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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0130
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wegen verteilen, die von dem als Sackgasse
endenden Hauptweg abzweigen, sind die Bau-
ten im südlichen Niederhüll straßenbegleitend
angeordnet.
Der im Schutz hoher Bäume liegende Hof
Oberhüll 5 zeichnet sich durch eine unver-
wechselbare Giebelfront aus, die aus drei, nach
ihrer Größe gestaffelten reetgedeckten Fach-
werkbauten zusammengesetzt ist. In atypischer
Weise wurde zwischen Haupthaus und Vieh-
scheune ein traufständiger Querbau eingefügt.
Eine verbretterte Kornscheune vervollständigt
die laut Eigentümerangabe 1862 errichtete An-
lage.
Bei dem Doppelhallenhof Oberhüll 16, der auf
einem wiederverwendeten Torholm von 1635
als zweite Datierung die Jahreszahl 1828 an-
gibt, zeigen Haupthaus und Scheune eine re-
gelmäßige Fachwerkstruktur und verbretterte
Giebelspitzen.

Hüll, Oberhüll 2, Wohnwirtschaftsgebäude

Gauensiekermoor, Gauensiekermoor 19, Wohnwirtschaftsgebäude


Dornbuschermoor, Dornbuschermoor 24, Wohnwirtschaftsgebäude


Eines der ältesten Gerüste in der Gemarkung
besitzt vermutlich das zu Wohnraum ausgebau-
te Hallenhaus Oberhüll 2, dessen Torholm die
Datierungen 1757 und 1810 angibt. Insbeson-
dere die sichtbaren Balkenköpfe auf nach innen
geneigten Hauptständern und die schlichten
Knaggen sind Merkmale dieser frühen Bauzeit.
Auch die Objekte Oberhüll 10 und 14 aus der
1. Hälfte des 19.Jh. wurden unter nur geringfü-
gigen Änderungen im äußeren Erscheinungsbild
in jüngster Zeit zu Wohnraum ausgebaut. In
den sehr ähnlich gestalteten Giebeln sind ne-
ben dem Dielentor jeweils zwei Fenster sowie
zwei Mistgangtüren angeordnet, jedoch ist ihre
jeweilige Wirkung durch die Ausgestaltung des
Giebeldreiecks mit Walm (Nr. 10) bzw. verbrei-
terter Spitze (Nr. 14) sehr unterschiedlich. In
vergleichbarer Weise ist weiterhin das Gebäude
Niederhüll 29 am südlichen Ende der Straße
ausgebildet. Hier gibt der Torholm die Jahres-
zahl 1821 an.
Nahezu unverändert überkommen ist - nicht
nur in ihrem Gebäudebestand, sondern auch in
der umgebenden Grundstücksgestaltung - die
aus Haupthaus und Viehscheune bestehende
Anlage Niederhüil 23, die seit kurzem den Hei-
mathof Hüll beherbergt (erb. um 1850).
Wohl bedingt durch die Randlage Hülls hat sich
hier noch bis zum Ersten Weltkrieg die traditio-
nelle Bauweise des Hallenhauses gehalten, wie
die Beispiele Niederhüll 21 von 1901 und
Oberhüll 20 von 1911 bezeugen. Beide sind
mit einem engmaschigen Fachwerkgitter über-
zogen und zeigen in ihren Wirtschaftsgiebeln
den klassischen Aufbau.

DÜDENBÜTTEL

Auf einem flachwelligen, 10-15 Meter hohen
Geestrücken liegt Düdenbüttel acht Kilometer
westlich von Stade. Bevor es 1890 nach Him-
melpforten eingepfarrt wurde, gehörte es zum
Kirchspiel Oldendorf. Die Namensendung -büt-
tel des erstmals 1059 urkundlich genannten Or-
tes weist auf eine spätsächsische Ortsgrün-
dung, die wohl im 7./8.Jh. aus dem nördlich
gelegenen „Urdorf“ Hammah heraus erfolgte.
Noch in der Kurhannoverschen Landesaufnah-
me von 1766 zeigte der Ort eine für Haufendör-

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