Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0251

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Heliogravüre mittels geätzter oder galvanisch behandelter Daguerreotypplatten. 821

aus. Er fixierte die galvanisch behandelte Daguerreotypplatte mit
Fixiematron, wusch, trocknete, erhitzte bis zur beginnenden Oxy-
dation des Kupferbildes, goß Quecksilber auf, welches vom Kupfer-
oxyd abgestoßen, vom blanken Silbermetall aber aufgenommen wurde,
legte Blattgold auf, welches am Amalgam adhärierte und beim neuer-
lichen Erhitzen eine Vergoldung gab; dann ätzte er mit Salpetersäure
das Kupferbild samt dem untenliegenden Silbermetall durch und nur
die Vergoldung hielt stand; so erhielt Poitevin seine erste „Gra-
vüre photochimique“ im Jahre 1847, welche als Tiefdruckplatte in
der Kupferdruckpresse gedruckt wurde und am 7. Februar 1848

Abb. 282. Poitevins erste photochemische Gravüre auf geätzten Daguerreotyp-
platten im Jahre 1847.

der Pariser Akademie vorgelegt wurde, nebst andern ähnlichen
Ätzungen. Abb. 282 gibt eine Reproduktion dieser historisch-inter-
essanten Ätzung1).

Die Ätzungen Poitevins gelangen nur nach Strichzeichnungen
und blieben hinter Berres’ alten Arbeiten zurück. (Poitevin
selbst gab das Verfahren bald auf und verwendete später das Chro-
matverfahren, s. u.)

Dann kamen das Berres sehe Verfahren und die ihm verwandten
Methoden allmählich in Vergessenheit. Die Zeit der photomechani-
schen Druckverfahren war noch nicht gekommen, es fehlte damals an
Interesse daran, da die gesamte Aufmerksamkeit der Ausbildung
der eigentlichen photographischen Verfahren zugewendet wurde.

1) Poitevin, Traite de l’impression photographique. Paris 1862. S. 4 bis 9.
 
Annotationen