeister zu
Ant. Goubau.

Nr. 242: Über die Inschrift dieses
prächtigen Miereveit vgl. Kunst'
chronik VI.

Nr. 249 von Klaes Molenaer. Die
Figuren hängen gewiß irgendwie mit Jan
Miense Molenaer zusammen im allge'
meinen. Hiezu meine Erörterungen über
den Klaes Molenaer der Sammlung Von
Klarwill in Wien (Bd. II dieser Blätter).

Auf Nr. 252 mit den Figuren von
Paulus Moreelse ist die Landschaft
sicher von einem der Savery.
 
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