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Dohme, Robert
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (2,1): Kunst und Künstler Italiens bis um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1878

DOI Artikel:
Rosenberg, Adolf: Lorenzo Ghiberti: geb. in Florenz 1378, gest. ebenda 1455
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https://doi.org/10.11588/diglit.36088#0256

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Lorenzo Ghiberti.
Geb. in Florenz 1378; geft. ebenda 14$$.
Lorenzo Ghiberti wurde im Jahre 1378 zu Florenz geboren. Er war der
Sohn des Cione di Ser Buonacorfo und der Madonna Fiore. Bald nach feiner
Geburt trennte lieh feine Mutter von ihrem Gatten und trat in ein eheliches Ver-
hältnis zu dem Goldfehmiede Bartolo oder Bartoluccio di Michele, welcher hch
der Erziehung des jungen Lorenzo mit grofser Sorgfalt annahm. Als Cione, der
Vater Ghiberti's, im Jahre 1406 geflorben war, drangen die Freunde Bartolo's in
ihn, hch mit Madonna Fiore rechtlich zu vermählen. Es gefchah, und die in-
zwifchen dem Verhältnifs entfproffenen drei Kinder wurden durch diefen Schritt
legitimirt.
Lorenzo erlernte bei feinem Pflegevater deffen Handwerk. Aber nach feinem
eigenen Gefländnifs, welches er in einem uns aufbehaltenen Tagebuche aus-
fpricht, zog es ihn mehr zur Malerei und zur Zeichenkunfl. Darin war vielleicht
Gherardo Starnina, derfelbe, welcher das Talent des Mafolino heranbildete, fein
Lehrer. Als im Jahre 1400 diePefl in Florenz ausbrach, und dazu bürgerliche Un-
ruhen den Frieden der Stadt ftörten, verliefs Ghiberti mit anderen Malern die Heimath
und begab hch nach der Romagna. Hier fand er in Rimini bei Carlo Malatefla, dem
die Zeitgenoffen den Beinamen Cäto gaben, einem eifrigen Freunde der Künfle
und Wiffenfchaften, Befchäftigung. So malte er ihm u. A. ein Zimmer feines
Palaffes in Fresco aus. Die Arbeit fand fo fehr den Beifall Malateha's, dafs er
hch bemühte, den jungen Künhler durch lockende Verfprechungen an hch zu
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