DOI issue:
Heft 8 (2. Januarheft 1919)
DOI article:Avenarius, Ferdinand: Der Kanzler
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.14376#0067
F a u st:
Sxrachst je zrrnr Voll ats mit ^euchelei?
Liarrzler:
Nicht, daß ich mich erirrrrerrr könnte. (Gsbärde Farrst's) Ach,
Das ärgert öich? Lsal» ich öich überschätzt?
Ich hielt öich für gescheit. Fch lüge, Nlann,
Irr jedem Lall, wo das meirr LüHreramt
verlangt, ösnn nur mit Luftgesxiegel üringst
Lin Volk öurch lvüsten du zu anöerm Aiel,
Als seine Llrämerstratzen, öie es kennt.
L a u st:
Die Ausgesognen üringst Su hin, öie Rauxen,
Darin öie lvesxe sitzt.
Aanzler (immer ganz ruhig):
Die lvesxe — ich?
Das nehm ich an! Ich sitz in öiesen Hülsen,
Unö wenn sie sich üewegen, bin drin ich.
„Dorthin!" Sie gehn. Unö wollen's — nreinen sie.
„Begeistert euch!" Sie jubeln. „Seiö em>. 5r
Sie schlagen tot unö glauben, datz sie's nrüfsen.
Nlann, ich hab Lutz unö Laust millioncnfach,
Und in Nlillionen Lsirnen öenk nur ich.
L a u st:
So öenkt statt der Nlillion von Lsirnen eins,
Anö öer Millionen Ligengrünen ist dir
Unkraut.
A a,r z l e r:
Im Uorn!
L a u st:
Das du gesät, nicht Gott.
Aanzler:
Ist Gott allmächtig, öenkt in öen Nlillioncn
von Rauxenseelen er öurch mich.
L a u ft:
Durch dich!
Sinö lvesxennraöen göttlichern Geschlechts
Als Rauxen, öraus der Lchmetterling enrblüht?
Gott denkt in Allem, was aus Lignenr wirö,
lvo es aus Tiefen guillt, öa öenkt e s Gott,
So hebt er sich aus allem, was geöeiht,
Grunöher in ewgem lveröen selbst emxor,
lvo Lignes lebt. Gott wächst!
Uanzler:
Du ketzerst, Gutcr.
Nlich kümmert's aber nicht, mich unterhält's.
Laust:
Du gibst öich frei, ift - as auch Lüge, weitzt öu,
wie klein öu bist, öer öu als Schlsicher lebst?
Du gibst dich grotz, — unö all dein Denken ist
Doch nichts als Staub, der sich im lvinöe bläht,
Inr hcitzen, eiteln winöe, der veröörrt
Sxrachst je zrrnr Voll ats mit ^euchelei?
Liarrzler:
Nicht, daß ich mich erirrrrerrr könnte. (Gsbärde Farrst's) Ach,
Das ärgert öich? Lsal» ich öich überschätzt?
Ich hielt öich für gescheit. Fch lüge, Nlann,
Irr jedem Lall, wo das meirr LüHreramt
verlangt, ösnn nur mit Luftgesxiegel üringst
Lin Volk öurch lvüsten du zu anöerm Aiel,
Als seine Llrämerstratzen, öie es kennt.
L a u st:
Die Ausgesognen üringst Su hin, öie Rauxen,
Darin öie lvesxe sitzt.
Aanzler (immer ganz ruhig):
Die lvesxe — ich?
Das nehm ich an! Ich sitz in öiesen Hülsen,
Unö wenn sie sich üewegen, bin drin ich.
„Dorthin!" Sie gehn. Unö wollen's — nreinen sie.
„Begeistert euch!" Sie jubeln. „Seiö em>. 5r
Sie schlagen tot unö glauben, datz sie's nrüfsen.
Nlann, ich hab Lutz unö Laust millioncnfach,
Und in Nlillionen Lsirnen öenk nur ich.
L a u st:
So öenkt statt der Nlillion von Lsirnen eins,
Anö öer Millionen Ligengrünen ist dir
Unkraut.
A a,r z l e r:
Im Uorn!
L a u st:
Das du gesät, nicht Gott.
Aanzler:
Ist Gott allmächtig, öenkt in öen Nlillioncn
von Rauxenseelen er öurch mich.
L a u ft:
Durch dich!
Sinö lvesxennraöen göttlichern Geschlechts
Als Rauxen, öraus der Lchmetterling enrblüht?
Gott denkt in Allem, was aus Lignenr wirö,
lvo es aus Tiefen guillt, öa öenkt e s Gott,
So hebt er sich aus allem, was geöeiht,
Grunöher in ewgem lveröen selbst emxor,
lvo Lignes lebt. Gott wächst!
Uanzler:
Du ketzerst, Gutcr.
Nlich kümmert's aber nicht, mich unterhält's.
Laust:
Du gibst öich frei, ift - as auch Lüge, weitzt öu,
wie klein öu bist, öer öu als Schlsicher lebst?
Du gibst dich grotz, — unö all dein Denken ist
Doch nichts als Staub, der sich im lvinöe bläht,
Inr hcitzen, eiteln winöe, der veröörrt