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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 63.1928-1929

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Heizer, Wilhelm: Ein Holzhaus der deutschen Werkstätten: Entwurf: Karl Bertsch, Berlin-München
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https://doi.org/10.11588/diglit.9253#0145

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Ein Holzhaus der Deutschen Werkstätten

ein liebenswürdiges Baumaterial sei, diese
Behauptung beweist sich von selbst. Auf
diesen Funkt hin wollen wir uns das Haus
Bertsch ansehen.

Natürlich läßt sich ein Wohnhaus nicht
so ohne weiteres beschreiben. Denn not-
wendig gehören zum Hause auch die Be-
wohner, ihr Leben, ihr Denken, ihre Ge-
wohnheiten. Wenn wir ein fremdes, leben-
dig geschaffenes Haus betreten, so stehen
wir in einem fremden Reiche, im Phantasie-
und Lebenskreis ganz bestimmt gearteter
Menschen. Mit dem Beschreiben von Ein-
zelheiten ist da garnichts geholfen. Wenn
man z. B. als Eigentümlichkeit des Hau-
ses Bertsch angibt, daß alles Geschirr, die
Schuhe, die Kleider, die Wäsche, die Kost-
barkeiten, kurz alles und jedes in einem
raffiniert ausgeklügeltem System von Wand-
schränken und -schränkchen untergebracht
ist, oder in Schubfächern, die in die Wand
eingelassen sind, so ist damit nur eine
Kleinigkeit ausgesagt. Erst im Zusammen-
hang mit dem Ganzen gewinnt das Ein-
zelne einen vollen Wert. So ist es beim
Hause Bertsch.

Man tritt in das Arbeitszimmer. Große
Fenster machen den Raum weit und frei.
Man sitzt am Schreibtisch — ein Fenster
gibt Licht von links, ein zweites noch

KARL BERTSCH. »HOLZWOHNHAUS IN BERLIN«
 
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