Dohme, Robert: Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (2,1): Kunst und Künstler Italiens bis um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts (Leipzig, 1878)

Leon Battista Alberti.
Geb. in Genua 1404; geft. in Rom 1472.

Leon Battifta Alberti, der Sohn des Lorenzo di Benedetto und Neffe des
Cardinais Alberto degli Alberti wurde den 18. Februar 1404 zu Genua geboren,
wofelbft fein feit 138/ aus Florenz vertriebener Vater in der Verbannung lebte.
Die Alberti gehörten zu den vornehmften Familien von Florenz, ihre Herkunft
leiteten he von den Herrn von Catenaja ab, welche fchon im 11. Jahrhundert
genannt wurden. Ein Zweig der Alberti da Catenaja wohnte nach der Zer-
ftörung ihres Behtzthums in Florenz, ein anderer in Arezzo; jener nannte (ich
von nun an blos degli Alberti, diefer da Catenaja. Die horentiner Familie degli
Alberti Fand feit 1304 in grofsem Anfehen und glänzte als folche bei den
Fetten nach der Einnahme von Arezzo durch fürftlichen Aufwand. In den Jahr-
büchern der Republik bekleiden ihre Mitglieder neun Mal die Stelle eines Gon-
faloniere, das höchfte in Florenz zu eringende Ehrenamt. Reichthum und Macht-
fülle vereinigten hch namentlich in Leon Battifta's Grofsonkel Benedetto; wie he ihn
felbft aber und feinen Anhang zu politifchen Machinationen gegen die herrfchende
Partei verleiteten, fo erzeugten he ihm zugleich die Eiferfucht feiner Mitbürger
und deren nicht ganz ungerechtfertigte Furcht vor etwaigen Tyrannengelüften.
In einer durch Verrath mifsglückten Verfchwörung der fogenannten 'iWeifsenM
gegen Mafo degli Albizzi und feine Partei, welche Florenz zur Zeit beherrfchte,
entfehied hch das Gefchick Benedetto's; er wie feine Brüder Lorenzo, der Vater
Leon Battifta's und Cipriano's wurden in Gcmeinfchaft mit anderen Verfchworenen
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