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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0173
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Bereich der heutigen Straße „Im Dorfe“. Hier
weitet sich die nord-süd gerichtete Er-
schließungsachse inmitten eines dichten Ei-
chenhains zu einem kleinen Platz, um den her-
um auf ungleichmäßig geschnittenen Grund-
stücken die Hallenhäuser Im Dorfe 5 (erb. 1838,
Meister HMB) und Alte Dorfstraße 33
(erb. 1855) noch das ursprüngliche Dorfbild er-
ahnen lassen. Beide folgen im wesentlichen
dem oben genannten Gerüstaufbau.
In der 1. Hälfte des 19.Jh. dehnte sich die Be-
bauung Hagenahs auch auf das Südufer des
Dorfbaches aus, wo zunächst einige Anbauer-
und Kötnerstellen am Abzweig des Kirchweges
entstanden. Ihr Gebäudebestand ist mit Aus-
nahme des Hallenhauses Alte Dorfstraße 20
(erb. 1826) überwiegend modernisiert worden.
Nach Abschluß der Verkopplung folgten weitere
Ansiedlungen an dem zur Bundesstraße ausge-
bauten alten Heer- und Postweg zwischen Sta-
de und Bremervörde. Diese drei, deutlich von-
einander abgegrenzten Siedlungsschwerpunkte
Hagenahs sind mittlerweile jedoch durch Nach-
verdichtungen weitgehend zusammengewach-
sen.
Eine Einzellage ist hingegen bis heute für den
deutlich außerhalb dieses Dorfgefüges gegrün-
deten Hof An der Bundesstraße Nr. 6 kenn-
zeichnend. Sein um 1875 errichtetes Hallen-
haus brannte 1902 nieder und wurde durch ei-
nen eingeschossigen Backsteinbau mit
niedrigem Kniestock und flachgeneigtem Sat-
teldach ersetzt. Die symmetrisch gestaltete Gie-
belansicht zeigt von stuckierten Architekturtei-
len eingefaßte rundbogige Öffnungen und einen
hinter zwei eingestellten Säulen zurückliegen-
den Eingang.
Wohl infolge des 1773 von Jürgen Christian
Findorff projektierten Oste-Schwinge-Kanals,
der nach Fertigstellung des westlichen Teil-
stücks 1783 jedoch nicht weiter gebaut wurde,
sind auch die beiden Siedlerstellen im östlichen
Willahermoor an der geplanten Kanaltrasse an-
gelegt worden. Der Hof Zum Willahermoor 2
brannte 1908 nieder und wurde in traditioneller
Weise als Zweiständerbau mit verbretterter Gie-
belspitze wieder errichtet.
HIMMELPFORTEN

Die ältesten vorgeschichtlichen Funde des
Landkreises aus der Jungsteinzeit belegen eine
frühe Besiedlung des Himmelpfortener Gemein-
degebietes, das von der Ostemarsch bis auf ei-
nen zehn Meter hohen Geestrücken hinauf-
reicht. Es wird im Norden vom Burgbeckkanal
und im Westen größtenteils vom Wasserlauf
des Horsterbeck begrenzt. Auf seinem Ostufer
ist der Kirchort Himmelpforten elf Kilometer
westlich von Stade angesiedelt.
Die Geschichte Himmelpfortens ist eng mit dem
einst wohlhabenden Zisterzienserkloster „Porta
Coeli“ (= Himmelspforte) verbunden, das wohl
nur unwesentlich vor seiner ersten Erwähnung
1255 in der Ortschaft „Eulsete bzw. Eylsede“
eingerichtet worden war. Doch schon bald ver-
drängte der Klostername den alten Ortsnamen.
Mit dem Bau der Klosterkirche um 1330 bildete


Himmelpforten, Kurhannoversche Landesaufnahme, 1769 (Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen)


Hagenah, Alte Dorfstraße 20, Wohnwirtschaftsgebäude

Hagenah, Im Dorfe 5, Wohnwirtschaftsgebäude, 1838


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