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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0095
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beiterhäuser mit zum Deich orientierten Gie-
beln, die sich um die Kirche herum verdichten.
Durch ein kleines Neubaugebiet mit Gemeinde-
und Schulhaus ist Balje in jüngster Zeit nur un-
wesentlich gewachsen.
Südlich des giebelständigen, früheren Schulge-
bäudes Deichstraße 73 (err. 1854) weitet sich
der Straßenzug Bei der Kirche zu einem städte-
baulich reizvollen Platz, der im Westen und Sü-
den von einer recht geschlossenen Bebauung
des ausgehenden 19. und beginnenden 20.Jh.
eingefaßt und im östlichen Abschnitt mit der
Backsteinkirche St. Maria besetzt ist. Sie war
1938 als Ersatz für eine niedergebrannte, in Tei-
len aus dem Mittelalter stammende Kirche ent-
standen und ist als gedrungener Backsteinbau,
dessen regelmäßig gemauerten Wandflächen
nur wenige Öffnungen aufweisen, konzipiert.
Der mächtige quadratische Westturm schließt
mit einem pfannengedeckten Pyramidendach
ab (Bei der Kirche).


Balje, Bei der Kirche, ev. Kirche St. Maria, 1936


Balje, Bei der Kirche 5, Pfarrhaus, Ende 19.Jh


Unter den westlichen platzbegrenzenden Bau-
ten ragen zwei Fachwerkbauten aus der
1. Hälfte des 19,Jh. heraus. Das giebelständige
Wohnhaus Bei der Kirche 12 mit leicht nach
vorn geneigtem Giebeldreieck ist im Osten
durch einen traufständigen Anbau ergänzt wor-
den. Deutlich hinter die Bauflucht zurück
springt der mit einem Walmdach abschließende
traufständige Fachwerkbau Nr. 4, welcher bis
Ende des 19.Jh. als Pfarramt und anschließend
vorübergehend als Schule diente. Das Ende
des 19.Jh. auf einer großzügig bemessenen
Parzelle neuerbaute Pfarramt Bei der Kirche 5
bildet die südliche Platzbegrenzung. In der
symmetrisch gegliederten Fassade des schlich-
ten, siebenachsigen Backsteinbaus mit Schie-
ferdeckung wird der mittige Eingang durch ei-
nen übergiebelten Risalit in gotisierender For-
mensprache hervorgehoben.
Als Zugang zu dem südlich des Kirchplatzes
gelegenen Friedhof ist das auf 1844 datierte

Eingangstor hervorzuheben. In die beiden
durchbrochen gearbeiteten und mit Vasen be-
krönten Torpfosten sind eiserne Torflügel einge-
hängt. Weiterhin ist das Mausoleum der Familie
von der Decken beachtenswert. Der rechtecki-
ge Backsteinbau mit Schieferdach, dessen Fas-
saden durch rundbogige Blendnischen geglie-
dert sind, wurde etwa 1876 errichtet.
Von den wenigen Hofanlagen Baljes, die im öst-
lichen Teilstück der Deichstraße angeordnet
sind, setzt der Zweiständerbau Deichstraße 27
(dat.1773) besondere Akzente. Sein Wirt-
schaftsgiebel mit schmückendem Buntmauer-
werk und gekehlten Knaggen wird von dekora-
tiv ausgeschnittenen Ortgangbrettern eingefaßt.
An den Langseiten springen zwei, auf Holzstüt-
zen gestellte Zwerchhäuser vor, von denen das
westliche auf einen 1921 stattgefundenen Um-
bau zurückgeht.
Nahezu einhundert Jahre jünger ist das östliche
Fachhallenhaus Deichstraße 9. Sein enges,


Balje, Bei der Kirche, Mausoleum der Familie von der Decken, um 1876


Balje, Bei der Kirche, Friedhofstor. 1844

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