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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0237

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DL Galvanographie und Galvanokaustik.

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Dr. Franz von Kobe 11, geboren 19. Juli 1803 in München, wurde 1823
Adjunkt, 1826 Professor der Mineralogie an der Universität in München und leistete
Hervorragendes auf den Gebieten der Kristallographie und Mineralogie, sowie der
analytischen Chemie. Er war auch künstlerisch vielseitig erfolgreich tätig, ver-
öffentlichte Gedichte in oberbayrischer Mundart1 2) und beschäftigte sich von 1839
ab im Vereine mit C. A. S t e i n h e i 1 mit der Photographie. Die von ihnen im
April 1839 gemeinsam konstruierte Daguerreotypkamera ist im Deutschen Mu-
seum in München ausgestellt (Zeitschr. f. Wissensch. Phot. Bd. 30. S. 212. Mit
Abb.) Auch war Kobe 11 mit den graphischen Künsten wohl vertraut. Dies
brachte ihn auf die Idee der Galvanographie, welche Erfindung allgemeine Auf-

Abb. 273. Autotypische Reproduktion der ersten K o b e 11 sehen Galvanographie.

merksamkeit erregte und in die Praxis der vervielfältigenden Künste über-
ging2). In den späteren Lebensjahren befaßte sich jedoch Kobe 11 nicht mehr
mit diesen graphischen Arbeiten, sondern wendete sich ausschließlich seinen mine-
ralogischen Studien zu. Er starb am 13. März 1875 zu Meiningen. Abb. 272 zeigt ein
Porträt Prof. Franz von Kobells nach einem, dem Verfasser freundlichst
zur Verfügung gestellten Klischee von Hofrat Hanfstaengl in München.

Franz von K o b e 11 publizierte in seiner Broschüre „Die Gal-
vanographie“ 1842 einige Bildproben, welche bekundeten, daß beim

1) Vgl. Alois Dreyer, ,,F ranz von Kobe 11, sein Leben und seine
Dichtungen“. München 1904.

2) Martin, Repertorium der Galvanoplastik und Galvanostegie. Wien 1856.
S. 123.
 
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