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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0142
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Grundriß in einfacher klassizistischer Gestaltung
aufführen. Es handelt sich um einen 2 1/2-ge-
schossigen Ziegelbau aus gelbgrauem Back-
stein unter schiefergedecktem Satteldach. Von
den jeweils neun Fensterachsen beider Längs-
fassaden sind die beiden äußeren breiter ange-
legt und durch Lisenen von den übrigen sepa-
riert. Ein umlaufendes Traufgesims mit Zahn-
schnittfries stellt eines der wenigen Gliede-
rungselemente dar (Burgstraße 4).
Der historische Baubestand des noch dörflich
geprägten Ortes reicht zwar in das 18.Jh.
zurück, doch ist die Mehrzahl der Wohnwirt-
schaftsbauten nachhaltig verändert worden. Zu
den wenigen Ausnahmen zählen drei Hallen-
häuser in Zweiständerbauweise, die in ihrer
Außenhaut eine regelmäßige Fachwerkstruktur
zeigen und jeweils mit gewalmten Reetdächern
abschließen.
Bei dem kleinen giebelständig ausgerichteten
Bau Burgstraße 6 ist für die Datierung am dop-

pelt geschwungenen Torholm die Lesung 1799
wahrscheinlich, da das Meisterzeichen JHOD
auf Johann Hinrich Oerding, ein Mitglied der in
Deinste ansässigen Zimmermannsfamilie Oer-
ding hinweist, die um 1800 mehrfach tätig war.
Die am nördlichen Ortsausgang gelegene Hof-
stelle Burgstraße 63 besteht aus einem von der
Straße zurückgesetzten giebelständigen Haupt-
haus, das hier um 1880 unter Verwendung ei-
nes auf 1776 datierten Hausgefüges aus dem
15 Kilometer entfernten Essel (Gemeinde Ku-
tenholz) errichtet worden ist und einer zur
Straße vorgeschobenen, quererschlossenen
Scheune, die den Hofplatz nach Norden be-
grenzt (erb. wohl Mitte 19.Jh.).
Nach einem Ortsbrand 1824 sind größtenteils
außerhalb des alten Dorfkernes mehrere Ersatz-
bauten entstanden, von denen das Wohnwirt-
schaftsgebäude Osterende 20 (erb.1825, Mei-
ster HVB) Denkmalqualität besitzt. Das mit ei-


Wedel, Lünenspecker Weg, Schafstall, wohl 2. Hälfte 18.Jh.


nem kleinteiligen Fachwerkgitter abgezimmerte
Haus wurde in seinem Wirtschaftsgiebel mit et-
was stärkeren Hauptständern und beidseitigen
Kopfbändern konstruiert. Ein rechtwinkliger
Stallanbau wurde nachträglich angefügt.
Im Sterbejahr des Gutsbesitzers Carl Heinrich
von der Decken, 1794, ist westlich des Dorfes
ein Friedhof angelegt worden. Die Anlage wird
von einem aufgeschütteten Wall mit zwei
Baumreihen und einseitiger Findlingsbefesti-
gung eingefaßt. Verschiedene Grabkreuze und
Standmale der Familie von der Decken aus der
ersten Hälfte des 19.Jh. sind als Beispiele der
früheren Grabmalkunst beachtenswert (Ers-
keinstraße).

FREDENBECK-WEDEL

Vorgeschichtliche Funde der Jungstein- und
Bronzezeit belegen eine frühe Besiedlung der

Wedel, Lünenspecker Weg, Schafstall, Detail


Wedel, Lünenspecker Weg, Schafstall, Detail


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