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Buchner, Ernst [Editor]
Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance — Augsburg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.28869#0229

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Kohle, Pinsel und Feder; 230X170 mm

Abb. 151. Hans Burgkmair, Bildnis des Johannes Trithemius



ner Blatt des siebenköpfigen Serpentes, oder dem
in Stift Seitenstetten. Zur Bestimmung des Darge-
stellten ist die Inschrift doppelt wertvoll. Es han-
delt sich um einen der bedeutendsten geistlichen
Würdenträger seiner Zeit. Geboren im Jahre 1462
(nicht etwa 1460!) errang Johannes Heidenberg
von Tritheim den Ruf eines großen Theologen und
noch größeren Humanisten. Seine bäuerliche Her-
kunft, eiserne Energie und strenge Zucht, von

denen berichtet wird, sprechen deutlich aus dem
Gesichte, ebenso der kühne Gedankenflug, der ihn,
scheint es, zum Versuche einer Geschichtsfälschung
verleitet hat. Die Inschrift nennt wohl das Auffal-
lendste in der Laufbahn Tritheims: seine Ernen-
nung mit erst dreiundzwanzig Jahren zum Abt des
Klosters Sponheim bei Kreuznach (1485). Von
etwa 1509 bis zu seinem Tode residierte er sodann
in Würzburg als Abt des Schottenstiftes St. Ja-

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