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Albrecht, Heike [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0120
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DROCHTERSEN - SIETWENDE,
THEISBRÜGGE, NINDORF



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, G.

Drochtersen, Nindorfer Straße 44, Wohnwirtschaftsgebäude, 1754

Drochtersen, Theisbrügger Straße 14, Hofanlage, 1837/1847


Ohne Unterbrechung setzt sich nördlich von
Drochtersen die Siedlungsreihe von Sietwende
über Theisbrügge und Nindorf bis Dornbusch
fort, wobei für Theisbrügge und Nindorf bis zur
Jahrhundertwende eine ausschließliche Besied-
lung der westlichen, dem Sietland 'zugewand-
ten Straßenseite kennzeichnend war.
Von besonderem denkmalpflegerischem Inter-
esse an diesem Straßenzug sind drei Kehdinger
Hofanlagen. Mit einer Länge von 45 Metern ist
der auf 1754 datierte Zweiständerbau Nindorfer
Straße 44 für Südkehdingen ungewöhnlich
groß und eher mit den Gutshäusern Nordkeh-
dingens vergleichbar. In seinem Wirtschaftsgie-
bel, der nur schwach vorkragt, deuten breite
Gefache auf eine frühere Lehmfüllung. Ein-
drucksvoll ist das von vier quadratischen Fen-
stern gebildete Oberlicht.
Als frühes Exemplar einer ausschließlich in
Backstein ausgeführten Hofanlage muß Theis-
brügger Straße 14 angesehen werden. Haupt-
haus (erb. 1837) und Viehscheune (erb. 1847)
zeigen unter der jeweils verbreiterten Spitze
des straßenseitigen Wirtschaftsgiebels rundbo-
gige Türöffnungen neben den flachbogig aus-
gebildeten Fenstern. Während dekorative Mau-
eranker die Fassade des Haupthauses
schmücken, weist die benachbarte Viehscheu-
ne eine schlichte Außenhaut auf, hinter der sich
vermutlich ein älteres Innengerüst verbirgt. Be-
deutsam sind mehrere Zargenfenster des
19,Jh. Ergänzende Elemente der Gruppe sind
ein kleines traufständiges Stallgebäude und ein
zurückgesetztes Nebengebäude.
Ein enges Gliederungsgerüst aus quadratischen
Gefachen zeichnet die zweiteilige Giebelfront
des Hofes Sietwender Straße 61 von 1841
aus. Die Nordseite des gepflasterten Hofplatzes
wird von der an die Straße vorgezogenen Korn-
scheune in klassischer Bauweise begrenzt.
DROCHTERSEN - DORNBUSCH


In Dornbusch, dem 1361 erstmals erwähnten
nördlichsten Ortsteil der Gemeinde, endet die
lückenlose Bebauung der Landesstraße 111.
Die bevorzugte Ortslage unmittelbar an der Sü-
derelbe verhalf dem Ort schon früh zu einer be-
deutenden Größe mit 950 Einwohnern im Jahr
1911. Ihre Erwerbsgrundlage bildete haupt-
sächlich die Schiffahrt, was durch die Grün-
dung einer Schiffsversicherung im 19.Jh. und
der Schifferberufsschule 1929 noch unterstri-
chen wurde. Zudem bestand in Dornbusch die
einzige Fährverbindung zur Insel Krautsand.
Die Keimzelle des Ortes bildete die am Fuß des
Deiches geschwungen geführte Wegstrecke
aus Alter Weg, Hafenstraße, Werftstraße und
Kuhlenreihe. Sie zeichnet sich durch eine klein-
teilige Grundstücks- und Gebäudestruktur aus.
Unter den im allgemeinen veränderten Landar-
beiterhäusern und Großkaten als charakteristi-
schen Bautypen Dornbuschs ragt die Großkate
Werftstraße 22 mit Datierung von 1791 heraus.
Das 1986 modernisierte Gebäude zeigt in ähnli-

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