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Dohme, Robert
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (2,1): Kunst und Künstler Italiens bis um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1878

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Rosenberg, Adolf: Donatello: geb. in Florenz 1386, gest. daselbst 1466
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https://doi.org/10.11588/diglit.36088#0277

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Donatello.
Geb. in Florenz 1386; gelt, dafetbft 1466.
Donato, genannt Donatello, wurde im Jahre 1386 zu Florenz geboren. Sein
Vater Niccolo di Betto Bardi, war im Stadtbezirk von S. Piero in Gattolino an-
fällig und gehörte zur Zunft der Wollenkämmer. Als diefe während des Aufwandes
der ,,Ciompi" (d. h. Gevattern), wie man nach dem Vorgänge des Herzogs von
Athen das niedere Volk nannte, für die Optimaten Partei genommen hatte, wurde
er von den Siegern in die Verbannung gefchickt, welche er in Pifa verlebte.
Dort gerieth er in neue Händel, die mit einem Todtfchlage endeten. Nun floh
er nach Lucca, und tauchte endlich nach mannigfachen Schickfalen, welche ihn bei-
nahe um's Leben brachten, um 1380 wieder in Florenz auf. Vor 141$ mufs er ge-
worben fein, denn in einem Aufträge, welchen Donatello in diefem Jahre erhielt,
wird er der Sohn des weiland Niccolo genannt.
Nach dem Berichte Vafari's genofs Donatello feine Erziehung im Haufe der
Martelli, der Freunde der Medici. So unwahrfcheinlich diefe Nachricht auch klingen
mag, da Donatello's Vater der Gegenpartei angehörte, fo iW doch wenigltens
gewifs, dafs der jüngere Ruberto Martelli, der Freund des Colimo von Medici,
für die Werke unferes KünfHers ein lebhaftes Intereffe hegte. Ruberto foll tefta-
mentarifch verfügt haben, dafs Keiner feiner Nachkommen bei Strafe fchweren
Verlufles an Land zu GunWen der Stadt eine gewiffe Statue Johannes des Täufers
von Donatello verkaufen dürfe; und bis auf den heutigen Tag hat lieh noch eine
Anzahl von Werken des Meilters im Haufe der Martelli erhalten.
 
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