Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0089
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ausdehnung der Dorflage in nördlicher Rich-
tung. Auf den hier entstandenen Anbauerstellen
haben sich entlang der Hauptstraße mehrere
giebelständige Wohnwirtschaftsgebäude erhal-
ten, die sich zu einer wenig veränderten Einheit
formieren.
Hierzu gehören zwei Hallenhäuser auf dem
Grundstück Nr. 20, deren Torbalken jeweils die
Jahreszahl 1798 angeben. Während der nördli-
che Bau in seinem Wirtschaftsgiebel unter ei-
nem Vollwalm kräftige Hauptständer mit Kopf-
bändern und sogenannten K-Streben sowie auf
eine frühere Ausfachung mit Lehmflechtwerk
deutende breite Gefache (Meister FSTF) zeigt,
ist der Giebel des südlichen Gebäudes durch
ein engmaschiges Fachwerkgitter und einen
Halbwalm bestimmt (Meister PW). Beiden Bau-
ten vorgelagert ist eine quererschlossene, gie-
belständige Scheune mit gewalmtem Reetdach
aus der 2. Hälfte des 19.Jh. (Nr.20). Komplet-
tiert wird die Gruppe durch einen jüngeren,
wohl in der 2. Hälfte des 19.Jh. errichteten
Zweiständerbau, der mit einem im Giebeldrei-
eck verbreiterten Steilgiebel ausgebildet ist
(Nr. 22).
Besondere Aufmerksamkeit verdient zudem der
Zweiständerbau Hinter den Höfen 6. Hinter der
1910 massiv erneuerten Außenhaut mit zeittypi-
schen Gliederungen, die im Wirtschaftsteil den
ursprünglich bis auf die Vorschauer herunterge-
zogenen Vollwalm ersetzte, ist das ältere,
womöglich ins 18.Jh. zurückreichende Innen-
gerüst vollständig erhalten.
In den letzten Jahren haben sich an diesen al-
ten Ortskern sowohl nördlich als auch westlich
breite Einfamilienhausgürtel angelagert.

AHLERSTEDT

Die Gemeinde Ahlerstedt erstreckt sich im Süd-
westen des Landkreises in welliger, bis zu
40 Meter ansteigender Geestlandschaft und
reicht bis an den Nachbarkreis Rotenburg her-
an. Landschaftsprägend durchzieht im großen
Bogen das eingegrünte. Tal der Aue das Ge-
meindegebiet, für das zahlreiche Funde der
Steinzeit eine vorgeschichtliche Besiedlung be-
legen.
Die Gründung der Kirche mit unbekanntem Pa-
trozinium, muß - vermutlich als Taufkirche - vor
1330 erfolgt sein, da zu diesem Zeitpunkt be-
reits Patronatsrechte durch den Knappen Hein-
rich von Stade verkauft wurden. Auch wies der
Altarraum des 1864 abgerissenen Gotteshau-
ses romanische Bauteile auf. Etwa um 1300 ist
wohl auch die kleine, nur sieben Dörfer umfas-
sende Börde Ahlerstedt gebildet worden, die
1692 mit den Börden Bargstedt und Mulsum
zur Vogtei Mulsum zusammengefaßt wurde,
welche wiederum 1753 im Amt Harsefeld auf-
ging.
Ev. Kirche
Als Ersatz für einen baufälligen Vorgängerbau
ist die heutige neugotische Backsteinkirche mit
eingezogenem 5/8- Chor zwischen 1863-65
nach Entwürfen des hannoverschen Architekten
Edwin Oppler (1831-1880) aufgeführt worden


Ahlerstedt, Kurhannoversche Landesaufnahme 1769 (Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen)


Ahlerstedt, Stader Straße 35. Kirche, 1863-65, Arch. E. Oppler


85
 
Annotationen