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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0172
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Heinbockel, Hinter den Höfen 11, Scheune, wohl um 1800

Heinbockel, Hagenaher Straße 10, Wohnwirtschaftsgebäude, 1854


geordnet, die sich etwa in der Mitte zu einem
kleinen Platz, dem Brink, weitet. Er diente
früher, durch Einfriedungen von den umliegen-
den Ackerflächen abgeschlossen, als Sammel-
stelle für Viehherden und zeitweise auch als
Weide.
Der engbebaute, nahezu rechteckige Sied-
lungskern mit ursprünglich vier Stellen (1718)
wird von den Straßenzügen Dorfstraße, Grosse
Straße und Hinter den Höfen umschlossen und
von zwei parallel verlaufenden schmalen Gas-
sen durchquert. Ausgehend von seinen Eck-
punkten führen sternförmig Wege in die Umge-
bung, an denen sich neuere Wohngebäude auf-
reihen. In der alten Dorflage, die noch stark von
bewirtschafteten Höfen auf unregelmäßigen
Grundstücken geprägt ist, sind Nachverdich-
tungen hingegen selten. Hier blieb im nördli-
chen Teil, der durch ansehnlichen Baumbe-
stand bestimmt wird, eine etwa 40 Meter lange
Torfscheune mit Stallbereich erhalten, die ver-
mutlich gemeinsam mit dem stark überformten
Haupthaus 1796 errichtet worden ist. Der
Fachwerkbau mit reetgedecktem Walmdach
und aussteifenden K-Verstrebungen an den
Ecken zeigt im straßenseitigen Westteil noch
durchbrochene Gefachausmauerungen zur
Belüftung (Hinter den Höfen 11).
Die als Denkmale ausgewiesenen Hallenhäuser
entstammen in der Regel der Mitte des 19.Jh.
und folgen in ihrer Gestaltung einem identi-
schen, für diese Zeit charakteristischen Sche-
ma mit einem gleichmäßigen Fachwerkgefüge,
einer wenn überhaupt nur gering vorkragenden
Schwelle oberhalb des Dielentores und zwei
rahmenden, gefachgroßen Fenstern beidseitig
desselben. Lediglich die Dachform variiert, so
daß in den Hofbereichen sowohl Walme und
Halbwalme, aber auch Steilgiebel zu finden
sind.
Ein frühes Beispiel dieses Typs ist das wohl An-
fang des 19.Jh. erbaute, bis heute schornstein-
lose Kötnerhaus Dorfstraße 13. Dieses in wich-
tiger ortsbildprägender Position stehende Ge-
bäude ist - bedingt durch langjährigen
Leerstand - in seiner Substanz stark gefährdet.


Heinbockel, Dorfstraße 13, Wohnwirtschaftsgebäude, Anfang 19. Jh.

Ferner sind die Hallenhäuser Kötnerende 14
(1845 vom Meister HMB erbaut) und - mit
größeren Abmessungen - Hagenaher Straße
10 (inschriftlich auf 1854 datiert) zu nennen, die
beide im Wirtschaftsteil einen in der Spitze ver-
breiterten Steilgiebel zeigen. Beide wurden kurz
nach der Verkopplung außerhalb des histori-
schen Dorfkernes errichtet. Aus dieser Zeit
stammt auch das am östlichen Ortsrand gele-
gene Gehöft Düdenbütteler Straße 7 mit drei
reetgedeckten Fachwerkbauten. Der nach
Osten offene Hofplatz wird zur Straße durch ei-
ne traufständige Torfscheune abgegrenzt. Hier-
zu parallel, aber zurückliegend, ist das inschrift-
lich auf 1852 datierte Haupthaus angeordnet,
zu dem wiederum rechtwinklig ein kleiner
Schweinestall mit Walmdach steht.

HEINBOCKEL - HAGENAH

Südlich von Heinbockel erstreckt sich die Ort-
schaft Hagenah. Von den ursprünglich drei Hö-
fen lagen zwei am Nordufer des Dorfgrabens im

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