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Buchner, Ernst [Hrsg.]
Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance — Augsburg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.28869#0237

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London, British Museum Feder in schwarz, weiß gehöht, 120X205 mm
Abb. 159. Hans Burgkmair, Entwurf einer Altarbekrönung (mit dem Wappen des Kardinals Lang von Wellenburg)

gleichzeitige, vollständige Kopie in gleicher Tech-
nik, die sich 1907 im Berliner Kunsthandel be-
fand*). Der Qualitätsunterschied ist unverkenn-
bar. Wie auf dem Newman-Blatt aber sind hier
wiederum das Zepter gehoben, der Baldachin oben
kurz, usw. Weder wäre es wahrscheinlich, daß von
einem verschollenen Originalentwurf Burgkmairs
mehrfache Kopien sich erhalten hätten, noch daß
eine frei abgeänderte Nachzeichnung des Gemäl-
des ihrerseits zum Kopieren gereizt hätte.
Mit der byzantinisch f eierlichen Madonna im Louvre
(Abb. 158) hat man in erster Linie den 1508 datier-
ten Holzschnitt zu vergleichen, auf dem die Gottes-
mutter nach links gewendet unter einem Bogen
erscheint (B. VII, 202, 8; G. D. II, 73, 13). Auf-
') Bei Amsler und Ruthardt. Das Blatt (330X430 mm) wurde von P.

fassung und Typik weisen enge Verwandtschaft
auf, so daß kein sehr großerZeitabstand die beiden
Stücke trennen dürfte. In Bezug auf die Farbwir-
kung ist es übrigens interessant, die Zeichnung mit
dem wohl eigenhändig kolorierten Exemplar in
Oxford zu konfrontieren^). Wie mir Büchner mit-
teilte, kommt eine der Pariser Madonna recht ähn-
liche Halbßgur als Altarbild auf dem Holzschnitt
der Krönung des Weißkunigs zum Römischen Kai-
ser vor (Fol. 68 b der Ausgabe von 1888). Als Be-
leg einer weiteren Anwendung der schwarzen Kon-
trastfolie von Burgkmair dient der Wiener Ent-
wurf für das Reiterstandbild Maximilians. Tech-
nisch steht dem Louvre-Blatt das Berliner Profil-
bildnis Papst Julius' II. am nächsten.
Das Londoner BlatP), darstellend einen mit Wap-
pen geschmücktenGiebel,auf demsichPutten(echt
-) Buriington Magazine XXXIX (1921) p. 68 ff.

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