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Dobbert, Eduard: Pietro Lorenzetti
DOI Artikel:Dobbert, Eduard: Ambruogio Lorenzetti: Geb. um 1300; gest. nach 1345
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.36088#0161
AMBRUOGIO LORENZETTI.
43
Ein ferneres Tafelbild Pietro'S; die Madonna mit dem Kinde; von Heiligen
umgeben; das lehr gerühmt wird; behtzt die Pieve zu Arezzo. Es ift jenes Ichon
von Valari gepriefene Gemälde; welches nach Milanefi (vergl. deffen neue Ausgabe
des Valari; Florenz 1878; I; S. 47$) im Jahre 1320 durch Guido Tarlati bei Pietro
Lorenzetti für 160 Pilaner Lire beftellt wurde.
Valari fchreibt ferner unterem Meifler das berühmte Fresco im pifaner Campo
santo ZU; in welchem das Leben der Einfiedler gefchildert ift. Leider aber ift
auf feine Auslage wenig zu geben, befonders da er die benachbarten Darftellungen
des jüngften Gerichtes und des logenannten ^Triumphes des Todes«; welche aus
ftiliftilchen Gründen derfelben Hand zugefchrieben werden mühen; von einem
anderen Meilter; von Orcagna, gemalt werden läfst. Eine Uebereinltimmung
zwifchen den mir bekannten licher beglaubigten Bildern PietroT und den Malereien
in Pifa habe ich nicht gefunden und werde die letzteren daher nicht an diefer
Stelle; fondern erft weiter unten befprechen.
Ueber die Lebensverhältniffe Pietro Lorenzettfs lind wir nur äulserft dürftig
unterrichtet. Weder lein Geburts- noch lein Todesjahr ift bekannt. Er hatte in
der Parochie von S. Pietro in Caltelvecchio leine Wohnung und war mit Giovanna
di Mino del Cicerchia verheirathet.
V. Ambruogio Lorenzetti.
Geb. um 1300; geft. nach 1345.
Der um die italienilche Kunftgelchichte hochverdiente Gaetano Milaneli hat
dielen Künftler zuerft im Jahre 1323 erwähnt gefunden.
1331 malte er die Fresken in S. Francesco (dem jetzigen Seminar) zu Siena;
welche von Ghiberti und; in Anlehnung an dielen; von Valari fo lehr gerühmt werden.
Ghiberti hat in feinem Commentar dieles Werk befonders eingehend gefchildert.
Wir leien bei ihm:
^Ambruogio Lorenzetti war ein lehr berühmter und vortrefflicher Meifter...;
ein ausgezeichneter Erfinder . . . Unter leinen zahlreichen Werken befindet fleh
bei den Minoriten eine grofsartige x.Gelchichte«; die vorzüglich gearbeitet ift.
Sie nimmt die ganze Wand eines Kreuzganges ein: Hier ift dargeftellt; wie
ein Jüngling befchliefst Mönch zu werden; wie er Mönch wird und fleh von
dem Oberen einkleiden läfst; wie er dann mit anderen Brüdern von dem
Oberen mit gröfster Inbrunft die Erlaubnils erbittet; nach Allen zu reifen; um
den Sarazenen das Chriftenthum zu predigen. Wie dann die betagten Mönche
aufbrechen und zum Sultan gehen. Als fle aber den Glauben an Chriftus zu
predigen begannen; wurden fle ergriffen und vor den Sultan geführt; der fbfort
den Befehl ertheilte; he an eine Säule zu binden und mit Ruthen zu peitlchen.
Sie wurden nun fogleich angebunden; und zwei Männer begannen die Mönche zu
fchlagen. Hier ift dargeftellt; wie die beiden he gefchlagen haben und nun; von
zwei andern abgelöft; mit den Ruthen in der Hand; mit naffen Haaren und fchweifs-
triefend hch erholen. Die Kunft; mit welcher der Meifter die Angft und Auf-
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Ein ferneres Tafelbild Pietro'S; die Madonna mit dem Kinde; von Heiligen
umgeben; das lehr gerühmt wird; behtzt die Pieve zu Arezzo. Es ift jenes Ichon
von Valari gepriefene Gemälde; welches nach Milanefi (vergl. deffen neue Ausgabe
des Valari; Florenz 1878; I; S. 47$) im Jahre 1320 durch Guido Tarlati bei Pietro
Lorenzetti für 160 Pilaner Lire beftellt wurde.
Valari fchreibt ferner unterem Meifler das berühmte Fresco im pifaner Campo
santo ZU; in welchem das Leben der Einfiedler gefchildert ift. Leider aber ift
auf feine Auslage wenig zu geben, befonders da er die benachbarten Darftellungen
des jüngften Gerichtes und des logenannten ^Triumphes des Todes«; welche aus
ftiliftilchen Gründen derfelben Hand zugefchrieben werden mühen; von einem
anderen Meilter; von Orcagna, gemalt werden läfst. Eine Uebereinltimmung
zwifchen den mir bekannten licher beglaubigten Bildern PietroT und den Malereien
in Pifa habe ich nicht gefunden und werde die letzteren daher nicht an diefer
Stelle; fondern erft weiter unten befprechen.
Ueber die Lebensverhältniffe Pietro Lorenzettfs lind wir nur äulserft dürftig
unterrichtet. Weder lein Geburts- noch lein Todesjahr ift bekannt. Er hatte in
der Parochie von S. Pietro in Caltelvecchio leine Wohnung und war mit Giovanna
di Mino del Cicerchia verheirathet.
V. Ambruogio Lorenzetti.
Geb. um 1300; geft. nach 1345.
Der um die italienilche Kunftgelchichte hochverdiente Gaetano Milaneli hat
dielen Künftler zuerft im Jahre 1323 erwähnt gefunden.
1331 malte er die Fresken in S. Francesco (dem jetzigen Seminar) zu Siena;
welche von Ghiberti und; in Anlehnung an dielen; von Valari fo lehr gerühmt werden.
Ghiberti hat in feinem Commentar dieles Werk befonders eingehend gefchildert.
Wir leien bei ihm:
^Ambruogio Lorenzetti war ein lehr berühmter und vortrefflicher Meifter...;
ein ausgezeichneter Erfinder . . . Unter leinen zahlreichen Werken befindet fleh
bei den Minoriten eine grofsartige x.Gelchichte«; die vorzüglich gearbeitet ift.
Sie nimmt die ganze Wand eines Kreuzganges ein: Hier ift dargeftellt; wie
ein Jüngling befchliefst Mönch zu werden; wie er Mönch wird und fleh von
dem Oberen einkleiden läfst; wie er dann mit anderen Brüdern von dem
Oberen mit gröfster Inbrunft die Erlaubnils erbittet; nach Allen zu reifen; um
den Sarazenen das Chriftenthum zu predigen. Wie dann die betagten Mönche
aufbrechen und zum Sultan gehen. Als fle aber den Glauben an Chriftus zu
predigen begannen; wurden fle ergriffen und vor den Sultan geführt; der fbfort
den Befehl ertheilte; he an eine Säule zu binden und mit Ruthen zu peitlchen.
Sie wurden nun fogleich angebunden; und zwei Männer begannen die Mönche zu
fchlagen. Hier ift dargeftellt; wie die beiden he gefchlagen haben und nun; von
zwei andern abgelöft; mit den Ruthen in der Hand; mit naffen Haaren und fchweifs-
triefend hch erholen. Die Kunft; mit welcher der Meifter die Angft und Auf-
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