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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0039

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Bromsilbergelatine.

609

Salzburg tätig und wurde 1889 als Professor für Chemie und Physik (von 1888 bis
1900) an die damals neu gegründete graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien
berufen. Er verfaßte 1889 ein „Lehr-
buch der Photographischen Che-
mie“, 1890, dessen 2. Aufl. 1899 er-
schien, schrieb,, Vorträge über photo-
graphische Optik“, publizierte über
Photoxylographie (1894), über Ver-
arbeitung photographischer Edel-
metallrückstände (1895), ferner zahl-
reiche Abhandlungen in photogra-
phischen Zeitschriften. Gelegentlich
seiner Studien über photographische
Entwickler entdeckte er, daß unter
gewissen Umständen der Zusatz von
Jodkalium1) die Wirkung des Ent-
wicklers beschleunigt (Gegensatz zu
Bromkalium), was in der Fachlitera-
tur als sogenannter „Lainer-
Effekt“ bezeichnet wird und
Ausgangspunkt zahlreicher Unter-
suchungen war (s. Eders Handb.

II, 1, 3. Aufl. 1927 von Lüppo-
Cramer, S.223).— Im Jahre 1900
trat Lainer von seiner Lehrtätig-
keit zurück, um seine später renom-
mierte Fabrik photographischer
Papiere und Platten zu gründen.

Nach seinem Tode (1923) übernahm
sein Sohn Oskar Lainer die
Fabrik und vereinigte sie mit der Firma Hrdliczka (s. S. 602).

Damals (1889) war gerade von M. Andresen in Berlin der
Eikonogen -Entwickler erfunden und von der „Agfa“ in den
Handel gebracht worden. Er neigte stark zur Gelbschleierbildung,
der durch L a i n e r s saures Fixierbad glatt beseitigt wurde, so daß
klare grauschwarze Negative resultierten. Einige Monate nach
Lainers Publikation in der Phot. Korresp. über sein saures Fixier-
bad schrieb M. Andresen in der Gebrauchsanweisung für Eiko-
nogen unter dem Titel: „Fixierbad für Platten, welche mit Eikonogen

1) Jodkalium-Zusatz zum ammoniakalischen Pyrogallol-Entwickler hatte zum
Zwecke der Verzögerung der Entwicklung zuerst Carey Lea in seiner Studie
„Comperative Influence of soluble Chlorides, Bromides and Jodides on Development
(Brit. Journ. Phot. 1880, S. 304) u. Dr. S z e k e 1 y in Wien 1882 (für Eisenoxalat-
Entwickler; Phot. Korresp.) versucht, ohne den sogenannten ,,L ainer-Effekt
gefunden zu haben.
 
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