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Woltmann, Alfred: Andrea Mantegna: geb. 1431, gest. in Mantua 1506
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.36088#0479
AN!)R K A MANTEGNA.
3'^
wurde er in lateinifchcr von mehreren Humaniflen gefeiert, ja fchon im Jahre iqß8
von Janus Pannonius, dem fpäteren Bifchof von Fünfkirchen. Auch noch
einen weiteren Zeitraum hielt diefe Schätzung vor. Schon Vafari citirte jene
Stelle aus ArioR's ratendem Roland (ßß. Gefang), in welchem Mantegna unter den
gröfsten Künftlern der eigenen Zeit, zwifchen Leonardo und Giovanni Bel-
lini, kurz vor Michelangelo und Raffael genannt wird. Uns, fo hoch wir
ihn immer ftellen, fcheint diefe Geltung doch vielleicht überrafchcnd. Wir Fer-
nerflehende vergleichen ihn unwillkürlich mit den noch gröfseren künfllerifchen
Erfcheinungen, die auf ihn folgten. Aber wir müffen uns klar machen, dafs er
diefen erfl den Weg ebnete, und dafs es aufserdem wirklich eine Zeit gab, in
der er als der gröfste Künfller in ganz Italien dafland. Die Schritte, die er
gethan hatte, erfchienen den Zeitgenoffen als die entfcheidenden, in ihren Augen
hatte er hch weit über alle Vorgänger emporgefchwungen und von den Jüngeren
reichte Keiner an ihn heran, bis im Jahre 1498 Leonardo's Abendmahl und 1499
die Pietas von Michelangelo vollendet wurden.
Anmerkungen.
dilettantifcher Kunftbildung gegenüber das Urtheil, welches eigene Prüfung der Bilder ergab, nicht
unterdrückenzu follen. Die Vertheilung, die wir im Texte vorgenommen haben, fleht zwar im Wider-
fpruch zu der feinigen, nicht aber zu der des Vafari.
Literatur. Vafari, Ausgabe Le Monier, V, S. iß/, mit den Anmerkungen
und dem höchft werthvollen Commentar von Selvatico (1849). — Einzelnes bei
dem annonymen Reifenden, deffen Berichte Morelli unter dem Titel: Notizic
d'opere di disegno u. f. w., Baffano 1800 herausgegeben. -—- Bern. Scardeonius,
De antiquitate urbis Patavii, Bafel ißöo. Urkundliches Material bei Pasqualc
Codde, Memorie biograhche porte in forma di dizionario . . . Mantua i8ß/;
Gaye, Carteggio etc., Bd. I und III; Carlo d'Arco, delle arti e degli artihci . . .
di Mantova, 2 Bde. i8ß/, 1858; Armand Bafchet, Documents sur M., Gazette
des Beaux-Arts, vol XX.; K. Brun, NeueDocumente über A. M., Zeitfchrift für
bild. Kunft, XI, Heft 1 und 2. — Eingehende Kunfth'.ftorifche Behandlung:
Waagen, Ueber Leben, Wirken und Werke der Maler Andrea Mantegna und
Luca Signorelli, RaumeFs hiflor. Tafchenbuch, i8ßo, und Waagen's kleine
Schriften, Stuttgart 18/ß; Crowe und Cavalcafelle, A History of painting in
North Italy, London 18/1, vol. I, (Deutfche Ausgabe ihrer Gefch. der ital.
Malerei von M. Jordan, Bd. V.).
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wurde er in lateinifchcr von mehreren Humaniflen gefeiert, ja fchon im Jahre iqß8
von Janus Pannonius, dem fpäteren Bifchof von Fünfkirchen. Auch noch
einen weiteren Zeitraum hielt diefe Schätzung vor. Schon Vafari citirte jene
Stelle aus ArioR's ratendem Roland (ßß. Gefang), in welchem Mantegna unter den
gröfsten Künftlern der eigenen Zeit, zwifchen Leonardo und Giovanni Bel-
lini, kurz vor Michelangelo und Raffael genannt wird. Uns, fo hoch wir
ihn immer ftellen, fcheint diefe Geltung doch vielleicht überrafchcnd. Wir Fer-
nerflehende vergleichen ihn unwillkürlich mit den noch gröfseren künfllerifchen
Erfcheinungen, die auf ihn folgten. Aber wir müffen uns klar machen, dafs er
diefen erfl den Weg ebnete, und dafs es aufserdem wirklich eine Zeit gab, in
der er als der gröfste Künfller in ganz Italien dafland. Die Schritte, die er
gethan hatte, erfchienen den Zeitgenoffen als die entfcheidenden, in ihren Augen
hatte er hch weit über alle Vorgänger emporgefchwungen und von den Jüngeren
reichte Keiner an ihn heran, bis im Jahre 1498 Leonardo's Abendmahl und 1499
die Pietas von Michelangelo vollendet wurden.
Anmerkungen.
dilettantifcher Kunftbildung gegenüber das Urtheil, welches eigene Prüfung der Bilder ergab, nicht
unterdrückenzu follen. Die Vertheilung, die wir im Texte vorgenommen haben, fleht zwar im Wider-
fpruch zu der feinigen, nicht aber zu der des Vafari.
Literatur. Vafari, Ausgabe Le Monier, V, S. iß/, mit den Anmerkungen
und dem höchft werthvollen Commentar von Selvatico (1849). — Einzelnes bei
dem annonymen Reifenden, deffen Berichte Morelli unter dem Titel: Notizic
d'opere di disegno u. f. w., Baffano 1800 herausgegeben. -—- Bern. Scardeonius,
De antiquitate urbis Patavii, Bafel ißöo. Urkundliches Material bei Pasqualc
Codde, Memorie biograhche porte in forma di dizionario . . . Mantua i8ß/;
Gaye, Carteggio etc., Bd. I und III; Carlo d'Arco, delle arti e degli artihci . . .
di Mantova, 2 Bde. i8ß/, 1858; Armand Bafchet, Documents sur M., Gazette
des Beaux-Arts, vol XX.; K. Brun, NeueDocumente über A. M., Zeitfchrift für
bild. Kunft, XI, Heft 1 und 2. — Eingehende Kunfth'.ftorifche Behandlung:
Waagen, Ueber Leben, Wirken und Werke der Maler Andrea Mantegna und
Luca Signorelli, RaumeFs hiflor. Tafchenbuch, i8ßo, und Waagen's kleine
Schriften, Stuttgart 18/ß; Crowe und Cavalcafelle, A History of painting in
North Italy, London 18/1, vol. I, (Deutfche Ausgabe ihrer Gefch. der ital.
Malerei von M. Jordan, Bd. V.).