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Dohme, Robert
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (2,1): Kunst und Künstler Italiens bis um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1878

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Semper, Hans: Donato Bramante: geb. in Urbino 1444, gest. in Rom 1514
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https://doi.org/10.11588/diglit.36088#0627

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Donato Bramante.
Ceb. inUrbinoi444, geR. inRomi5i4.

Wiewohl Bramante dem Namen nach vielleicht der bekanntere und ge-
feiertde aller Architekten der Renaiffance ifl, und mit Recht als Schöpfer und
Hauptvertreter einer ganzen Richtung der Renaiffancearchitektur gilt, fo herrfchen
doch kaum bei einem andern hervorragenden Künftler feiner Zeit fo viele Un-
gewifsheiten und Streitfragen in Bezug auf Leben und Werke als gerade bei
ihm. Schon Herkunft und Geburtsort waren lange Zeit flreitig. Jetzt wiffen wir,
dafs er nicht aus Cafleldurante flammte, nicht mit feinem Familiennamen Lazzari
hiefs, fondern dafs Urbino fein Geburtsort, fein Vater Angelo Bramante, Sohn
des Renzo von Caftell Farneta war. Seine Mutter Vittoria, Tochter eines Pas-
cuccio, flammte von Monte Asdrualdo, daher auch Bramante häutig Asdrualdino
genannt wird. Bramante's Vorname war Donato oder Donnino. Völliges Dunkel
herrfcht über den Verlauf feiner erden Lebensperiode, ferner über den erden
kündlerifchen Unterricht, den er genofs. Da er dch aber noch in fpäteren Jahren
vielfach als Maler bethätigte, fo id es wohl möglich, dafs er als folcher feine
kündlerifche Laufbahn, und zwar wie Vafari angiebt, bei Fra Bartolommeo Cor-
radini, genannt Carnevale, begann. Dafs aber Scirro Scirri von Cadeldurante,
jetzt Urbania, ein bedeutender Fedungsarchitekt feiner Zeit, dem Bramante die
Elemente der Zeichenkund beigebracht habe, (wie ein alter Chronid und Pagave
wollen) id unmöglich, weil Scirro Scirri, der im Diende des Königs Alphons
 
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