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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0302

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872

Neunzigstes Kapitel.

chromat undFerrizyankalium oder Kupferbromit) an den Silberstellen gegerbt werden.
Diese Schichten lassen sich dann im Sinne des Lichtdruckes verwenden (s.
S. 788), oder aber nach Art des Pigmentdruckes auf Kupferplatten über-
tragen und in Kombination mit Rastern ätzen. Dieses Verfahren der Raster-Helio-
gravüre gab Paul Schrott im April 1914 an, nahm auf diese Verfahren Patente
(österr. Patent Nr. 72450 vom 1. April 1914, Deutsch. R. P. Nr. 303136). Die Brauch-
barkeit dieser Methode und deren praktische Ausführbarkeit zeigte P. Schrott1)
durch eine an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien hergestellte und im
Jahre 1918 in der Photographischen Korrespondenz Nr. 695 im Auflagedruck her-
gestellten Netzheliogravure-Tafel. ■—• Wir bringen dieselbe in einer Autotypie-Re-
produktion in Abb. 305. — Näheres s. Eders Handb. d. Phot. TV. 3 1922. S. 134.

Hiermit war die geschichtliche Entwicklung der Anwendung der sehr rasch
kopierenden und der direkten Vergrößerung oder Verkleinerung der Bilder leicht
zugänglichen Bromsilbergelatine für Zwecke der Photolithographie und des Licht-
druckes auch beim heliographischen Kupferdruck angelangt; aber allerdings konnte
in letzterem Falle die Bromsilbergelatine das ältere Verfahren mit Pigmentpapier
in der Praxis nicht verdrängen.

1) Paul von Schrott „Netzheliogravuren mit ätzfähiger Bromsilber-Über-
tragung auf Kupfer“. Phot. Korresp. 1918 S. 277. Zur Durchführung des Verfahrens
wurde ein Diapositiv auf Bromsilbergelatinepapier in wenigen Sekunden beim Lichte
einer elektrischen Glühlampe kopiert, ein Kreuzraster darauf kopiert, mit nicht
gerbenden Entwicklern (Amidol u. dgl.) entwickelt, mit dem Bleichbade des Brom-
ölverfahrens behandelt, auf Kupfer angequetscht und dann mit warmem Wasser das
unlösliche Silberbild auf der Kupferplatte hervorgerufen; die Ätzung erfolgte mit
Eisenchlorid.
 
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