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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 63.1928-1929

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R.: Räume der deutschen Schriftgiessereien auf der Pressa: Architekt Professor Hugo Eberhardt, Offenbach a. Main
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https://doi.org/10.11588/diglit.9253#0139

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prof. hugo eberhardt

»ausstellungs-raum«

RÄUME DER DEUTSCHEN SCHRIFTGIESSEREIEN
AUF DER PRESSA

architekt professor hugo eberhardt, offenbach a. main

Die Deutschen Schriftgießereien zeigen ihre
Erzeugnisse unter Führung von Dr. Karl
Klingspor auf der Pressa in 4 von Prof. Hugo
Eberhardt-Offenbach geschaffenen geschmack-
vollen Räumen. Der erste Raum, ein hoher, vor-
nehm wirkender Saal mit 6 schmälen Fenstern
dient der Repräsentation. Wände, Decke und
Vorhänge sind in Elfenbeinweiß gehalten; über
die Schmalseite und die Decke läuft ein breites
Goldband, das eine großzügige geometrische Or-
namentierung in verschiedenen Goldnuancier-
ungen zeigt. An der Gegenwand bildet das
Goldband den wirkungsvollen Hintergrund für
ein eigenartiges, im Silbergrau des Typenma-
terials gehaltenes Schriftschild von starker künst-
lerischer Einprägsamkeit. Die Form des Schildes
zeigt demBesucher wegweisend die Lage der wei-
teren Ausstellungsräume der Schriftgießereien.
Der Boden des Raumes ist zinnoberrot, die
Tischvitrinen in klassisch einfacher Gestaltung

sind lichtgraugrün auf dunkelgrauem Sockel. Sie
bergen in außerordentlich gewählter Aufmachung
in der einen Reihe eine Darstellung des Ent-
stehens der Schrifttypen. Die zweite Vitrinen-
reihe gibt in schöner Anordnung und präzister
einprägsamer Form einen Überblick über die
verschiedenen Schriftarten — Antiqua, Fraktur,
Kursiv —. Die drei übrigen Räume zeigen die-
selbe erfreuliche und geschmackvolle Sachlich-
keit der Ausstattung. Lichtgraugrüne, zweck-
mäßig gestaltete Vitrinen und Rahmen beher-
bergen — von gedämpftem Oberlicht bestens
beleuchtet — köstliche Schriftproben in schöner
Anordnung. Die Wände sind wiederum weiß,
der Boden zinnoberrot gehalten. Der durch alle
drei Räume ringsum laufende Schriftfries in pla-
stischen Buchstaben sitzt frei vor ockerfarbenem
Hintergrund. Das Ganze ein Musterbeispiel eines
schönen, maß- und zweckvollen Zusammenspiels
von Raum und Ausstellungsgut........ r.
 
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