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Buchner, Ernst [Editor]
Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance — Augsburg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.28869#0116

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geschlagen und hiefur Auf sonderbar Gnädigsten
Befehl S*' Ghurfürstl. Drtl Hörzog Maximilian in
Bajern, Unsers Gnädigsten Landesfürsten und
Herrn Herrn hier Ander Stuck näml. Drey Fal-
conen und Ein Quartier Schlangen Giessen lassen.
Dieses obgeineldt Große Stuck hat ein Steinkugl
Regiert von 175 Pfund, indem es die hieneben lie-
gende Kugl und die Beygefügt Eisene Ring, so die
Acht Lehre dazu waren, mit mehreren zu erken-
nen gehen. Es ist Auf selber Auch folgender Reim
und die Jahrzahl gestanden, näml.
A" 1482 Der Münch haiß Ich
Aus meiner Kutten wirf ich
Vor Feur und Stain hiet dich
Stephan Wiggau goß mich,
ln dem Büchlein: Das Landwehr-Zeughaus in
München von Kaspar Braun, Oberzeugwart (Mün-
chen 1866. S. 97) hat der Verfasser, der bekannte
Mitbegründer des Verlags Braun und Schneider,
diese Tafel beschrieben aber den Namen verlesen
in Stephan Riggau. Und so ging dieser Irrtum in
andere Bücher über und schließlich wurde noch
ein Riggauer daraus.
Um zu Meister Wiggau zurückzukehren: Er war
auf 8 Jahre nach München verpflichtet und pünkt-
lich kehrt er in seine Vaterstadt zurück. Noch im
Jahre 1482 findet sich im Baumeisterbuch der
Stadt Augsburg die Angabe, daß Steffan Wiggaw

als Büchsenmeister und Werkmann den Bestal-
lungsbrief erhalten hat (Donnerstag vor St. Lu-
cien). Im nächsten Jahre 1483 meldet das Bau-
meisterhuch, daß Stelfan Wiggo Büchsenmeister
66 fl. erhalten für die zymeln gloggen of hail.
(nutzer Turn, die wiggt 6 zendtner 56 die er
gossen hat. Im gleichen Buche finden wir 1484
die Bezahlung für den Guß eines neuen Mörsers im
Betrage von 10 %% 3 k.
Vom Jahre 1484 ist auch eine Glocke bezeichnet
Stelfan Wiggaw von Augsburg in der Heil. Geist
Kirche in Lech im Lechtal noch vorhanden^). Von
1485 erhält Stephan eine jährliche Besoldung von
50 fl. und 1 Rock im Wert von 4 11.
Im Jahre 1499 steht er noch im Steuerbuch als
Hausbesitzer in der Spalte Unnser liehen Frauen
prüder Closter (St. Anna Viertel) als Steffan Wigk
Büchsenmeister dat 11 groß 2 den. Sein Sun dat
30 den.
Im Jahre 1500 ist an seiner Stelle sein Sohn Wolf-
gang Wygk als Hausbesitzer auf geführt und dar-
unter: Seins vattern gut dat 11 groß 2 den. Dem-
nach ist der Meister in diesem Jahre verstorben
und beendete damit ein arbeitsreiches Leben, über
das sich bisher nur die vorstehenden wenigen
trockenen Angaben finden ließen.
') Walter, Glockenkunde, Regensburg 1913, S. 908.

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