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Buchner, Ernst [Hrsg.]
Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance — Augsburg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.28869#0466

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Abb. 327. Christoph Amberger, Männliches Bildnis

Selten daß man von einer bestimmten Charakter
eigenschaft des Dargestellten sprechen kann. Die
greisenhafte Melancholie des Sebastian Münzer in
Berlin, die sangninische Lustigkeit des Matthias
Schwarz (von 1542, ehern. Sammlung Sclmbart,
jetzt bei Leopold Hirsch, London) sind Ausnah-
men. Bei den Frauenbildnissen ist diese Äußerlich-
keit noch deutlicher. Die Ähnlichkeit mag immer

vorhanden sein; erstrebt ist, wie man deutlich
sieht, die Noblesse der Erscheinung, das Bepräsen
tative der Haltung. Mit den Händen weiß Amberger
nicht viel anzufangen. Daß die Hände gezeigt wer-
den müssen, schreibt der Stil des italienisierenden
Porträts vor. Aber zur Charakterisierung des Dar-
gestellten sind sie von Amberger selten verwendet;
sie sprechen nicht, liegen teilnahmslos auf dem vor

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