Wilhelm Schmid—Berlin
WILHELM SCHMID—BERLIN
(iEMALI)E »STILLEBEN MIT BIRNEN«
Schon früh besaß seine Farbe eine eigene
magische Leuchtkraft und Transparenz, die er
später in seinen altmeisterlichen Stilleben von
Blumen zu einer reich differenzierten Intensität
steigerte. Auch in seinen Zeichnungen und
Aquarellen hat er die italienische Landschaft
in ihrem eigenartigen Rhythmus und strengen
Formaufbau harmonisch gegliedert. Eine kurze
Tätigkeit als Maschinenbauer und Architekt hat
sicherlich seine eigenartige Formen- und Linien-
gestaltung beeinflußt. Er besitzt ein seltenes
handwerkliches Können, aber seine meisterliche
Technik bleibt hinter dem starken Erlebnis des
Künstlers unsichtbar.
Mit ganz besonderem Feingefühl hat Schmid
die florentinische Landschaft gestaltet. Das
Formniveau, besonders der Pastelle und Aqua-
relle aus Florenz und Toskana, ist abgeklärter
und reifer wie in den frühen italienischen Land-
schaften. Er konstruiert weniger und findet köst-
liche Nuancen für das Schwingende und Strah-
lende derFlorentiner Atmosphäre. SeinTalentist
hier auch zu glücklichster Entfaltung gekommen.
In den letzten Jahren arbeitet der jetzt in
Potsdam wohnende Künstler oft monatelang in
seinem Pariser Atelier, und er hat auch in Süd-
frankreich, besonders in der Provence, land-
schaftliche Motive gesucht. Bei ihm erwacht
die neue Freude am Architekturbild. Man sah
gereifte, malerische Ergebnisse dieser letzten
Periode auf den Ausstellungen der Berliner
Akademie der Künste. Seine Architekturbilder
haben ein geheimnisvolles Leben. Ihre herbe
Sachlichkeit in der Flächengestaltung konzen-
triert sich mit der wunderbar abgestuften Mono-
tonie der Farbe zur letzten Geschlossenheit
der Form. In seinen Stilleben steht die alt-
meisterliche Durchführung neben der modernen
Farbigkeit. Mit graugrünen Hintergründen er-
reicht seine Palette oft bezwingende kolo-
ristische Wirkungen....... willy ganske.
*
Man soll jede Form gelten lassen, man soll jede
Form für künstlerisch halten, die ein voll-
kommener Ausdruck des innern Inhalts ist. An-
ders dient man nicht dem f reienGeiste. kahdinsk \.
WILHELM SCHMID—BERLIN
(iEMALI)E »STILLEBEN MIT BIRNEN«
Schon früh besaß seine Farbe eine eigene
magische Leuchtkraft und Transparenz, die er
später in seinen altmeisterlichen Stilleben von
Blumen zu einer reich differenzierten Intensität
steigerte. Auch in seinen Zeichnungen und
Aquarellen hat er die italienische Landschaft
in ihrem eigenartigen Rhythmus und strengen
Formaufbau harmonisch gegliedert. Eine kurze
Tätigkeit als Maschinenbauer und Architekt hat
sicherlich seine eigenartige Formen- und Linien-
gestaltung beeinflußt. Er besitzt ein seltenes
handwerkliches Können, aber seine meisterliche
Technik bleibt hinter dem starken Erlebnis des
Künstlers unsichtbar.
Mit ganz besonderem Feingefühl hat Schmid
die florentinische Landschaft gestaltet. Das
Formniveau, besonders der Pastelle und Aqua-
relle aus Florenz und Toskana, ist abgeklärter
und reifer wie in den frühen italienischen Land-
schaften. Er konstruiert weniger und findet köst-
liche Nuancen für das Schwingende und Strah-
lende derFlorentiner Atmosphäre. SeinTalentist
hier auch zu glücklichster Entfaltung gekommen.
In den letzten Jahren arbeitet der jetzt in
Potsdam wohnende Künstler oft monatelang in
seinem Pariser Atelier, und er hat auch in Süd-
frankreich, besonders in der Provence, land-
schaftliche Motive gesucht. Bei ihm erwacht
die neue Freude am Architekturbild. Man sah
gereifte, malerische Ergebnisse dieser letzten
Periode auf den Ausstellungen der Berliner
Akademie der Künste. Seine Architekturbilder
haben ein geheimnisvolles Leben. Ihre herbe
Sachlichkeit in der Flächengestaltung konzen-
triert sich mit der wunderbar abgestuften Mono-
tonie der Farbe zur letzten Geschlossenheit
der Form. In seinen Stilleben steht die alt-
meisterliche Durchführung neben der modernen
Farbigkeit. Mit graugrünen Hintergründen er-
reicht seine Palette oft bezwingende kolo-
ristische Wirkungen....... willy ganske.
*
Man soll jede Form gelten lassen, man soll jede
Form für künstlerisch halten, die ein voll-
kommener Ausdruck des innern Inhalts ist. An-
ders dient man nicht dem f reienGeiste. kahdinsk \.