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Buchner, Ernst [Editor]
Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance — Augsburg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.28869#0272

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Dijon, Museum Tannenholz; 61x6!) cm
AM). 185. Jörg Breu, Die Geburt Christi

digung an die Hirten draußen auf den Hügeln zu-
rück (Jahrb. d. Zentralkommission 1916 Fig. 59);
sie ist in spritzigen Farben hingesetzt, wie die Hin-
tergrundfigüreben auf dem Bernhardstod und der
Nürnberger Flucht nach Ägypten; mit dem Pinsel
gezeichnet, wie wir es bei dem wenig älteren Mar-
tyrienmeister sehen. Daß Jörg Breu der Maler ist,
braucht nicht erst lange bewiesen werden. Man
betrachte nur das feine nervige Dreiviertelprofil
des Engels der Verkündigung (Abb. 184) mit den
herabgezogenen Mundwinkeln, seine Hände, die
mit denen Gabriels vom Zwettler Altar identisch
sind. Man vergleiche die Maria der Geburt mit

der der Ilerzogenhurger Weihnacht und der Mel-
ker Verkündigung. DieLandschaft mit dem schlan-
ken Baum, die im Türdurchblick steht, ist völlig
Jörg Breu. Von einem Schüler können die Bilder
nicht sein, da sie, im Gegensatz zu den bekannten
frühesten österreichischen Breuschülerarheiten,
noch nichts von der großartig bewegten Formen-
sprache der frühen Altäre enthalten. Überall sind
es die noch im Keime steckenden,nicht zumDurch-
hruch gelangten Brenschen Formen, zart und fra-
gil, im Geiste des Quattrocento; die Disposition
hat, vor allem im Beiwerk, noch etwas kindlich
Linkisches und Schüchternes. Das Dürersche Pa-

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